Deutschland hat eine lange Tradition, was die Freikörperkultur angeht, und egal ob Sylt, Berlin, Thüringen oder Chiemsee – man findet im ganzen Land eine Vielzahl schöner FKK-Strände. TRAVELBOOK zeigt eine Auswahl.
FKK-Strände sind out? Das stimmt nicht zwangsläufig! Denn dass die FKK-Vereine heutzutage Nachwuchsprobleme haben, heißt nicht, dass Nackbaden generell „out“ ist. „Immer weniger Leute haben Lust, sich in einen Verein einzubringen“, glaubt Elmar aus Herrenberg, Initiator des Forums fkk-freun.de, „ansonsten beobachte ich ganz klar den Trend, dass FKK auch in nicht abgegrenzten Bereichen zu mehr Akzeptanz gekommen ist. Nacktwandern und Nacktradeln sind ‚in‘, und es gibt immer mehr FKK-Bereiche in Freibädern.“
Es gibt überall im Land FKK-Strände, an denen Naturisten der Freikörperkultur frönen können, hier eine Auswahl der schönsten.
Buhne 16 auf Sylt

Legendär unter FKK-Anhängern ist der Strandabschnitt Buhne 16 in Kampen. Auch sonst ist die Insel Sylt bei FKK-Freunden beliebt: Von den ca. 650.000 jährlichen Urlaubern sonnen sich rund 200.00 textilfrei, entweder an den vielen ausgewiesenen FKK-Stränden oder auch einfach so. Nacktsein hat auf Sylt Tradition: 1920 eröffnete der erste FKK-Strand.
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Prerow an der Ostsee
Der Prerower Nordstrand auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst blickt auf eine mehr als 50-jährige FKK-Tradition, die bis heute gepflegt wird. Der fünf Kilometer lange und 80 Meter breite Sandstrand fällt flach ins Wasser, so dass er sich auch für Familien mit kleinen Kindern eignet. An speziellen Abschnitten dürfen Hunde mit ins Wasser.
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Berliner Wannsee

Berlin war wie das Ruhrgebiet ein Vorreiter der Freikörperkultur. Im FKK-Bereich des traditionsreichen Strandbads Wannsee fühlen sich Nackedeis auch heute noch wohl. Der feine weiße Ostseesand wurde aus Travemünde hergebracht, der Strand fällt flach ab, in den historischen Gebäuden gibt es Duschen und Toiletten, Umkleiden, Snacks, Getränke und Strandbedarf.
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Die Schaabe auf Rügen
Die Ostseeinsel Rügen bietet viele feinsandige FKK- und gemischte Strände. An der elf Kilometer langen Nehrung „Schaabe“ erstreckt sich zwischen den Seebädern Glowe und Juliusruh der längste Ostseestrand Rügens. Die Badenden sind überwiegend FKK-Freunde, in der toleranten Atmosphäre sind aber auch Textilbadende oder Gäste mit Hunden willkommen.
Talsperre Ratscher

Das idyllisch gelegene Erholungsgebiet in Thüringen bietet verschiedene Bademöglichkeiten für Nacktbader. Die große Liegewiese beim Campingplatz ist gemischt, etwa die Hälfte der Gäste sind FKK-Fans. Die wunderschöne Talsperre lockt außerdem mit Freizeitmöglichkeiten, zum Beispiel Tretboot fahren, Rudern, Segeln oder Surfen.
Chiemsee

Der beliebte FKK-Strand am Feldwieser Winkel am Chiemsee ist ideal für Besucher, die gern in Gesellschaft anderer FKK-Anhänger baden. Die Anlage ist kostenpflichtig, dafür gepflegt und mit Toiletten, Duschen, Volleyballfeld, Restaurant und Liegewiesen ausgestattet. Der „wilde“ FKK-Strand am Nordufer des Rottzipfs bietet diese Bequemlichkeiten nicht, dafür die reizvolle Umgebung des Landschaftsschutzgebiets und einen besonders schönen Blick über den Chiemsee.
Ahrenshoop

In Ahrenshoop lag in den 1950er-Jahren die Wiege der FKK-Bewegung in der DDR, nachdem Künstler und Intellektuelle bereits in der Weimarer Republik auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit der Freikörperkultur begannen. Als die DDR-Regierung ein Nacktbadeverbot verhängte, kam es zu Ausschreitungen – bis das Verbot wieder aufgehoben wurde.
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Baggersee Grötzingen

Der schöne See bei Karlsruhe bietet neben dem Textil- und Oben-Ohne-Strand am Kiosk auch gemischte Abschnitte, außerdem Liegewiesen, die vorwiegend von FKK-Anhängern frequentiert werden. Aber Achtung: Egal ob mit oder ohne Kleidung, schwimmen gehen darf man im See nicht: Es herrscht aus Naturschutzgründen ein allgemeines Badeverbot.
Zempin auf Usedom

Feinsandig und schön: Der Strandabschnitt zwischen Koserow und Zempin auf Usedom ist als reizvoller FKK-Strand bekannt. Seine Textilfrei-Tradition reicht noch weiter zurück als die DDR-Zeit, in der er bei Nackedeis beliebt war. Badegäste mit Bekleidung müssen sich dank der ungezwungenen Atmosphäre ebenfalls nicht schämen. Es gibt Imbisse und sanitäre Einrichtungen.