
24. Mai 2025, 15:04 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Die kleine Insel Ponza ist nach wie vor ein echter Geheimtipp. Im Ausland ist sie jedenfalls bisher kaum bekannt. Menschen aus Italien dagegen lieben die Insel als Reiseziel für den Sommerurlaub. Und das hat seine Gründe. Denn Ponza bietet das Gesamtpaket für einen Urlaub auf der Insel – ganz ohne Massentourismus! Selbst Heidi Klum hat sich hier bereits gesonnt. TRAVELBOOK stellt den Geheimtipp Ponza vor und kennt die besten Reisetipps für einen Urlaub auf der Insel.
Vielleicht liegt die Unbekanntheit der Insel auch darin begründet, dass es gar nicht so leicht ist, nach Ponza zu gelangen. Das kleine Eiland ist gerade einmal sieben Kilometer lang und 2,3 Kilometer breit. Als Teil der Pontinischen Inseln liegt sie im Tyrrhenischen Meer, etwa 50 Kilometer von Terracina und 110 Kilometer von Neapel entfernt. Mit der Fähre ist man von Terracina zweieinhalb, von Neapel mit dem Schnellboot drei Stunden unterwegs. Ein Klacks für Menschen aus Neapel, die auch schon mal für ein Wochenende anreisen. Heimeliger wird es in der Nebensaison, wenn es immer noch angenehm warm ist und fast nur noch Locals auf der Insel sind. Vor Ort ist es schwer vorstellbar, dass früher regelmäßig politische Gefangene nach Ponza verbannt wurden – wie könnte der Aufenthalt auf Ponza eine Strafe sein?
Übersicht
Auch interessant: Diese Insel in Kroatien ist noch ein Geheimtipp
Trauminsel mit Steilküsten und schönen Buchten

In Italien genießt Ponza den Ruf, eine der schönsten Inseln im Mittelmeer zu sein. Bei einer Reise dorthin wird schnell klar, weshalb das so ist. Die hügelige Landschaft endet in wilden Steilküsten und mitten auf der Insel befindet sich der Monte Guardia als ihr höchster Punkt. Daneben gibt es verlassene Buchten, Grotten und wunderschöne Strände, die oft nur mit dem Boot erreichbar sind. Große Hotelanlagen sucht man hier vergeblich, dafür gibt es hübsche, kleine Pensionen und Hotels. Für erstere gebe es auf der winzigen Insel ohnehin keinen Platz. Zum Glück, denn sie würden den Charme Ponzas sicherlich zerstören.
Unser Tipp: Zu jedem Urlaub auf Ponza gehört eine Inselrundfahrt. Die perfekte Gelegenheit, um all die kleinen Buchten und prächtigen Höhlen zu bestaunen. Jeden Tag starten organisierte Touren, bei denen die Insel in wenigen Stunden umrundet wird. Alternativ kann man sich hier auch ein ganz eigenes Boot mieten.
Auch interessant: Diese griechische Insel ist noch ein echter Geheimtipp
Die schönsten Strände auf Ponza

Der berühmteste Strand liegt in der sichelförmigen Bucht „Chiaia di Luna“. Übersetzt bedeutet das so viel wie die „Mondschein-Bucht“. Eine Tuffsteinwand erhebt sich majestätisch hinter dem Strand und umschließt die Bucht, die man nur durch einen römischen Fußgängertunnel erreicht. Wunderschön ist auch die „Cala del Core“, welche die Form eines Herzens besitzt und nach eben dieser Form benannt ist. Als absolutes Highlight gilt auch der Strand „Cala Fonte“. Zwar kann dieser Spot nicht mit Sandstrand, sondern nur Felsen dienen, die Kulisse ist dennoch fast zu schön um wahr zu sein. Die Felsen der Insel bilden hier ein natürliches, kleines Hafenbecken. Bunte Fischerboote schaukeln sanft auf und ab und es ist der perfekte Ort, um Ruhe zu tanken.
Unser Tipp: Der Spiaggia di Frontone ist nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen. Vom Hafen der Insel aus fahren regelmäßig Boote in die kleine Bucht. Zu beachten gilt allerdings, dass hier ab 17:00 Uhr keine Sonne mehr scheint.
Auch interessant: Diese 6 Orte in Italien sind noch echte Geheimtipps
Historische Grotten auf Ponza

