
4. Juni 2025, 13:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein kurzer Griff zum Handy am Steuer oder eine Fahrt ohne Helm können in Griechenland künftig drastische Konsequenzen haben. Wer sich nicht an die neuen Vorschriften hält, riskiert nicht nur hohe Geldbußen, sondern auch den Führerschein – und das gilt auch für Touristen.
Das griechische Parlament plant eine umfassende Reform der Straßenverkehrsordnung. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten zu senken. Die neuen Verkehrsregeln in Griechenland sehen empfindliche Strafen für Handy-Nutzung, Raserei, fehlende Helme und mehr vor.
Übersicht
Handy am Steuer
Die neuen Regelungen in Griechenland lassen keinen Spielraum für Gewohnheitsverstöße am Steuer. Wer künftig mit dem Handy am Ohr erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen: Beim ersten Verstoß werden 350 Euro fällig, dazu kommt ein einmonatiger Führerscheinentzug. Beim zweiten Mal erhöht sich das Bußgeld auf 1000 Euro, der Führerschein ist dann für sechs Monate weg. Beim dritten Mal folgt die Höchststrafe: 2000 Euro und ein Jahr Fahrverbot.
Helmpflicht
Auch das Fahren ohne Helm – egal ob als Fahrer oder Sozius auf dem Motorrad – wird künftig mit denselben Strafen wie bei Handyverstößen geahndet. Der griechische Verkehrsverband verweist auf alarmierende Zahlen: Jeder fünfte Motorradfahrer verzichtet auf den Kopfschutz, und unter den Verkehrstoten machen Motorradfahrer 38 Prozent aus – das ist mehr als doppelt so viel wie der EU-Durchschnitt von 18 Prozent. Besonders erschreckend: Mehr als zwei Drittel der tödlich verunglückten Fahrer trugen keinen Helm.
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Temporegeln
Neue Geschwindigkeitsgrenzen sollen ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen: In engen Gassen wird auf 30 km/h reduziert, auf Hauptstraßen innerorts bleibt es bei 50 km/h. Überraschend ist hingegen die Anhebung des Tempolimits auf Autobahnen von bisher 130 auf künftig 140 km/h. Wer dennoch deutlich zu schnell unterwegs ist, muss mit drastischen Sanktionen rechnen – bis zu 8000 Euro Bußgeld und vier Jahre Führerscheinentzug drohen bei Überschreitungen über 200 km/h.
Aggressives Verhalten und illegale Rennen
Besonders hart trifft es künftig Verkehrsteilnehmer, die sich aggressiv verhalten oder an Straßenrennen beteiligen. Schon beim ersten Verstoß fallen 2000 Euro Strafe und ein Jahr Fahrverbot an. Im Wiederholungsfall verdoppeln sich diese Sanktionen. Beim dritten Mal werden 8000 Euro Bußgeld und vier Jahre ohne Führerschein fällig.

Alkohol und Rauchen
Die Promillegrenze in Griechenland liegt bei 0,5. Wer darüber liegt, muss mit Geldbußen ab 1000 Euro und einem möglichen Fahrverbot von bis zu zehn Jahren rechnen. Außerdem ist das Rauchen am Steuer im Beisein von Kindern unter zwölf Jahren bereits heute untersagt. Verstöße werden auch hier hart geahndet.
Versicherungslücke
Für Griechenland-Urlauber mit Mietwagen raten Verkehrsclubs dringend zur Reise-Vollkaskoversicherung. Der Grund: Rund 500.000 der insgesamt etwa acht Millionen Fahrzeuge auf griechischen Straßen sollen nicht versichert sein. Die Regierung plant zwar Maßnahmen, doch bis diese greifen, gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
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Wohnmobile im Visier
Seit Jahresbeginn wird auch gegen das Wildparken von Wohnmobilen strenger vorgegangen. Länger als 24 Stunden darf ein Wohnmobil nur noch auf ausgewiesenen Flächen oder Campingplätzen stehen. Wer gegen diese Regel verstößt, riskiert Bußgelder von 300 Euro pro Person. Im Fall eines gerichtlichen Verfahrens können bis zu 3000 Euro Strafe oder bis zu drei Monate Haft verhängt werden.
Mit Material von dpa