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Warnstreik im ÖPNV am 3. März! Diese Bundesländer sind betroffen

6 Bundesländer betroffen

Warnstreiks legen ÖPNV in vielen deutschen Städten lahm

Warnstreiks ÖPNV
Warnstreiks haben am Freitag den öffentlichen Nahverkehr vielerorts in Deutschland ausgebremstFoto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Wer am Freitag mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn fahren wollte, hatte vielerorts in Deutschland schlechte Karten – und musste sich nach Alternativen umschauen. Die von Verdi vorab angekündigten Warnstreiks haben den ÖPNV in insgesamt sechs Bundesländern so gut wie lahmgelegt.

Ein von Verdi angekündigter Warnstreik hat am Freitag (3. März) in sechs Bundesländern und mehreren Städten den ÖPNV teilweise komplett zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft will damit den Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöhen.

Betroffen von den 24 Stunden dauernden Warnstreiks im ÖPNV waren seit dem frühen Morgen vor allem Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Auch in Bayern wurde – unabhängig von den Tarifverhandlungen der Verkehrsbetriebe anderer Bundesländer – ebenfalls gestreikt, berichtet die „Tagesschau“. Die Münchner Verkehrsbetriebe hätten den zweiten Tag in Folge massive Einschränkungen gemeldet. U- Bahnen und Straßenbahn seien dort außer Betrieb gewesen.

In vielen Städten weder Bus- noch Bahnverkehr

In Baden-Württembergs größeren Städten blieben am Freitag wegen des Warnstreiks nahezu alle Bahnen und Busse in den Depots, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Auch in Sachsens größten Städten ging im ÖPNV so gut wie nichts mehr. In Leipzig etwa sei der Linienverkehr der Straßenbahnen und Busse eingestellt worden, wie die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) laut dpa mitteilten. Auch die Fahrzeuge der Dresdner Verkehrsbetriebe hätten einem Sprecher zufolge still gestanden.

In Nordrhein-Westfalen hat der Warnstreik einem Verdi-Sprecher zufolge um circa 2.30 Uhr früh begonnen. Der Schwerpunkt habe vor allem auf dem Ruhrgebiet und dem Rheinland gelegen. Betroffen von den Warnstreiks waren auch Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Die Warnstreiks sollten zusammen mit den von den Klimaaktivisten von Fridays for Future ebenfalls für Freitag angekündigten Demonstrationen stattfinden.

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, habe laut dpa das gemeinsame Vorgehen als „gefährliche Grenzüberschreitung“ kritisiert. Seiner Auffassung nach seien Streiks zulässig, um Tarifverträge zu erreichen und dürften sich nicht mit allgemeinpolitischen Zielen vermischen. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle hingegen nannte diese Kritik einen „Riesenfehler“. Die Ziele der Klimaaktivisten seien mit denen der Gewerkschaften gut vereinbar.

Zäher Tarifstreit

Die Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen haben sich seit dem Start im Januar bisher zäh gestaltet. Verdi und der dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche noch keine Annäherung gegeben. Ein Angebot der Arbeitgeber umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Behle sagte: „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.“ 

Erwartet werden zunehmende Ausstände bis zur dritten Verhandlungsrunde Ende März. Bei diesem wahrscheinlich entscheidenden Zusammentreffen der Spitzenvertreter von Gewerkschaften, Kommunen und vom Bund in Potsdam ist ein Durchbruch ebenso möglich wie ein Scheitern oder der Weg zu einer Schlichtung.

Auch in anderem Branchen untermauern Gewerkschafter derzeit ihre Forderungen mit Ausständen. So werden Warnstreiks im Tarifstreit der Deutschen Bahn nach einer ergebnislosen ersten Runde wahrscheinlicher.

Mit Material von dpa

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