Es gibt gleich mehrere Grotten auf Ponza. Darunter befindet sich auch die Grotte des Pilatus, die sich nahe der Hafenstadt befindet. Viele der Grotten waren schon vor Urzeiten bekannt und dienten vor allem der Fischzucht. Außerdem wurden sie vermutlich lange auch für religiöse Zwecke verwendet. Götter-Statuen und andere Verzierungen deuten noch heute auf diese Art der Nutzung hin. Bei den meisten Grotten wird empfohlen, sie bereits früh am Morgen zu besuchen.
Unser Tipp: Die Grotte Azzurre bietet einen besonderen Lichteffekt. Man kann ihn mit kleinen Booten besichtigen und die Effekte zu bestimmten Tageszeiten sehen. Dann leuchten unter Wasser einige der Felsen in einem kräftigen Blau. In direkter Nähe befinden sich außerdem Sandstrände.
Schiffswrack und Liebesdrama

Besonders reizvoll ist außerdem die „Piscine naturali“ in der „Baia di Cala Feola“. Der Name beschreibt ein natürliches Felsbecken, das als Naturpool beliebt ist. Menschen mit romantischer Ader zieht es außerdem zur „Faraglioni di Lucia Rosa“. Der Aussichtspunkt besitzt eine tragische Vergangenheit. Ende des 19. Jahrhunderts soll sich hier die junge Lucia Rosa vom Felsen in die Tiefe gestürzt haben. Grund dafür soll ein gebrochenen Herz gewesen sein. Denn es wurde ihr wohl untersagt, ihren Geliebten, einen armen Bauern, zu heiraten. Unweit entfernt wurde 1985 an der „Secca dei Mattoni“, in etwa 30 Metern Tiefe das Wrack eines römischen Schiffes entdeckt. An Bord befanden sich Amphoren und andere wertvolle Gegenstände.
Unser Tipp: Ponza ist der perfekte Ort für alle, die gerne tauchen oder es schon immer mal probieren wollen. Ein Schiffswrack eignet sich beispielsweise hervorragend als Tauchziel!
Auch interessant: Diese 6 Orte in Italien sind noch echte Geheimtipps
Tauchen und schnorcheln

Das Meer rund um Ponza ist so klar und reich an bunten Fischen, dass man hier unbedingt schnorcheln und tauchen sollte. Außerdem gibt es gleich mehrere Wracks zu entdecken – und natürlich Begegnungen mit all den kleinen Unterwasserbewohnern.
Unser Tipp: Die „Cala dell’Acqua“ ist ein empfehlenswerter Tauchplatz. Denn auf auf etwa 20-30 Metern Tiefe befindet sich das Wrack eines englischen Schiffes. Hier können lange Tage am Strand und im Wasser verbracht werden. Als krönender Abschluss gibt es dann noch die schönsten Sonnenuntergänge on top.
Auch interessant: Republik Kosovo: Tipps für das unterschätzte Reiseziel
Fisch essen in der Inselhauptstadt

Es leben etwa 3300 Seelen leben auf Ponza. Davon befinden sich die meisten im gleichnamigen Hauptort der Insel. Die Stadt Ponza ist wurde in ähnlicher Form wie ein Amphitheater erbaut und ist damit etwas ganz besonderes. Der hübsche Ort überzeugt mit idyllischem Hafen, pastellfarbenen Häusern, kleinen Restaurants und natürlich dem Blick aufs Meer. Die Restaurants sollte man natürlich unbedingt ausprobieren, denn die Inselküche gilt als herausragend gut. Serviert werden vor allem fangfrische Meerestiere. Vor allem Gamberoni und Muscheln kommen direkt nach dem Fang auf die Teller – frischer geht es kaum. Dazu genießt man – wir sind ja in Italien – Wein. Gekühlter Rosé aus Biancolella von der Insel zum Beispiel passt perfekt.
Unser Tipp: Im Restaurant „A Casa Di Assunta“ gibt es den gelungenen Mix aus toller Aussicht und guten Gerichten.

12 der schönsten Strände Italiens

6 der schönsten Strände auf Ischia

Hier ist es so schön wie an der Amalfiküste – nur ohne Touristenmassen!
Liebeserklärung eines Nobelpreisträgers

„Zwischen Bougainvilleen und Explosionen von Ginster verliere ich mich in der Schönheit dieser Sonnenuntergänge und finde auf der Erde mein Paradies“, beschrieb einst der Literatur-Nobelpreisträger Eugenio Montale seine Begeisterung für Ponza. Wer einmal da war, wird ihm Recht geben. Nicht ohne Grund sind vor allem die Sonnenuntergänge auf Ponza weit über die Inselgrenzen hinaus bekannt.
Unser Tipp: Lassen Sie sich den Aussichtspunkt „Belvedere della Madonnina“ nicht entgehen.