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Von Reifenhersteller gegründeter Restaurantführer

Das bedeuten die Sterne des „Guide Michelin“ wirklich

Der Restaurantführer „Guide Michelin“ und im Hintergrund das Michelin-Männchen machten den Reifenhersteller berühmt
Der Restaurantführer „Guide Michelin“ und im Hintergrund das Michelin-Männchen machten den Reifenhersteller berühmt Foto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Larissa Königs
Larissa Königs

21.10.2022, 11:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Auch diejenigen, die sich wenig mit Autos beschäftigen, kennen meistens den Reifenhersteller Michelin. Zum einen wegen des berühmten Maskottchens, dem Michelin-Männchen, aber vor allem wegen des renommierten Restaurantführers „Guide Michelin“. Aber haben Sie sich mal gefragt, warum ein Reifenhersteller überhaupt Restaurants auszeichnet? TRAVELBOOK kennt die Geschichte und weiß, was die begehrten Sterne wirklich bedeuten.

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Jedes Jahr werden im „Guide Michelin“ herausragende Restaurants auf der ganzen Welt ausgezeichnet. Ein oder gar mehrere Sterne sind international das Zeichen für eine sehr gute Küche, in der auch Gourmets auf ihre Kosten kommen. Aktuell gibt es in Deutschland 327 Restaurants, denen vom „Guide Michelin“ ein solcher Stern verliehen wurde – doch wie kam es überhaupt dazu, dass ein Reifenhersteller sich mit guten Restaurants beschäftigt?

Um diese Frage zu beantworten, muss man einige Jahre zurückgehen, in die Anfangszeit des Unternehmens. Damals, Ende des 19. Jahrhunderts, suchten die Gründer des Unternehmens, André und Édouard Michelin, etwas, das mehr Menschen für das Auto begeistern sollte. Denn was heute selbstverständlich ist, war einst ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten – und auch wollten. Die Lösung der Brüder sollte ein Handbuch sein, das verschiedene Unternehmen listete, der erste „Guide Michelin“. Doch das Konzept ging nicht so richtig auf – bis man 1926 die begehrten Sterne einführte, so das Unternehmen.

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Die Bedeutung der „Guide Michelin“-Sterne

Heute ist gemeinhin bekannt, dass das Stern-Piktogramm die Restaurants mit sehr guter Küche kennzeichnet – je mehr Sterne, desto besser das Essen. Das ist auch korrekt, die ursprüngliche Idee war allerdings vor allem darauf gemünzt, ob man bereit wäre, für ein Essen in dem jeweiligen Restaurant einen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen. Schließlich handelte es sich ja immer noch um ein Reifen-Unternehmen.

Die eigentliche Bedeutung der „Guide Michelin“-Sterne ist deshalb folgende:

  • Ein Stern: „Eine sehr gute Küche: verdient Beachtung“ 
  • Zwei Sterne: „Eine hervorragende Küche: verdient einen Umweg“
  • Drei Sterne: „Eine der besten Küchen: ist eine Reise wert“

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Ein Stern heißt also, wer gerade sowieso dort ist, sollte in dem Restaurant Halt machen. Zwei Sterne heißen laut Guide Michelin, dass man von seiner eigentlichen Route abweichen sollte und in dem ausgewählten Lokal einkehren sollte. Und drei Sterne steht für eine so außergewöhnlich exquisite Küche, dass man alleine dafür eine Autofahrt auf sich nehmen sollte. So handelt es sich beim „Guide Michelin“ schlussendlich also einzig um eine clevere Marketingmasche, die sich seit fast 100 Jahren durchgesetzt hat.

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