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Von Dürre freigelegt

Mysteriöse Felsgesichter am Amazonas aufgetaucht! Was dahinter steckt

Felszeichnungen Amazonas
Aufgetaucht infolge anhaltender Dürre und niedriger Wasserstände: Eine solche Felszeichnung haben Archäologen kürzlich am Amazonas nahe der Stadt Manaus gefunden. Doch wer mag das Gesicht einmal in den Stein gemeißelt haben? Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

27.10.2023, 14:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Anhaltende Dürre und historisch niedrige Pegelstände der Flüsse und Seen machen derzeit den Menschen im Amazonastiefland von Brasilien zu schaffen. Doch hat das Niedrigwasser des Amazonas‘ auch archäologisch wertvolle Schätze freigelegt.

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Die Menschen in Brasiliens Amazonasgebiet leiden zurzeit unter einer historischen Dürre. Die Pegelstände der Flüsse und Seen sind so niedrig wie schon seit mehr als 120 Jahren nicht mehr. Was für Mensch, Tier und Umwelt fatale Folgen hat, hat jedoch auch wertvolle archäologische Funde zutage gefördert. Die Rede ist von bis zu 2000 Jahre alten, in Stein gemeißelten menschlichen Gesichtern, die kürzlich durch das Niedrigwasser an einem Felsvorsprung am Amazonas zum Vorschein kamen.

Einige solcher Felszeichnungen fand man schon früher am Amazonas, aber jetzt gibt es eine größere Vielfalt, die Forschern helfen wird, ihre Herkunft zu ermitteln, sagte der brasilianische Archäologe Jaime de Santana Oliveira am Montag (23. Oktober) laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. In einem Bereich seien glatte Rillen im Felsen zu erkennen, von denen man annehme, dass Indigene dort lange vor Ankunft der Europäer in Südamerika ihre Pfeile und Speere geschärft haben, so der Archäologe weiter. „Die Gravuren sind prähistorisch oder vorkolonial. Wir können sie nicht genau datieren, aber […] wir gehen davon aus, dass sie etwa 1000 bis 2000 Jahre alt sind.“

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Erste Felszeichnungen bereits 2010 gefunden

Der Ort, an dem die Forscher die Felszeichnungen fanden, heißt Ponto das Lajes und befindet sich am Nordufer des Amazonas, nur wenige Kilometer östlich der Stadt Manaus und der Mündung des Rio Negro und des Rio Solimões in den Amazonas. Laut Oliveira habe man die ersten Zeichnungen dort bereits im Jahr 2010 gefunden. Die diesjährige Rekord-Dürre, infolge derer der Pegelstand des Rio Negro seit Juli um 15 Meter (ca. 49 Fuß) gesunken ist, hat dazu geführt, dass nun weitere Felszeichnungen aufgetaucht sind. Und mehr noch: Dieses Mal fanden die Archäologen auch eine in den Felsen gehauene Skulptur eines menschlichen Gesichts.

Jaime de Santana Oliveira am Fundort Ponto das Lajes. Der Archäologe arbeitet für das Institut für Nationales Historisches und Künstlerisches Erbe (Instituto do Patrimônio Histórico e Artístico Nacional, kurz: IPHAN), das in Brasilien die Erhaltung historischer Stätten überwacht.
Jaime de Santana Oliveira am Fundort Ponto das Lajes. Der Archäologe arbeitet für das Institut für Nationales Historisches und Künstlerisches Erbe (Instituto do Patrimônio Histórico e Artístico Nacional, kurz: IPHAN), das in Brasilien die Erhaltung historischer Stätten überwacht. Foto: Getty Images

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Manaus – beliebter Startpunkt für Ausflüge in den Amazonas-Regenwald

Der Fundort Ponto das Lajes liegt etwa eine halbe Autostunde von Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, entfernt. Die Urwaldmetropole ist ein beliebter Startpunkt für Touren in den Amazonas-Regenwald. Die Stadt liegt am Nordufer des Rio Negro („Schwarzer Fluss“), nach dem Rio Madeira der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas‘ und der Welt. Nur rund zehn Kilometer östlich von Manaus fließen der schwarze Rio Negro und der bräunlich-gelbe Rio Solimões zusammen. Am sogenannten Encontro das Águas (Treffen der Wasser) entsteht so ein beeindruckendes Farbspiel.

Manaus
Blick auf die Innenstadt von Manaus Foto: Getty Images
Themen Brasilien Südamerika
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