9. Mai 2025, 13:40 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kreuzfahrt-Fans möchten dieses Szenario sicher vermeiden. Doch für bestimmte Handlungen und Verhaltensweisen droht der Verweis von Bord – in manchen Fällen sogar auf Lebenszeit. TRAVELBOOK stellt einige Beispiele aus der Vergangenheit vor. Besser nicht nachmachen!
Reedereien haben gute Gründe, ihre Passagiere zum Einhalten der Bordordnung anzuhalten. So kann man etwa in den Reisebedingungen des Veranstalters AIDA Cruises nachlesen, dass der Kapitän für die Sicherheit aller Gäste und Crew-Mitglieder verantwortlich ist. Daher könne „gewalttätiges, diskriminierendes, grobes oder verbal ausfallendes Verhalten nicht toleriert oder akzeptiert werden und daher gegebenenfalls zu einem Verweis von Bord durch den Kapitän führen“, heißt es dort. So weit, so einleuchtend. Doch auch Handlungen, bei denen man es nicht unbedingt erwarten würde, können drastische Konsequenzen haben.
Übersicht
- Warum man lebenslang von Kreuzfahrten verbannt werden kann
- Mitnahme der falschen Snacks
- Vom Kreuzfahrtschiff aus Angeln
- Zu waghalsige Selfies
- Wildes kindliches Verhalten – mit Folgen
- Das Gegenteil: (Erwachsene) Erregung öffentlichen Ärgernisses
- Allgemeine Verstöße, für die man von Kreuzfahrten verbannt werden kann
Warum man lebenslang von Kreuzfahrten verbannt werden kann
Zwar unterscheiden sich die Bestimmungen je nach Land. Doch auf Kreuzfahrten empfiehlt es sich grundsätzlich, von bestimmten Verhaltensweisen Abstand zu nehmen. Denn was an Land erlaubt ist, kann auf hoher See ganz anders bewertet werden. Zumal Kreuzfahrtschiffe internationale Gewässer befahren.
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Mitnahme der falschen Snacks
Wenig überraschend ist es bei den meisten Kreuzfahrtunternehmen verboten, frische Lebensmittel wie Milch-, Fleisch-, Geflügel- und Fischprodukte mit an Bord zu nehmen. Bei verpackten Trockenwaren und Süßigkeiten sieht es dagegen meist unproblematisch aus. Eigentlich.
In Florida, USA, hatte eine Frau CBD-Gummibärchen im Gepäck – diese sind bekanntlich mit dem namensgebenden Hanf-Inhaltsstoff Cannabidiol angereichert. Darüber berichtete unter anderem die „Washington Post“. Ist doch nichts dabei, denken Sie jetzt vielleicht. Schließlich kann man CBD-Gummibärchen in Deutschland oft bequem und legal im Laden kaufen. Und: Die Gummibärchen wiesen einen THC-Gehalt von weniger als 0,1 Prozent auf, damit lagen sie auch noch unter dem Grenzwert des Bundesstaats Florida. Dennoch, viele Kreuzfahrtveranstalter – so auch die hier verantwortliche Carnival Cruise Line – verbieten grundsätzlich das Mitführen von CBD-Produkten jeglicher Art. Damit war nicht nur der aktuelle Reiseplan geplatzt, die Frau wurde von allen Kreuzfahrten des Unternehmens auf Lebenszeit verbannt.
Vom Kreuzfahrtschiff aus Angeln
Ebenfalls im Jahr 2023 wurden in den Bahamas zwei Passagiere lebenslang von Kreuzfahrten ausgeschlossen. Sie hatten noch im Hafen von Nassau vom Balkon ihrer Kabine aus geangelt. Ihren Fang, einen kleinen Riffbarsch, präsentierten sie stolz auf TikTok – „eine ziemlich dumme Aktion“, wie der Direktor der Carnival Cruise Line in einem eigenen Facebook-Post befindet. Die beiden hätten gleich mehrfach gegen die Regeln des Veranstalters verstoßen: gegen Sicherheitsvorschriften (wegen der Angelleine, deren Haken andere Passagiere hätte verletzen oder die Technik des Schiffs gefährden können), Umwelt- und Tierschutzbestimmungen gegen die Bordordnung, da der Fisch unerlaubt an Bord gebracht wurde. Die Konsequenz: ein lebenslanger Ausschluss von allen Kreuzfahrten der Carnival Cruise Line.
