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Sensationsfund in der Türkei

Archäologen entdecken die vermutlich größte unterirdische Stadt der Welt

Matiate unterirdische Stadt Midyat
In Midyat, einem Stadtbezirk von Mardin im Südosten der Türkei, haben Forscher eine riesige unterirdische Stadt entdeckt Foto: picture alliance / AA | Bestami Bodruk
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TRAVELBOOK Redaktion

22.04.2022, 13:52 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

In der Türkei haben Archäologen eine sensationelle Entdeckung gemacht. In der südostanatolischen Provinz Mardin entdeckten sie eine riesige unterirdische Stadt, bei der es sich um die größte ihrer Art weltweit handeln könnte. Was bisher über den spektakulären Fund bekannt ist – TRAVELBOOK hat alle Infos.

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Türkische Archäologen haben in Midyat, einem Bezirk der südstostantolischen Provinzhauptstadt Mardin, eine unterirdische Stadt riesigen Ausmaßes entdeckt. Bisher haben die Forscher 49 Räume freigelegt, darunter Kultstätten, Artefakte, Brunnen, Lagersilos und zahlreiche Tunnel. Die Archäologen gehen davon aus, dass die bisherigen Ausgrabungen nur drei Prozent der Gesamtgröße der Stadt ausmachen. Somit könnte es sich bei dem Fund um die größte unterirdische Stadt der Welt handeln, berichtet das Archäologie-Portal „Ancient Origins“.

Die unterirdische Stadt Matiate wurde rein zufällig entdeckt

Die unterirdische Stadt Matiate („Stadt der Höhlen“) wurde vor zwei Jahren rein zufällig bei Reinigungs- und Konservierungsarbeiten historischer Straßen und Häuser in Midyat entdeckt. Arbeiter waren auf eine Höhle mit einem Durchgang gestoßen, hinter dem sich mehrere Korridore befanden. Anschließend begannen Archäologen mit den Ausgrabungsarbeiten und legten eine Vielzahl von Räumen, Tunneln, Artefakten und Wandmalereien frei. Durchgeführt werden die Ausgrabungen in Zusammenarbeit mit dem türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus, der Generaldirektion für kulturelles Erbe und Museen, dem Mardin-Museum und der Gemeinde Midyat, berichtet die türkische englischsprachige Zeitung „Daily Sabah“.

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Matiate – eine Zufluchtsstätte für Christen?

„Diese unterirdische Stadt wurde 1900 Jahre ununterbrochen genutzt“, sagte Gani Tarkan, Direktor des Mardin-Museums und Leiter der Ausgrabungen in Matiate, laut „Daily Sabah“. Sie sei vermutlich als Versteck oder Fluchtstätte gebaut worden. Da das Christentum im zweiten Jahrhundert keine offizielle Religion gewesen sei, hätten Christen im Allgemeinen Zuflucht in unterirdischen Städten gesucht, um der Verfolgung durch Rom zu entgehen, so Tarkan weiter. Möglicherweise sei die unterirdische Stadt Midyat zu diesem Zweck gebaut worden. Man nehme an, dass dort mindestens 60.000 bis 70.000 Menschen lebten.

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In der Türkei wurden bereits mehr als 40 unterirdische Städte gefunden, darunter auch Derinkuyu in Kappadokien. Die Stadt erstreckt bis zu einer Tiefe von 80 Metern und über mehr als acht Ebenen. Gani Tarkan aber glaubt, dass der neueste Fund alle bisher entdeckten unterirdischen Städte übertreffen werde. Es gebe keine unterirdische Stadt, die sich über ein solch großes Gebiet erstrecke. „Die unterirdische Stadt Midyat in Anatolien, Türkei, wird die einzige auf der Welt sein“, zitiert „Ancient Origins“ Tarkan.

Es wird erwartet, dass mit der vollständigen Freilegung der unterirdischen Stadt Matiate die Besucherzahlen in Midyat deutlich steigen werden.

Themen: #gyg Türkei
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