14. August 2019, 16:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Passagiere fragen sich, wer das Flugzeug, in dem man gerade sitzt, eigentlich landet: Der Autopilot und somit ein Computer oder der Pilot, also der Mensch? Und wie sieht das beim Start aus, wer ist dafür verantwortlich? TRAVELBOOK erklärt es.
Der Flieger setzt auf, mehr oder weniger sanft. Die Reifen quietschen, das Flugzeug wird langsamer. Momente nach der Landung macht sich bei den meisten Passagieren Erleichterung breit, dass sie endlich wieder sicheren Boden unter den Rädern haben. Aber wer landet die Passagierflieger eigentlich – der Pilot oder der Auto-Pilot, also der Computer?
Das gilt auch für den Start – kann sich der Pilot dabei zurücklehnen oder muss er selbst ran und den Vogel in die Lüfte bringen?
Klar ist: Ein Passagierflugzeug wird die längste Zeit vom Autopiloten gelenkt. Einmal in der Luft, übernehmen die Bordgeräte die Steuerung der Maschine. Beim Start allerdings ist das anders. Der Autopilot kommt nicht zum Einsatz. „Das macht der Pilot immer selbst, bei jedem Wetter“, sagt Markus Wahl, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit. Der Start ist nur manuell möglich, und das hat seine Gründe: „Es gibt da so viele Dinge, die theoretisch schiefgehen können, und wenig Zeit zu reagieren“, sagt der Pilot.
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Menschliche Erfahrung gefragt
Ein Computer reagiert im Ernstfall möglicherweise falsch. Ein Beispiel: Was passiert, wenn plötzlich doch ein anderes Flugzeug auf die Bahn rollt – und das womöglich noch bei Gewitter oder heftigem Seitenwind? „Da braucht es menschliche Erfahrung“, sagt Wahl.
Anders sieht das bei der Landung aus: Sie wird bei normalem Wetter ebenfalls von Hand gesteuert – nicht aber bei schlechtem Wetter, und zwar wegen der geringen Sicht. „Der Mensch ist darauf angewiesen, dass er die Landebahn sieht, der Computer nicht“, erklärt der Experte. Bei Nebel meistert also der Autopilot die Landung.
Warum landet der Autopilot nicht immer?
Wenn das möglich ist, warum übernimmt der Bordsystem dann nicht immer die Landung? Das Problem bei einer automatischen Landung: Man muss den Sicherheitsabstand zum Beispiel zu anderen Flugzeugen und Autos am Boden deutlich steigern. Das liegt daran, dass die Signale der Maschine sonst gestört werden. Würden alle Flugzeuge per Autopilot landen, müsste ein Flughafen seine Kapazität dem Fachmann zufolge um rund 50 Prozent reduzieren. Nur so wäre ein sicherer Flugbetrieb zu gewährleisten. Das ist aber für Flughäfen nicht wirtschaftlich.
Es gilt also: Der Start per Autopilot ist nicht möglich, eine Landung schon – doch auch letztere übernimmt in der Regel der Pilot selbst.