
28. Mai 2025, 6:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine allzu nahe Begegnung mit einem Wolf wünscht sich wohl kaum jemand – wenngleich Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten vorkommen. Dennoch ist Vorsicht geboten, wie einige aktuelle Beispiele aus Italien zeigen. Dort wurde das Raubtier in jüngster Zeit gleich in mehreren Regionen in oder nahe von städtischen Gebieten gesichtet – mit teils fatalen Zwischenfällen. TRAVELBOOK erklärt, wo in Italien Wölfe aktuell vermehrt vorkommen und was Reisende beachten sollten.
In der Küstenregion rund um Recanati in den italienischen Marken mehren sich alarmierende Berichte über Wolfssichtungen in bewohnten Gebieten. In San Pietro, einem Ortsteil der Stadt, wurde Ende vergangener Woche ein Wolf am Eingang eines Bauernhofs entdeckt, wie unter anderem das Nachrichtenportal „Südtirol News“ berichtet. Die zunehmende Nähe zu Siedlungen und die steigende Zahl an Übergriffen beunruhigen besonders die Landwirte der Region.
Übersicht
Angriffe auf Haustiere
Besonders dramatisch war ein Fund in Porto Sant’Elpidio: Dort entdeckten Anwohner dem Bericht zufolge kürzlich die Überreste eines Hundes. Der Verdacht liege nahe, dass ein Wolfsrudel in der Gegend aktiv ist und immer häufiger Beutetiere angreift. Auch in Pesaro und weiteren Städten in Küstennähe wurden demnach Wölfe gesichtet. Laut Augenzeugenberichten soll es sogar zu Angriffen auf Hunde während des Spaziergangs gekommen sein.
Problem mit Wölfen auch in anderen Regionen Italiens
Doch nicht nur die Adriaküste ist betroffen. Auch in Südtirol und dem Trentino sorgt die zunehmende Ausbreitung des Wolfs für anhaltende Konflikte. Wiederholt wurden dort die Reste gerissener Tiere gefunden – Hinweise auf die Aktivität des Raubtiers in der Region. Die landwirtschaftlichen Betriebe blicken mit Sorge auf mögliche Herdenverluste.
In Aggazzano in der Emilia-Romagna kam es erst diese Woche zu einer Wolfsattacke auf einen Tiergnadenhof. Einem Bericht des Portals „Il Piancenza“ zufolge überwand ein Rudel aus vier bis fünf Wölfen einen Elektrozaun und verletzte einen Esel schwer, das Tier musste aufgrund der Schwere seiner Verletzungen eingeschläfert werden.
Wie soll ich mich bei einer Wolfsbegegnung verhalten?
Wie unsere Kollegen von PETBOOK unter Berufung auf den Naturschutzbund Deutschland (NABU) berichten, sollte man „die Grundregeln für Begegnungen mit Wildtieren beachten“. „Beobachten Sie das Tier ruhig. Lassen Sie ihm genug Raum, damit es sich zurückziehen kann. Wenn Sie sich unwohl fühlen, richten Sie sich auf und machen Sie sich groß. Lautes, energisches Rufen oder Klatschen kann den Wolf vertreiben.“
Zudem sollte man den Tieren nicht nachlaufen, Jungtiere nie anfassen oder aufnehmen und die Tiere niemals füttern. Außerdem sollte man auf keinen Fall in Panik verfallen, sondern den Tieren erlauben, sich zurückzuziehen.

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Wie kann ich mein Haustier vor Wölfen schützen?
Angesichts der aktuellen Bedrohungslage durch Wölfe rufen die lokalen Behörden in Italien zur Vorsicht auf. Bürger sollen Haustiere während der Nacht sicher unterbringen und Essensreste im Freien vermeiden, um keine Raubtiere anzulocken. Dasselbe gilt natürlich für Urlauber mit Haustieren, die ein eigenes Ferienhaus gemietet haben. Man sollte sein Tier möglichst nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen.
Wie PETBOOK schreibt, sollte ein Hund sich beim Gassigehen stets nah am Menschen aufhalten, da er ansonsten vom Wolf als Eindringling oder potenzieller Paarungspartner wahrgenommen werden könnte. „Trifft der Hund alleine auf einen Wolf, wird er womöglich angegriffen oder verjagt. Das Beste ist es deshalb, seinen Hund in Wolfsgebieten anzuleinen und sich ggf. ebenfalls langsam zurückzuziehen“, heißt es demnach seitens des NABU.