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Sensations-Fund unter Tempel in Ägypten

Gewaltiger Tunnel entdeckt – führt er wirklich zum Grab von Kleopatra?

Grab Kleopatra Tempel Taposiris Magna
Unter dem Tempel Taposiris Magna haben Forscher einen gewaltigen Tunnel entdeckt. Liegt hier das lange verschollene Grab von Kleopatra? Foto: picture-alliance/ dpa | epa Khaled El-Fiqi
Susanne Resch
Susanne Resch

08.11.2022, 17:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Traumfrau der Antike, rätselhafte „Femme fatale“, listige Politikerin: Um Kleopatra, die letzte Pharaonin Ägyptens, ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. Fast jeder kennt die berühmte Herrscherin der Antike und doch wissen die meisten nur wenig Wahres über sie. Denn die erotische, intrigierende und geheimnisvolle Fantasiefigur hat die reale Gestalt immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Nun ist man wohl der Lösung des Rätsels, wo Kleopatra begraben worden ist, einen großen Schritt näher gekommen.

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Seit fast 20 Jahren suchen Archäologen in der Umgebung des Tempels Tapusiris Magna, auch „Großes Grab des Osiris genannt“, nach der letzten Ruhestätte von Kleopatra und ihrem Mann Marcus Antonius. Jetzt hat das ägyptische „Ministry of Turism and Antiquities“ (Ministerium für Tourismus und Altertümer) eine unglaubliche Entdeckung bekannt gegeben. Unter dem etwa 50 Kilometer von Alexandria entfernten Tempel haben Forscher von der dominikanisch-ägyptischen archäologischen Mission der Universität San Domingo einen gewaltigen Tunnel entdeckt. Dr. Kathleen Martínez, Leiterin der Ausgrabungen, vermutet, dass der unterirdische Gang zum lange verschollenen Grab der berühmten Pharaonin führt.

Eine technische Meisterleistung

Mehr als 1,3 Kilometer lang, etwa 2 Meter hoch und rund 13 Meter unter der Erdoberfläche: Martínez beschreibt den Tunnel unter dem antiken Tempel als „technische Meisterleistung.“ Die Architektur ähnele der des Tunnels des Eupalinos auf der griechischen Insel Samos – eine der bedeutendsten wissenschaftlichen und technischen Leistungen des Altertums.



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Weitere Funde

Das Forschungsteam stieß laut der Erklärung des Ministeriums im Rahmen der Tunnel-Entdeckung auf noch weitere Funde. Dazu gehören zwei Köpfe aus Alabaster. Einer davon stammt wohl aus der Ptolemäerzeit, der andere soll die Statue der Sphinx darstellen. Ein Tell des massiven Tunnels liegt unter dem Wasser des Mittelmeers: In den schlammigen Sedimenten fanden die Archäologen zudem eine Reihe von Ton- und Keramikgefäßen sowie einen rechteckigen Kalksteinblock.

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Kleopatras letzte Ruhestelle?

Seit 2005 leitet Dr. Kathleen Martínez die Ausgrabungen in Taposiris Magna. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Grab von Kleopatra und ihrem Gemahl, dem römischen Feldherren Marcus Antonius, zu finden. Laut „National Geographic“ machte die hochbegabte Dominikanerin ihren Abschluss in Jura mit gerade einmal 19 Jahren. Doch ihre Begeisterung gilt der Archäologie und das rätselhafte Schicksal Kleopatras lässt sie nach einem Streit mit ihrem Vater nicht mehr los. Professor Fausto Martínez ließ nämlich in einer Diskussion mit seiner Tochter im Jahr 1990 kein gutes Haar an der letzten Königin Ägyptens. Seine Tochter Kathleen hielt dagegen und bewegte den Rechtswissenschaftler schließlich zum Einlenken: Propaganda und ewige Vorurteile gegen Frauen hätten das Bild von Kleopatra verzerrt.

Grab Kleopatra
Der ägyptische Archäologe Dr. Zahi Hawass und die Dominikanerin Kathleen Martínez posieren mit Tempelfunden (April 2009): darunter eine Alabaster-Statue von Kleopatra und eine Maske, die Marcus Antonius gehört haben könnte Foto: picture-alliance/ dpa | epa Khaled El-Fiqi

Die Ausgrabungen in Taposiris Magna in den letzten Jahren bestätigten Martínez immer wieder, dass sie sich in der Nähe des verschollenen Grabes von Kleopatra und ihrem Geliebten Marcus Antonius befindet. Doch ob Martínez richtig liegt, bleibt abzuwarten. Vielleicht befindet sich die sagenumwobene Ruhestätte ja wirklich am Ende des neu entdeckten Tunnels.


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