Zu waghalsige Selfies
2019 berichtete TRAVELBOOK, dass Zahlen zufolge jedes Jahr fünfmal mehr Menschen durch Selfies sterben als durch Haiangriffe. Nur wenige Monate später wurde eine Passagierin von Kreuzfahrten der Reederei Royal Caribbean lebenslang ausgeschlossen, nachdem sie über das Geländer ihres Kabinenbalkons geklettert war, um ein besonderes Selfie zu schießen. Eine andere Person fotografierte die Szene und meldete den Vorfall der Schiffsbesatzung. Die Reederei wertete dies als schweren Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen, wie damals „CNN“ berichtete.

Wildes kindliches Verhalten – mit Folgen
Ein besonderer Fall ereignete sich erst in diesem Frühjahr auf einer Tour von Carnival Cruises: Ein 9-Jähriger wurde auf Lebenszeit von Kreuzfahrten der Reederei ausgeschlossen – womöglich zu Recht? Der unbeaufsichtigte Junge hatte, wie die Reise-Website „The Points Guy“ berichtete, „Unfug getrieben, einen Spielautomaten erheblich beschädigt und sich mit einem anderen Jungen geprügelt“. Die Familie wurde über die Vorfälle informiert und verwarnt, durfte dem Bericht zufolge jedoch weiterreisen. Am letzten Tag des Aufenthalts erreichte sie dann ein offizielles Schreiben, unterzeichnet vom Kapitän und dem Sicherheitschef des Schiffs. Darin untersagte Carnival Cruises dem Jungen der Zutritt zu ihren Kreuzfahrten für alle Zukunft. Die Geschichte sorgte für viel Aufsehen – vor allem deshalb, weil ausgerechnet die Mutter des Krawallmachers von dem Verbot verschont blieb.
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Das Gegenteil: (Erwachsene) Erregung öffentlichen Ärgernisses
Der YouTuber Don’s Family Vacations, der im echten Leben bei einem Reiseveranstalter arbeitet, berichtet auf seinem Kanal von einem Pärchen, das sich in seiner Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff nähergekommen ist. Sehr nahe. Bei dieser geräuschvollen „sportlichen Liebemachen-Sitzung“, wie er es nennt, wurden die Turteltauben von anderen Passagieren gehört. Die Situation endete mit einem Ausschluss von künftigen Kreuzfahrten des Veranstalters. Welcher dies war, verrät der Content Creator nicht. Er fügt hinzu, dass man ebenso von Kreuzfahrten verbannt werden kann, wenn man sich oben ohne auf dem Deck oder dem eigenen Balkon sonnt und sich – trotz Aufforderung – weigert, sich zu bedecken.

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Allgemeine Verstöße, für die man von Kreuzfahrten verbannt werden kann
Generell gilt: Wer gegen Sicherheits-, Umwelt- oder Drogenvorschriften verstößt, kann umgehend von der Teilnahme an der Kreuzfahrt ausgeschlossen werden. Auch Gewalt wird streng geahndet. Je nach Schwere des Vorfalls und den Regelwerken der jeweiligen Reederei kann ein Fehlverhalten sogar zu einem lebenslangen Ausschluss führen. Auch übergriffiges Verhalten gegenüber den Crew-Mitgliedern ist dabei ein häufiger Grund. Ebenso zählen Versuche, in nicht öffentliche Bereiche einzudringen, oder Diebstahl zu den schwerwiegenden Verstößen. Dabei ist die Bedeutung des Hausrechts der Reedereien nicht zu unterschätzen.