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TRAVELBOOK kennt die Gründe

Deshalb dauern Flüge heute länger als früher

Frau im Flugzeug
Man verbringt heute auf derselben Strecke mehr Zeit im Flugzeug als früher. Warum das so ist. Foto: Getty Images

28. Juni 2018, 11:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Man sollte meinen, es sei umgekehrt. Doch tatsächlich sind die reinen Flugzeiten heute länger, als es noch vor 40 Jahren der Fall war – teilweise deutlich. TRAVELBOOK hat mit Experten gesprochen.

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Die reine Flugzeit ist länger

Der Flugverkehr nimmt zu, weshalb es bei der Abfertigung und bis zur endgültigen Starterlaubnis immer einmal etwas länger dauern kann. Aber unabhängig von diesen Extra-Minuten oder gar -Stunden, die man heutzutage für das Reisen einplanen sollte, hat sich die reine Flugzeit verlängert. Auch auf Kurzstrecken, wie der britische „Telegraph“ ausgerechnet hat. Noch vor 20 Jahren verbrachte man etwa 10 Minuten kürzer in der Luft, wenn man von London nach Edinburgh in Schottland flog. Ein Inlandsflog von Madrid nach Barcelona soll heute rund 20 Minuten länger sein.

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Flugzeug in der Luft
Piloten geben heute nicht mehr „Vollgas“. Ein Experte erklärt uns, welchen Vorteil das hat – verlängert es schließlich die Flugzeit. Foto: Getty Images

Sparmaßnahmen kosten Zeit

Verschiedene Medien führen das langsamere Fliegen auf die deutlich gestiegenen Kerosinpreise zurück. Um diese Entwicklung zu kompensieren – und Passagieren weiterhin kostengünstiges Reisen zu ermöglichen –, würde der Treibstoff quasi rationiert. Laut „Business Insider“ sollen US-Airlines in den vergangenen Jahren so mehrere Millionen Euro gespart haben.

„Natürlich wird auf Effizienz geachtet“, bestätigt Wirtschafts- und Luftfahrtexperte Cord Schellenberg im Gespräch mit TRAVELBOOK. Auch deutsche Fluggesellschaften gingen so vor. Das habe ökonomische, ebenso wie ökologische Hintergründe.  Das kostet vielleicht ein paar Minuten mehr, dafür aber weniger Kerosin und somit Geld.

Schellenberg weist auch auf aktuelle politische Umstände hin. So könne es immer zu Sperrungen im Luftraum kommen, also Fällen, in denen (Kriegs-)Gebiete weiträumig um- oder auf extremen Höhen überflogen werden müssten. Und apropos Luftraum. Durch den wachsenden Flugverkehr komme es zu längeren „Holdings“, also Warteschleifen in der Luft. „Beim Anflug auf große Flughäfen, wie etwa Frankfurt oder London, kann man immer von mehreren Minuten Holding ausgehen. Diese rechnen sich logischerweise zur Flugzeit dazu.“

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Auch der Klimawandel hat Auswirkungen

TRAVELBOOK sprach auch mit Heinrich Großbongardt, ebenfalls Luftfahrtexperte. Dass Flüge in Richtung Westen tendenziell länger dauerten, hängt seiner Einschätzung nach nicht zuletzt mit dem Klimawandel zusammen. Neueren meteorologischen Erkenntnissen zufolge werde der Jetstream (oder Strahlstrom) immer stärker, „ein Starkwindband, das je nach Wetterlage zwischen 40 und 60 Grad geografischer Breite in etwa 8.000 und 10.000 Metern die Polarregion umspannt.“ Der Jetstream wehe von Westen nach Osten, weshalb Maschinen mehr Gegenwind hätten.

Passagiere am Flughafen
Man kommt auch gefühlt länger am Zielort an, da die Airlines von vornherein eine längere Flugdauer angeben Foto: Getty Images

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Großbongardt gibt zu bedenken, dass die „vorsichtigere Planung der Fluggesellschaften“ einen Einfluss hat. Nicht zuletzt gefühlt seien Flugzeiten länger geworden. Weil Verzögerungen durch das wachsende Passagier- und Maschinenaufkommen immer wahrscheinlicher seien, gäben Airlines heutzutage grundsätzlich eine längere Reisedauer an. „Schließlich kommt es besser an, eine vorzeitige Ankunft zu verkünden als eine Verspätung,“ so der Experte.

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