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Halbnackte, Vandalen, Kultur-Ignoranten ...

Das waren 7 der weltweit schlimmsten Touristen des Jahres 2023

schlimmste Touristen
Hier schläft ein Mallorca-Urlauber am Strand von El Arenal seinen Rausch aus. Doch unserer Liste der schlimmsten Touristen in diesem Jahr zeigt: Es geht weitaus schlimmer! Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais
Susanne Resch
Susanne Resch

13.01.2024, 06:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Immer wieder missachten Urlauber rund um den Globus gängige oder landestypische Verhaltensregeln. In einigen Fällen hat ihr Fehlverhalten weitreichende Konsequenzen – mitunter haben sogar andere Urlauber etwa aufgrund verschärfter Regeln das Nachsehen. Wir zeigen, wer sich 2023 beim Reisen so richtig daneben benommen hat.

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Für Fotos halbnackt auf heiligen Bergen posen, sich im Sockel des Kolosseum in Rom verewigen oder bei einem Besuch im Yellowstone Nationalpark das Einschläfern eines Bisonkalbs verantworten: Das sind nur einige Dinge, die sich Touristen in diesem Jahr geleistet haben. So manches ignorantes und respektloses Fehlverhalten hat gar Anzeigen, Ausweisungen oder hohe Strafen zur Konsequenz. TRAVELBOOK zeigt 7 der schlimmsten Touristen des Jahres 2023, die es mit ihrem Verhalten weit über die Grenzen des jeweiligen Urlaubslandes hinaus in die Medien geschafft haben – darunter auch einige Fehltritte deutscher Urlauber.

1. Urlauberin ritzt Initialen in Kolosseum-Mauer

Den meisten dürfte bekannt sein, dass das in der Antike erbaute Kolosseum das wohl berühmteste Denkmal Roms ist. Umso verwunderlicher, dass es eine Touristin im Sommer dieses Jahres für eine gute Idee hielt, sich im Sockel des einstigen Amphitheaters zu verewigen.

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Die laut Medienberichten 17-jährige Schweizerin wurde direkt nach ihrem Fehltritt von der Polizei abgeführt und wegen „Verunstaltung und Beschädigung von Kulturgütern“ verklagt. Der Minderjährigen drohten eine Geldbuße von etwa 15.000 Euro und sogar eine Freiheitsstrafe, wie unter anderem die italienische Presseagentur „Agenzia Nazionale Stampa Associata“ (ANSA) berichtete.

2. Tourist verziert Kolosseum mit Liebesbekenntnis

Wer denkt, es handle sich bei dem Fehltritt der Schweizerin um einen Einzelfall, der irrt sich. Nur wenigen Wochen zuvor war ein britischer Tourist dabei gefilmt geworden, wie er mit einem Schlüssel den eigenen sowie den Vornamen seiner Freundin in das Wahrzeichen einbrachte – zusammen mit der Jahreszahl des gemeinsamen Rom-Besuchs. Leugnen wäre aufgrund des Video-Beweises also zwecklos gewesen. Doch der 27-jährige Fitnesstrainer hatte ohnehin eine „gute“ Erklärung. Denn in einem Entschuldigungsbrief an Roberto Gualtieri, den Bürgermeister Roms, gab er etwa laut der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“ an, nicht gewusst zu haben, dass es sich beim Kolosseum um ein Denkmal handelte. Ob unwissend oder vorsätzlich: Mit dieser Aktion hat er es zweifelsohne in unsere Liste der schlimmsten Touristen 2023 geschafft.

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3. Bali-Urlauber entblößt sich auf heiligem Berg

Ein russischer Urlauber musste nach seinem Fehltritt aus Indonesien ausreisen. Er hatte für ein Selfie, das in den sozialen Netzwerken viral ging, mit entblößtem Hintern auf dem heiligen und höchsten Berg Balis, dem Gunung Agung, posiert.

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Doch sein unangemessenes Verhalten war längst nicht der erste Fehltritt von Touristen auf der indonesischen Ferieninsel. Denn auf Bali kam es in diesem Jahr vermehrt zu Zwischenfällen, bei denen Urlauber etwa durch Alkoholexzesse negativ aufgefallen sind oder mit zu viel Freizügigkeit die balinesische Kultur verletzt haben. Daher gab Balis Regionalregierung Mitte des Jahres einen Leitfaden mit Benimmregeln heraus. Den bekommen Urlauber jetzt bei der Einreise zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet.

