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„Guide Michelin“

In Deutschland gibt es jetzt mehr Sterne-Restaurants als je zuvor  

Trägt jetzt (wieder) einen Michelin-Stern: das „Clara - Restaurant im Kaisersaal“
Trägt jetzt (wieder) einen Michelin-Stern: das „Clara - Restaurant im Kaisersaal“ Foto: picture alliance/dpa | Martin Schutt
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TRAVELBOOK Redaktion

05.04.2023, 11:49 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Krise? Keine Leute? Die Spitzengastronomie hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Doch das lassen Küchenchefs ihre Gäste nicht spüren. Nun zeigte es sich, dass die Arbeit sich gelohnt hat. Denn laut dem „Guide Michelin“ gibt es jetzt 334 Sterne-Restaurants in Deutschland – mehr als je zuvor. TRAVELBOOK weiß, welche Restaurants es geschafft haben und welche Sterne abgeben mussten.

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Vielfalt, mehr Vegetarisches und Regionales – für höchste Kochkunst bei entspannt-kultivierter Atmosphäre sind bundesweit 334 Restaurants mit den begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Damit wird in der am Dienstag (4. April) präsentierten neuen Ausgabe des Restaurantführers „Guide Michelin“ sogar noch der Vorjahresrekord um sieben Sterne getoppt.

Aufsteiger des Jahres ist Jan Hartwig, der mit seinem Restaurant „Jan“ im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in den Sterne-Olymp sprang. Hartwig wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit drei Sternen ausgezeichnet.

Neue Sterne-Restaurants in Großstädten

Noch hat der Süden und Südwesten Deutschlands in der Spitzengastronomie die Nase vorn – doch Großstädte sind ein interessantes Pflaster. „Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan“, sagte der Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt.

So finden sich auch unter den 8 neuen Zwei-Sterne-Restaurants und 34 neuen Restaurants mit einem Stern einige in Großstädten. Bei den neuen Zwei-Sterne-Restaurants hoben die Michelin-Tester unter anderem das „Alois – Dallmayr Fine Dining“ in München hervor, das nach seiner Wiedereröffnung unter der Küchenleitung von Max Natmessnig direkt zwei Sterne bekam. Bei den neuen Ein-Sterne-Restaurants wurden die Berliner Lokale „The NOname“ und das „Bonvivant“ besonders erwähnt. Letzteres hat sich die Auszeichnung mit rein vegetarischer beziehungsweise veganer Küche verdient. Beachtlich auch der Zuwachs an Sternen in Freiburg: Hier gibt es mit dem „Colombi Restaurant“, der „Eichhalde“ und der „Wolfshöhle“ gleich drei neue Ein-Sterne-Restaurants. Für die Vielfalt erhielt das „Sahila – The Restaurant“ in Köln einen Stern, wo Julia Komp nach einer Weltreise kulinarische Eindrücke umsetzt.

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Verliehen wurden auch vier Awards für besondere Leistung der Restaurantteams: Als „Mentor Chef“ geehrt wird Christian Bau aus dem Drei-Sterne-Restaurant „Victor’s Fine Dining by Christian Bau“ im saarländischen Perl-Nennig, weil er dem Nachwuchs wertvolles Know-how vermittle. Den „Young Chef Award“ samt Stern erhielt Alina Meissner-Bebrout mit ihrem Restaurant „bi:braud“ in Ulm. Der „Service Award“ ging an Mona Schrader aus dem Zwei-Sterne-Restaurant „Jante“ in Hannover. Für seine Weinexpertise geehrt wurde Christophe Meyer vom „Le Pavillon“ im Schwarzwaldort Bad Peterstal-Griesbach.

Diese Restaurants haben Sterne verloren

Doch es gibt nicht nur Gewinner: In 28 Fällen wurden Sterne gestrichen. So hat Fernsehkoch Frank Rosin mit seinem „Rosin“ im nordrhein-westfälischen Dorsten nur noch einen Stern. „Die Qualität war nicht mehr auf dem Niveau wie in den vergangenen Jahren“, hieß es von Michelin. Teils kamen Sterne auch wegen Schließungen abhanden, wegen eines Teamwechsels oder – wie im Fall Winkler – mit dem Tod des Patrons. Dem „Restaurant Heinz Winkler“ im bayerischen Aschau wurden zwei Sterne gestrichen, weil die Kochlegende Ende Oktober starb. „Das hat eine gewisse Tragik“, bedauert Flinkenflügel. Das Restaurant wolle sich im Mai neu aufstellen und versuchen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen.

Winkler, der bei Jahrhundertköchen wie Paul Bocuse und Eckart Witzigmann lernte, hatte mehr als 20 Jahre mit Unterbrechungen sogar drei Sterne. Später kochte er als Nachfolger von Witzigmann im „Tantris“ in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Winkler war 1981 mit 31 Jahren der jüngste Drei-Sterne-Koch.

