An der Küste vor der englischen Stadt Essex liegt der Broomway – ein Weg, der zu einer nur schwer zu erreichenden Insel führt. Die Natur hier mag auf den ersten Blick malerisch wirken, doch der Schein trügt: Wer sich auf diesen Pfad begibt, spielt mit seinem Leben.
Wer sich auf diesen Weg begibt, muss entweder sehr unwissend sein, sehr mutig – oder sehr dumm: Der Broomway vor der Küste der englischen Stadt Essex ist nicht nur gefährlich, sondern mitunter sogar tödlich. Angeblich sollen hier bereits mehr als 100 Menschen umgekommen sein, inoffiziell wurde er deshalb sogar „Doomway“ getauft – der Weg der Verdammnis. Das berichter unter anderem die BBC. Doch was macht die Strecke so gefährlich?
Der Broomway ist eine Art Pfad, der zwischen den Landmarken Wakering Stairs und Fisherman’s Head auf der Insel Foulness verläuft – ein Eiland, das auch heute nur schwer zu erreichen ist, weil zwischen den beiden Punkten Sandbänke, Treibsand und Schlamm ein mitunter fatales Hindernis für unbedarfte Spaziergänger darstellen. Generell kann man den Broomway nur bei Ebbe beschreiten, denn er liegt vor der Küste und führt nur dann durch das öde Marschland, wenn sich das Meer zurückzieht.
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Nebel und tödliche Flut
Die lokale Webseite „Broomway“ warnt Abenteurer, sich ohne Weiteres auf den Pfad zu begeben: „Der Broomway ist außergewöhnlich gefährlich“, heißt es dort, „Weil selbst bei guten Sichtbedingungen die Orientierung schwer ist und die Flut extrem schnell kommt. “ Weiter heißt es: „Es ist sehr leicht, sich auf den Maplin Sands zu verirren, und wem das passiert, der wird mit ziemlicher Sicherheit ertrinken.“
Die armen Seelen, denen dieses schreckliche Schicksal widerfuhr, liegen heute auf dem kleinen Friedhof der Insel Foulness begraben – jedenfalls die 66, die man laut „BBC“ nach ihrem Verschwinden überhaupt fand. Die anderen Opfer hat die See nie wieder freigegeben. Dichter Nebel, der sich oft über den Broomway legt, erschwert zudem die Sicht, sodass eine Orientierung ohne Kompass oder GPS-Gerät nahezu unmöglich ist.
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Raketentest und Schießübungen
Das ist jedoch nicht die einzige Gefahr, die auf dem Broomway lauert: Sowohl der Startpunkt bei Wakering Stairs als auch die Insel Foulness werden vom britischen Verteidigungsministerium verwaltet, das dort auch heute noch Raketentests bzw. Schießübungen durchführt. Auf Warnschildern heißt es etwa: „Nähern Sie sich keinen Objekten oder Müll, und fassen Sie diesen auch nicht an – er könnte explodieren und sie töten.“
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Auch ist der Broomway heute überhaupt nicht mehr als eigentlicher Pfad zu erkennen, denn zweimal am Tag wird er von der einsetzenden Flut überspült. Nur an einigen Tagen im Monat ist er zudem für mutige Spaziergänger freigegeben, die sich dann auf eigene Verantwortung auf den Weg nach Foulness Island machen können – mittlerweile fährt zwar ein auch ein Bus dorthin, den dürfen aber nur Bewohner benutzen, die sich an einem Kontrollposten vor dem Ort ausweisen können.
Der Ursprung des Namens Broomway
Übrigens: Der Broomway besteht seit mindestens 1419, als er zum ersten mal urkundlich erwähnt wurde – und hat seinen ungewöhnlichen Namen wohl daher, weil er früher anhand von Hunderten von Besenstielen (Brooms) entlang der Küste relativ klar abgesteckt gewesen sein soll. Diese gibt es aber heute nicht mehr, und so bleibt ein Beschreiten des Broomway das, was es auch schon vor Jahrhunderten war: ein großes – im schlimmsten Fall tödliches – Risiko.
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