Auch interessant: Mallorca weitet Benimmregeln am Ballermann aus  

4. Deutscher Urlauber beschädigt Neptunbrunnen in Florenz

Urlaubsfoto mit fatalen Folgen: In seinem Florenz-Urlaub kletterte ein 22-jähriger deutscher Tourist auf den berühmten Neptunbrunnen und richtete einen Schaden in Höhe von etwa 5.000 Euro an dem Kulturdenkmal an. Bei seiner Kletterei brach er nämlich aus dem Streitwagen des Brunnens ein Stück Marmor heraus und beschädigte zudem den Huf eines Pferdes (TRAVELBOOK berichtete).

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Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, veröffentlichte ein Überwachungskamera-Foto und schrieb dazu: „Es gibt keine Rechtfertigung für Ignoranz und Vandalismus gegenüber dem Kulturerbe.“

5. Bisonkalb muss wegen Besucher des Yellowstone-Nationalparks eingeschläfert werden

Manchmal haben Urlauber-Fehltritte gar tödliche Folgen. Im Mai hob ein hawaiianischer Besucher des Yellowstone-Nationalparks dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)“ zufolge ein neugeborenes Bisonkalb auf, obwohl die Parkvorschriften besagen, dass Besucher mindestens 23 Meter Abstand zu den Tieren halten müssen. Danach wies die Herde das Kalb zurück und es musste von Rangern eingeschläfert werden.

Immer wieder kommt es im Yellowstone-Nationalpark zu folgenschweren Begegnungen zwischen Mensch und Tier. Oft aber geht das leichtsinnige und regelwidrige Verhalten einiger Besucher glimpflich aus. Wegen der vielen Fehltritte in dem berühmten Nationalpark gibt es für deren Verursacher bereits eine in der Region bekannte Wortschöpfung: „Tourons“ (aus „Tourists/Touristen“ und „Morons/Idioten“). Auf der Instagram-Seite „Tourons of Yellowstone“ sind hunderte Fotos und Videos von Urlauber-Fehlverhalten zu sehen.

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6. Israel-Urlauber zerstört römische Statuen

Im Oktober zerstörte ein amerikanischer Tourist zwei römische Skulpturen aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., wie etwa „CNN“ berichtete. Die Polizei habe gegenüber CNN erklärt, der Mann habe die Statuen umgestoßen, weil er sie für „götzendienerisch“ hielt.

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7. Deutsche Fußballfans beschädigen berühmten Vasari-Korridor

Neben dem Neptunbrunnen und dem Kolosseum wurde in diesem Jahr noch ein weiteres italienisches Wahrzeichen von Touristen zerstört. Und wieder reihen sich deutsche Urlauber in die Riege der schlimmsten Touristen ein – genauer gesagt wohl deutsche Fußballfans. Sie besprühten den 460 Jahre alten Vasari-Korridor in Florenz mit der Aufschrift „DKS 1860“: Daher liegt der Verdacht nahe, dass wohl Fans des Fußballclubs „1860 München“ für diesen Vandalismus verantwortlich waren.

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Der Vasari-Korridor ist ein vom italienischen Baumeister und Maler Giorgio Vasari (1511 – 1574) entworfener Gang, der von den Uffizien über den Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti auf der anderen Seite des Flusses Arno führt. Einst wechselte die mächtige Medici-Familie über den berühmten Korridor von ihrer Privatresidenz zum Regierungssitz.

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Dunkelziffer fataler Touristen-Fehltritte wohl noch deutlich höher

Muss man wirklich erklären, dass antike Mauern, Kulturschätze, Natur und Tiere mit Respekt zu behandeln sind? Dass es Vandalismus ist, wenn man Denkmälern wie dem Kolosseum oder dem Vasari-Korridor einen Schriftzug verpasst? Anscheinend schon. Denn es kommt immer wieder zu vergleichbaren Fällen und nicht alle gelangen an die Öffentlichkeit.

Natürlich sind es nicht immer nur die Touristen, die sich daneben benehmen – auch Einheimische sind manchmal die „Zerstörer“ oder „Übergriffigen“. Und auf der anderen Seite sind wohl die meisten Urlauber um Respekt und Rücksichtnahme bemüht – ebenso wie viele Einheimische. Zum Glück!

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