1418 wurde Porto Santo von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Heute ist die Ilha Dourada, die Goldene Insel, perfekt für einen entspannten Traumurlaub – auch wegen ihres neun Kilometer langen Strandes, dessen Sand gut für die Gesundheit sein soll.
Eine alte Schmiede, historische Weinpressen und ein Ochsenkarren mit Holzrädern – Hunderte Gegenstände hat José Cardina Melim in seinem Privatmuseum auf der Insel Porto Santo zusammengetragen.
„Damit soll ein Stück Geschichte unserer Insel bewahrt werden“, sagt der Hafenarbeiter. Außerdem hat der findige Handwerker die für das Eiland so typischen Getreidemühlen als Modell nachgebaut. Früher gab es etwa 40 Mühlen auf der Insel, geblieben sind nur wenige: Drei strecken ihre Flügel am windigen Aussichtspunkt Portela in den blauen Himmel.
Häuser mit mehr als 3 Stockwerken sind verboten
Altes bewahren, den Charakter der portugiesischen Insel erhalten – Stichworte, die in Gesprächen mit Bewohnern von Porto Santo immer wieder fallen. Auf der Insel gibt es keine protzigen Hotelburgen. Hochhäuser? Fehlanzeige, niemand darf höher als drei Stockwerke bauen.
Vor etwa 14 Millionen Jahren entstand die Insel, dessen vulkanische Ursprünge am Berghang des Pico de Ana Ferreira sichtbar werden. Vor Urzeiten sprudelte hier die glühend heiße Lava zu Tage. Später erkaltete die Masse und hinterließ eigentümliche Steinsäulen.
Die portugiesischen Seefahrer João Gonçalves Zarco, Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo erreichten die Insel 1418, noch ein Jahr vor der Entdeckung Madeiras. Der Legende nach wollten sie ursprünglich die afrikanische Westküste erforschen. Doch starke Winde trieben ihre Segelschiffe während eines Unwetters weit hinaus auf den Atlantik bis zu dem rettenden Eiland, das daraufhin den Namen Heiliger Hafen, Porto Santo, erhielt.

Der 9 Kilometer lange und 50 Meter breite Sandstrand
Heute wird Porto Santo auch als Madeiras kleine Schwester bezeichnet. Geschwister, deren Landschaftsbild kaum kontrastreicher sein könnte. Während die Blumeninsel Madeira in üppigem Grün schwelgt, zeigt das etwa 42 Kilometer nordöstlich liegende Port Santo karge Felsformationen ohne nennenswerten Baumbestand.
Sobald die Sonne auf die kahlen Berge scheint, schimmern die felsigen Steilhänge in Gelbgold. Ilha Dourada heißt Porto Santo denn auch, das trifft auch besonders gut zu auf den goldgelben Sandstrand, weshalb die meisten Urlauber als Badegäste auf die Vulkaninsel reisen. Neun Kilometer lang und bis zu 50 Meter breit zieht sich der Campo de Baixo entlang der Südküste – Sand, so weit das Auge reicht mit einer flach abfallenden Brandungszone. Azurblau schimmert der Atlantik, der sich im Hochsommer auf etwa 24 Grad erwärmen kann.

Die Sandkörner des Strands haben heilende Wirkung
Wissenschaftler der Universitäten im portugiesischen Aveiro und in Oslo haben eine heilende Wirkung der feinen Sandkörner festgestellt, die reich an Kalzium, Magnesium, Strontium, Phosphor und Schwefel sind. Durch diese spezielle Beschaffenheit soll der Sand die Beschwerden rheumatischer Gelenks-, Muskel- und Hauterkrankungen lindern.
Die meisten der 5500 Insulaner sind im beschaulichen Hauptort Vila Baleira zu Hause. Hier hatte sich einst auch der berühmteste Einwohner niedergelassen: Christoph Kolumbus lebte vor über 500 Jahren auf Porto Santo. 1479 heiratete der Genueser Seefahrer hier Dona Filipa de Perestrelo e Moniz, die Tochter des Inselgouverneurs. Versteckt hinter der schneeweißen Pfarrkirche Nossa Senhora da Piedade liegt das kleine Anwesen, in dem der Entdecker gewohnt haben soll. Gesichert ist das nicht, doch jedenfalls stammt das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Es beherbergt das Kolumbus-Museum, eine der Sehenswürdigkeiten der Insel.
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Hochsaison herrscht auf Porto Santo in den Monaten Juni bis August. Die Insel gilt als beliebtes Ferienziel bei den Portugiesen selbst, die vom Festland und von der nahezu strandlosen Nachbarinsel Madeira anreisen. Tausende Urlauber tummeln sich am Badestrand. Während der wenigen Wochen ist es mit der viel gepriesenen Ruhe vorbei, aber ansonsten ist Porto Santo das, was es zu sein scheint: ein Eiland der Ruhe – und mit viel Natur.
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Wo genau liegt Porto Santo?
Die Insel liegt ca. 42 Kilometer nordöstlich von Madeira.
Wie ist das Wetter auf Porto Santo?
Im Hochsommer liegen die Temperaturen bei über 25 Grad Celsius bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit. Abends kühlt es auf etwa 20 Grad ab. Im Winter ist es mit circa 17 Grad relativ mild, dafür gibt es eine erhöhte Sturmgefahr.
Wie groß ist Porto Santo?
Die Atlantikinsel Porto Santo ist nur elf Kilometer lang und sechs Kilometer breit.
Wie viele Einwohner hat die Insel?
Es leben 5500 Menschen auf der Insel, mehr als 4000 davon im Hauptort Vila Baleira.
Wie komme am besten nach Porto Santo?
Linienflüge von Deutschland gehen zunächst bis Lissabon. Von dort weiter bis Porto Santo. Im Sommer gibt es Charterflüge ab Düsseldorf und Frankfurt direkt nach Porto Santo. Eine Alternative sind Direktflüge von Deutschland nach Funchal auf Madeira. Von dort mit dem Fährschiff nach Porto Santo oder mit dem Flugzeug von Funchal nach Porto Santo.