29. Mai 2015, 10:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Sommer zieht es viele in die Berge. Doch beim Buchen eines Alm-Urlaubs sollte man einiges beachten. Das Komfort-Level reicht vom Matratzenlager bis zum Butlerservice. Und dann sind da noch die berühmten Kühe, die Streichelversuche missverstehen könnten… Neun Tipps für das perfekte Alpenglück.
Blühende Wiesen, Glockengeläut und eine deftige Brotzeit mit Alpenpanoramablick: Ein idyllischer Alm-Urlaub ist ideal für gestresste Großstädter, Romantiker und Familien mit Kindern. Unvergesslich ist die Übernachtung direkt auf der Alm in einer Hütte, die sich im gesamten Alpenraum mieten lassen. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten. Die Zeitschrift „Outdoor“ gibt Tipps für den perfekten Hüttenurlaub, die wir für Sie noch erweitert haben.
1. Plumpsklo oder Butler? Das passende Komfortlevel finden
Größe und Komfort gehören zu den wichtigsten Faktoren für die Auswahl der richtigen Almhütte. Das Angebot reicht von der spartanischen Hütte mit Plumpsklo ohne Strom und fließend Wasser bis zum Luxus-Chalet mit Whirlpool. Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel Grand Hotel Kronenhof in der Nähe von Sankt Moritz bietet sogar eine Alphütte mit eigenem Butler an. Viele Ferienregionen stellen ihre Hütten online vor, zum Beispiel die Region Seefeld mit ihren Hüttenbeschreibungen oder das Allgäu mit einer Übersicht der Hütten an der Wandertrilogie oder den Hütten der Hörnerdörfer. Zehn schöne Hütten verschiedener Komfort-Level in Bayern hat das Magazin „Outdoor“ zusammengestellt.
2. Die richtige Region und Lage wählen
Ebenso wichtig ist die Frage nach der Region und Lage. Die meisten Almhütten liegen in einer Höhe zwischen 1000 und 2000 Metern. Bei Skigebieten sollte man darauf achten, dass die Hütte nicht so liegt, dass Lifte den Ausblick stören.
3. Besonderheiten bei der Anreise beachten
Die Lage mitten in der Natur macht den Hüttenurlaub reizvoll. Das bedeutet aber auch: Die Anfahrt mit dem eigenen Auto ist gerade in Nationalparks oder Naturschutzgebieten oft nicht möglich, viele schöne Hütten sind zudem schlicht zu abgelegen. Oft organisiert der Almbesitzer die Weiterfahrt vom Parkplatz, zum Beispiel ganz idyllisch mit dem Pferdewagen. Besucher der konfortablen Hütte vom Hotel Hochschober erreichen sie bequem mit der Goldel. Oft müssen die Urlauber das letzte Stück zur Hütte laufen. Am besten vorab informieren.
4. Über Übernachtungs-Konditionen informieren
Besonders in den Ferienzeiten verlangen die Vermieter oft eine Mindestanzahl an Übernachtungen. Für eine besondere Nacht auf die Alm und am nächsten Tag wieder ins Tal – das geht in diesen Zeiten also häufig nicht. Ratsam ist in jedem Fall eine frühzeitige Reservierung.
5. Nebenkosten einplanen
Zum Grundpreis kommen oftmals noch Endreinigung und Kurtaxe hinzu. Beides wird meist vor Ort in bar bezahlt.
6. Über Handyempfang informieren
Nicht auf jeder Hütte gibt es Empfang! Das kann eine willkommene Pause von der ständigen Erreichbarkeit sein, wenn man es vorher weiß und gegebenenfalls dem Chef Bescheid sagt. Informationen zur Netzabdeckung gibt es auf der Website Cellmaps.
7. Kühe nicht reizen
Weidende Almkühe sind idyllisch, doch gibt es immer wieder Meldungen über Zwischenfälle mit Wanderern. „Eine Alm ist ein Wirtschaftsraum, kein Streichelzoo“ sagt Josef Hechenberger vom LH Tirol. Auf keinen Fall sollte man niedliche Kälber streicheln oder füttern, sondern im Gegenteil etwa 30 Meter Abstand halten, auf den Wanderwegen bleiben, die Tiere nicht erschrecken und Hunde an der Leine führen. Sollten sich die Tiere nähern, verlassen sie die Weide langsam, ohne ihnen den Rücken zuzukehren. Vorher über das Verhalten der Tiere informieren.
8. Natur respektieren
Die unberührte Umgebung in der Natur, oft inmitten von Nationalparks und Naturschutzgebieten, ist das Besondere am Hüttenurlaub. Bewahren Sie die Schönheit und erhalten Sie sie für kommende Generationen, indem Sie keinen Müll hinterlassen, Pflanzen und Tiere nicht stören und sich in geschützen Gebieten achtsam verhalten. Informieren Sie sich über die Besonderheiten der Region, um sie besser genießen zu können.
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9. Richtige Ausrüstung
In den Alpen kann es oft zu Wetterumschwüngen kommen. Informieren Sie sich über die Ausstattung der Hütte und nehmen Sie die richtige Kleidung mit. Besonders wenn Sie mehrere Tage auf der Hütte verbringen und Wanderungen unternehmen möchten, sollten Sie auf gutes Schuhwerk und praktische Kleidung achten, die Sie auch bei kühlem und nassen Wetter im Zwiebel-Prinzip kombinieren können.
(mgr)