
3. Juni 2025, 13:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Frankreich greift hart durch: Wer künftig an Stränden, in Parks oder an Schulen zur Zigarette greift, muss mit einer saftigen Geldstrafe rechnen. Die neue Regelung verfolgt ein ehrgeiziges Ziel – und könnte für künftige Generationen den Alltag verändern.
Ab dem 1. Juli gilt in Frankreich ein umfassendes Rauchverbot an vielen öffentlichen Orten im Freien. Ziel ist es, Kinder zu schützen und die Zahl der Raucher zu senken. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 135 Euro.
Übersicht
Striktes Rauchverbot an öffentlichen Orten
Künftig ist das Rauchen an Stränden, in Parks, öffentlichen Gärten, an Schulen, Bushaltestellen sowie an Sportstätten untersagt. Damit setzt die Regierung auf eine Verordnung, die den Nichtraucherschutz deutlich ausweiten soll.
Die Maßnahme zielt vor allem darauf ab, Kinder vor Passivrauchen zu schützen und das Rauchen insgesamt unattraktiver zu machen. „Mein Ziel ist einfach und gleichzeitig äußerst ehrgeizig: Wir wollen dafür sorgen, dass die Kinder, die 2025 geboren werden, die erste rauchfreie Generation sind“, sagte Gesundheitsministerin Catherine Vautrin der Zeitung „Ouest France“, wie u.a. BILD berichtet.
135 Euro Strafe bei Verstoß – Kontrolle durch Gemeindepolizei
Verstöße gegen das neue Verbot werden mit einem Bußgeld von 135 Euro geahndet. Zuständig für die Überwachung der Regelung ist die Gemeindepolizei. Viele französische Kommunen hatten bereits zuvor in Eigenregie ähnliche Rauchverbote verhängt. Mit der neuen Verordnung soll nun ein landesweit einheitlicher Rahmen geschaffen werden. Nicht betroffen von dem Verbot sind laut Vautrin die Außenbereiche von Cafés sowie das Rauchen von E-Zigaretten.
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Hohe Gesundheitskosten durch Rauchen
Die Ministerin verwies auf die dramatischen Folgen des Rauchens: „Jedes Jahr ist einer von 10 Todesfällen auf das Rauchen zurückzuführen.“ In Frankreich würden demnach jährlich 75.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterbe – das entspreche über 200 Todesfällen pro Tag. „Es ist die häufigste vermeidbare Todesursache.“ Zudem verursache insbesondere Lungenkrebs enormes Leid. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Krebserkrankungen belaufen sich nach Angaben der Ministerin auf rund 150 Milliarden Euro jährlich.

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Schutz der Kinder vor Rauch – ohne Rauchfreiheit zu erzwingen
Noch nicht abschließend geregelt ist die genaue Ausdehnung des rauchfreien Bereichs rund um Schulen. Dieser solle laut Vautrin aktuell noch definiert werden. Ziel sei es, zu verhindern, dass Schüler zum Rauchen das Schulgelände verließen und direkt vor dem Eingang rauchten. Trotz der Einschränkungen betont Vautrin, dass die individuelle Freiheit nicht abgeschafft werde: „Sie dürfen zu Hause und in den erlaubten Bereichen rauchen. Die Freiheit zu rauchen endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt.“
Sie könne vermeidbare Krankheiten nicht hinnehmen, so die Ministerin. Dass Prävention das Risiko erheblich senken kann, sei erwiesen. Ein Rückgang sei zudem bereits sichtbar: Im Jahr 2023 hätten 15,6 Prozent der 17-Jährigen angegeben, regelmäßig zu rauchen – vor zehn Jahren sei dieser Wert noch doppelt so hoch gewesen.