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Eis-Attraktion mit Kapelle, Restaurant, Konzerthalle

„IceCave“ in Island – eine Mini-Stadt im Gletscher

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TRAVELBOOK Redaktion

23. Juli 2014, 18:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Sie wollen nächstes Jahr heiraten und suchen noch eine besonders originelle Location dafür? Wenn Sie nicht unbedingt auf warmem Frühlingswetter und Sonne bestehen, könnte eine ganz besondere Kapelle in Island vielleicht genau das richtige für Ihren Hochzeitstag sein: Sie liegt in den Tiefen eines Gletschers – in Europas längstem Eistunnel. 2015 soll der IceCave eröffnen.

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Langjökull bedeutet auf Deutsch übersetzt „Langer Gletscher“. Und tatsächlich bedeckt das Eis von Islands zweitgrößtem Gletscher im Westteil der Insel eine lang gezogene Fläche, die sich auf insgesamt 925 Quadratkilometern erstreckt. Bis zu 580 Meter dick ist die Eiskappe, und entsprechend gewaltig ist ihr Volumen. Konnten Besucher sich den Gletscher bisher hauptsächlich von oben ansehen, per Schneemobil oder Jeep, soll im kommenden Jahr auch eine unterirdische Besichtigung möglich sein – im längsten Eistunnel Europas.

„IceCave“ haben die Isländer ihre neueste Attraktion getauft. Bis zu einer Tiefe von 30 Metern soll sich der Tunnel in den Gletscher bohren und insgesamt 500 Meter lang sein. „Der IceCave führt von der Oberfläche hinunter zu den tiefsten Schichten, wo Sie Eis sehen werden, das Jahrhunderte gebraucht hat, um zu wachsen“, versprechen die Planer auf der offiziellen Projekt-Website. „Wenn Sie noch tiefer runtergehen, wird das Eis noch älter und die Farbe verändert sich von Weiß zu Tiefblau.“

Neben dieser einzigartigen Erfahrung, derart tief in einen Gletscher abzutauchen, soll den künftigen Besuchern noch viel mehr geboten werden. „Tunnel“ ist denn auch eigentlich der falsche Ausdruck – vielmehr wird es eine Art verzweigtes Höhlensystem geben. In den verschiedenen Höhlen sollen unter anderem Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Auch ein Restaurant wird es geben, und eine Kapelle, in der man heiraten kann.

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Und wie kam es zu der Idee?

Ursprünglich hätten ein paar Touren-Anbieter vor Ort die Idee gehabt, ein großes Schneehaus oben auf dem Eis zu bauen, heißt es auf der Projekt-Website. „Diese Idee hat sich dann zu etwas noch viel Größerem entwickelt – dem IceCave.“

Nach einer dreijährigen Planungsphase haben im Frühling dieses Jahres die Bohrarbeiten am Tunnel begonnen. Ein Jahr später, im Frühjahr 2015, soll der Eistunnel dann für Besucher geöffnet werden und für etwa 8 Monate im Jahr begehbar sein. Die Macher rechnen mit etwa 25.000 bis 30.000 Touristen im ersten Jahr. Angst müsse niemand haben, teilten die Macher mit: Zur Sicherheit der Gäste sollen täglich Messungen durchgeführt werden, um ungewöhnliche Bewegungen im Eis zu beobachten.

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Der Gletscher schrumpft

Irgendwann einmal wird es den Langjökull aber wahrscheinlich nicht mehr geben. Denn der Gletscher ist, wie auch andere Gletscher in Island, von einem kontinuierlichen Schrumpfungsprozess betroffen. Wissenschaftlern zufolge verlieren die Eiskappen etwa einen Meter an Dicke pro Jahr. Das liegt einerseits am Klimawandel, teilweise aber auch an der vulkanischen Aktivität unter den Gletschern. Auch der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 mit seiner riesigen Aschewolke hat Wissenschaftlern zufolge zum Abschmelzen von Islands Gletschern beigetragen.

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