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Sie waren einmal die höchsten Gebäude der Welt

Petronas Twin Towers – Malaysias spektakuläre Zwillings-Türme

Petronas Twin Towers
Die Petronas Twin Towers in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur waren eine zeitlang die höchsten Gebäude der Welt – und halten auch heute noch einige Rekorde Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

25.03.2023, 05:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seit 1996 sind die Petronas Twin Towers so etwas wie das inoffizielle Wahrzeichen Malaysias. Die beiden Türme, die zwischenzeitlich sogar die höchsten Gebäude der Welt waren, ragen in der Landeshauptstadt Kuala Lumpur beinahe einen halben Kilometer hoch in den Himmel. Und auch heute noch können die Wolkenkratzer mit einigen Rekorden aufwarten.

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Es gibt Gebäude, die so charakteristisch sind, das fast jeder sie auf den auf den ersten Blick erkennt. Dazu gehören zweifellos auch die Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur, der pulsierenden Hauptstadt von Malaysia. Seit mittlerweile fast 30 Jahren stehen sie im Herzen der Metropole als Symbol für deren Fortschritt – und als inoffizielles Wahrzeichen des gesamten Landes. Und auch wenn sie längst schon nicht mehr die höchsten Gebäude der Welt sind, halten sie doch auch heute noch einige beeindruckende Rekorde.

Im Jahr 1992 beginnen laut offizieller Seite der Petronas Twin Towers die Planungen für die beiden Mega-Gebäude. Um den Status Malaysias als selbsternannter Global Player zu unterstreichen, möchte der damalige Premierminister Tun Mahathir Mohamad aber nicht nur einfache Wolkenkratzer bauen, sondern einen neuen Rekord aufstellen. Die Zwillings-Türme sollen die höchsten Gebäude überhaupt werden und so die Aufmerksamkeit der Welt – und allen voran natürlich potenter Investoren – auf das asiatische Land ziehen. Sieben Jahre später schließlich wird aus einem kühnen Traum Realität.

Die tiefste Baugrube aller Zeiten

Petronas Twin Towers
Seit 1996 bestimmen die Petronas Twin Towers das Stadtbild von Kuala Lumpur. Längst sind sie einer der größten Touristenmagnete der Stadt. Foto: Getty Images

Im März 1993 beginnen die Bauarbeiten unter dem argentinischen Architekten César Pelli, und sie beginnen mit einem bis heute geltenden Weltrekord. Denn für die Petronas Twin Towers, benannt übrigens nach der staatlichen Ölgesellschaft, wird zunächst einmal das tiefste Fundament aller Zeiten ausgehoben. Ganze 120 Meter graben sich die Bagger unablässig in die Erde. Über einen Zeitraum von 12 Monaten müssen dafür Nacht für Nacht 500 Lastwagenladungen mit Erde abtransportiert werden. Anschließend füllt man die Grube mit 13.200 Kubikmetern Beton in 104 Schichten, um die Wolkenkratzer sprichwörtlich auf feste Füße zu stellen.

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Im April 1994 beginnt dann der eigentliche Bau, zahllose Arbeiter schuften rund um die Uhr für die Weltrekord-Vision ihres Landes. Im März 1996 ist es dann geschafft, als die Petronas Twin Towers den bisherigen Champion, den Sears Tower in Chicago, übertreffen. Knapp 452 Meter ragen die beiden Wolkenkratzer nun in den Himmel, und symbolisieren fortan den Stolz eines ganzen Landes. Die Türme, deren Stockwerke die Form achteckiger Sterne haben, stehen sinnbildlich für die islamischen Werte Einheit, Stabilität, Rationalität und Harmonie. Im August 1999 werden die Rekord-Skyscraper dann eröffnet.

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Bis zu acht Kilometer Weitblick

Und auch wenn die Petronas Twin Towers ihren Status als höchste Gebäude der Welt bereits 2003 wieder einbüßen, warten sie auch heute noch mit einem Superlativ auf. Denn mindestens so charakteristisch wie die Türme selbst ist die doppelstöckige Brücke, die sich in 170 Metern Höhe zwischen den beiden Gebäuden auf den Stockwerken 41 und 42 spannt. Sie ist damit immer noch die höchste ihrer Art auf der ganzen Welt – und garantiert eine einzigartige Aussicht auf die Finanz-Metropole. Spektakulärer ist der Blick nur noch von der Aussichtsplattform im 86. Stock. In 370 Metern Höhe kann man hier bei klarem Wetter bis zu acht Kilometer weit sehen.

Und auch die Kosten der Petronas Twin Towers sind mit 1,6 Milliarden Dollar ziemlich rekordverdächtig. Die Türme sind bedeckt mit einer Glasfassade mit einer Gesamtfläche von knapp 55.000 Quadratmetern. Um sie zu putzen, würde man zwei ganze Monate benötigen. Durch die Gebäude rasen insgesamt 29 Aufzüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu sechs Metern pro Sekunde. Auf digitalen Displays und anhand von Videos können Besucher sich direkt vor Ort über die Geschichte der Wolkenkratzer informieren. Und wer mag, kann von hier aus sogar direkt seine Urlaubsgrüße verschicken. Im Andenkenladen gibt es dafür einen eigenen Briefkasten, Postkarten natürlich auch.

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Für Besucher sind die Petronas Twin Towers dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass erfolgt um 17.30 Uhr. Dienstags ist das Gebäude für Touristen geschlossen. Der Eintritt beträgt aktuell für Erwachsene umgerechnet gut 20 Euro. Wer möchte, kann auch eine Führung durch die Türme für bis zu zehn Personen buchen. Der Preis hierfür beträgt gut 250 Euro. Täglich gibt es nur drei dieser Touren im Zeitraum zwischen 18.30 bis 19 Uhr. Wegen des hohen Besucherandrangs rät die offizielle Seite dazu, Tickets vorab online zu kaufen. Das Turm-Management bietet auch spezielle Unterstützung für körperlich eingeschränkte Menschen und junge Eltern an, die man bei Bedarf vorab anfragen kann.

Themen: #amex Asien
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