Zwischen Rio de Janeiro und São Paulo erstreckt sich eine der schönsten Küstenlandschaften Lateinamerikas: Die Costa Verde ist mit ihren von Urwäldern bewachsenen Bergen, Hunderten von kleinen Inseln und versteckten Kolonialstädten ein idealer Ort für einen Roadtrip am Atlantik.
Brasilienanfängern wird oft empfohlen, nach Rio de Janeiro zu fliegen und zur Erholung von der riesigen Partymetropole einen Abstecher auf die Ilha Grande zu machen. Von dem als grau und trist geltendem São Paulo wird dagegen strikt abgeraten. Das ist schade, nicht nur weil einem mit São Paulo eine der aufregendsten Städte entgeht, die Brasilien zu bieten hat, sondern weil viele damit auch automatisch die Küste von São Paulo auslassen. Dabei beginnt hier die schöne Costa Verde, die sich in den Bundesstaat Rio de Janeiro erstreckt.
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Die „grüne Küste“ hat ihren Namen dem Atlantischen Regenwald zu verdanken, der das Küstengebirge mit tropischen Pflanzen überwuchert. Brasilianer nennen sie auch „Litoral Norte“, wörtlich: die Nordküste. Kilometerlange Sandstrände, kleine Kolonialstädte, versteckte Buchten und märchenhaft schöne Inseln machen die Küste zwischen São Paulo und Rio zu einer der schönsten der Welt. TRAVELBOOK verrät einige der Highlights, denen man auf der Strecke zwischen São Paulo und Rio begegnet.

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São Sebastião, Santos und Guarujá
Etwa drei Stunden Autofahrt von São Paulo entfernt, ist São Sebastião die beste Anlaufstelle für gestresste Paulistas, die ein Wochenende am Meer verbringen wollen: Zur Bezirksstadt gehören die beliebtesten Strände der Region, etwa Guaecá, Toque-Toque, Maresias und Barra do Saí. Maresias wird auch „Das Ipanema der Paulistas“ genannt. Dementsprechend überlaufen ist es jedoch auch.

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Eine klügere Alternative ist der Praia de Juqueí, ein langer und breiter Strand mit weißem Sand. Oder die Riviera de São Lourenço, wo viele Einwohner São Paulos eine Ferienwohnung haben.

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Ein weiteres Ziel für nach Wellen gierende Paulistas sind die beiden Städte Santos und Guarujá: Beides sind Hafenstädte mit bei Großstadtsurfern durchaus beliebten Stränden und riesigen Hotels. Wer sich jedoch nach unberührter Natur sehnt, der sollte die von weißen Hochhäusern zugebauten Strände meiden und direkt weiter in Richtung São Sebastião fahren.
Die Ilhabela

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Von hier aus geht nämlich auch die Fähre zur Ilhabela (z. Dt.: schöne Insel). Die rund 350 Quadratkilometer große Insel ist die viertgrößte Atlantikinsel Brasiliens und bekannt für seine einsamen Sandstrände und romantischen Pousadas.
Während die Nordseite touristisch sehr erschlossen ist, gibt es auf großen Teilen der Südseite nicht mal Strom. Dafür gibt es Dutzende Wasserfälle, verwunschenen Urwald und einsame Traumstände zu erkunden, die von keinerlei nervigen Verkäufern oder lärmenden Lautsprecherboxen heimgesucht werden. Die Ilhabela hat auch einen Ruf als Friedhof versunkener Schiffe: So findet man in den Gewässern um die Insel mehrere Schiffswracks, von denen einige zum Tauchen zugänglich sind. Spannend ist vor allem die Geschichte der Príncipe de Asturias, der „spanischen Titanic“, die heute noch unzählige Goldschätze bergen soll.
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Ubatuba

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Die Strände von Ubatuba gelten als ein ruhiger Kur- und Erholungsort einerseits und als Sportparadies andererseits. Über 100 Strände gibt es hier: Maranduba, Lázaro, Itamambuca, Vermelha und Saco da Ribeira sind nur einige Namen, die Surferherzen höher schlagen lassen: Denn Ubatuba ist die Hauptstadt des Wellenreitens im Staat São Paulo: Zehn der wichtigsten Surf-Wettbewerbe Brasiliens werden hier ausgetragen. Neben den Buchten mit starkem Wellengang gibt es aber auch solche, die zum entspannten Schwimmen einladen. Ein Geheimtipp ist die Ilha das Couves (z. Dt. Kohl-Insel), eine kleine Insel vor der Küste Ubatubas. Mit ihren kleinen Buchten und Riffen ist sie ein Paradies für Schnorchler und Taucher.

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Paraty – Kolonialstadt mit Charme
Paraty ist eine wunderschöne kleine Kolonialstadt, in deren historischem Zentrum jeder Autoverkehr verboten ist. Die portugiesischen Häuser sind weiß getüncht und alle Fenster haben farbenfrohe Rahmen. Der kleine Fischerhafen von Paraty ist der Ausgangspunkt für einen Ausflug auf die 60 vorgelagerten Inseln, deren versteckte Buchten, Flora und Fauna sich am schönsten mit dem Segelboot erkunden lassen. Auch zahlreiche Musikfestivals machen die Stadt das ganze Jahr über zu einem lohnenswerten Ziel. Richtung Süden gilt es den Nationalpark Serra da Bocaina zu erkunden: Hier leben seltene Brüllaffen und niedliche Tapire.

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Übrigens: In Paraty steht auch das Geburtshaus von Julia Mann, der Mutter von Heinrich und Thomas Mann.
Ebenfalls zur Gemeinde Paraty gehört der kleine Ort Trindade, ein kleines Hippie-Paradies mit einigen schönen Stränden.

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Angra dos Reis
Die Bucht Angra dos Reis umfasst rund 360 Inseln und befindet sich 170 Kilometer südlich von Rio. Viele Stars und Reiche aus Rio besitzen hier Privatinseln. Angra ist ein magischer Ort mit einer gebirgigen Dschungellandschaft, der zu schönen Wanderungen und zum Tauchen einlädt. Egal, ob man mit dem Boot von Insel zu Insel fährt – von hier aus kommt man auch zur Ilha Grande –, sich in einer versteckten Bucht eine Hängematte aufhängt oder sich in ein Luxus-Resort zurückzieht, um die tropische Wärme und den ewigen Sonnenschein in der Region zu genießen, in Angra dos Reis kommt man auf seine Kosten.
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