Lob haben aus Sicht Flinkenflügels letztlich alle verdient: „Wir sind richtig stolz darauf, was sich im letzten Jahr entwickelt hat. Da war so viel Leidenschaft dabei. Es steckt so viel Arbeit dahinter. Das ist beachtlich.“

Die aktuellen Sterne-Restaurants in Deutschland laut „Guide Michelin“

Der Michelin-Guide kommt in 41 Ländern heraus, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste „Guide Michelin“ 1910, damals noch „den Herren Automobilisten“ gewidmet und vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.

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Die aktuellen 3-Sterne-Restaurants in Deutschland

  • München – JAN
  • Baiersbronn – Schwarzwaldstube
  • Baiersbronn – Restaurant Bareiss
  • Berlin – Rutz
  • Dreis – Waldhotel Sonnora
  • Hamburg – The Table Kevin Fehling
  • Perl – Victor’s Fine Dining by christian bau
  • Piesport – schanz. restaurant.
  • Rottach-Egern – Restaurant Überfahrt Christian Jürgens
  • Wolfsburg – Aqua

Auch interessant: Die 10 besten Restaurants in Deutschland

Die aktuellen 2-Sterne-Restaurants in Deutschland

  • Deidesheim – L.A. Jordan
  • Hamburg – Lakeside
  • Hannover – Votum
  • Karlsruhe – sein
  • München – Alois – Dallmayr Fine Dining
  • Münster (Westfalen) – Coeur D’Artichaut
  • Rottach-Egern – Gourmetrestaurant Dichter
  • Schluchsee – Mühle
  • Andernach – PURS
  • Augsburg – AUGUST
  • Bergisch Gladbach – Vendôme
  • Berlin – CODA Dessert Dining
  • Berlin – FACIL
  • Berlin – Horváth
  • Berlin – Lorenz Adlon Esszimmer
  • Berlin – Tim Raue
  • Donaueschingen – Ösch Noir
  • Frankfurt am Main – Gustav
  • Frankfurt am Main – Lafleur
  • Glücksburg – Meierei Dirk Luther
  • Grassau – ES:SENZ
  • Hamburg – 100/200 Kitchen
  • Hamburg – bianc
  • Hamburg – Haerlin
  • Hannover – Jante
  • Köln – Le Moissonnier
  • Köln – Ox & Klee
  • Konstanz – Ophelia
  • Krün – Luce d’Oro
  • Leipzig – Falco
  • Mannheim – OPUS V
  • München – Atelier
  • München – EssZimmer
  • München – Tantris
  • München – Tohru in der Schreiberei
  • Neuenahr-Ahrweiler, Bad – Steinheuers Restaurant Zur Alten Post
  • Neunburg vorm Wald – Obendorfers Eisvogel
  • Nürnberg – Essigbrätlein
  • Nürnberg – etz
  • Peterstal-Griesbach, Bad – Le Pavillon
  • Rust – ammolite – The Lighthouse Restaurant
  • Saarbrücken – Esplanade
  • Saarbrücken – GästeHaus Klaus Erfort
  • Saarlouis – LOUIS restaurant
  • Stuttgart – Speisemeisterei
  • Sulzburg – Hirschen
  • Sylt/Rantum – Söl’ring Hof
  • Wangels – Courtier
  • Wirsberg – Alexander Herrmann by Tobias Bätz
  • Zweiflingen – Le Cerf

Eine Liste der aktuellen 1-Sterne-Restaurants in Deutschland finden Sie hier.

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So werden die Restaurants vom „Guide Michelin“ bewertet

Um Restaurants zu bewerten, gehen die internationalen Michelin-Inspektoren anonym in die Restaurants. Das Ambiente spielt bei der Bewertung übrigens keine Rolle. Der Stern ist den Angaben nach eine reine Küchen-Auszeichnung. Das Essen stehe dabei im Mittelpunkt. Das sollte vom Geschmack her perfekt zusammenpassen. „Harmonie ist ein gutes Schlagwort. Wir achten außerdem auf die Qualität der Produkte, die Originalität, das handwerkliche Geschick sowie die Beständigkeit der Gerichte“, sagte Flinkenflügel. Deshalb besuchen die Tester die Restaurants auch mehrfach. „Um festzustellen, ob das Niveau auch über einen gewissen Zeitraum gehalten wird und über die gesamte Karte hinweg gut ist.“

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Im internationalen Vergleich muss sich die deutsche Spitzenküche weiterhin auf jeden Fall nicht verstecken, so Flinkenflügel. „Hinter Frankreich nimmt Deutschland schon eine sehr, sehr entscheidende Rolle ein.“

mit Material der dpa

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