25. Juni 2025, 12:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach einem iranischen Angriff auf eine US-Militärbasis in Katar Anfang dieser Woche war der Luftraum über mehreren Ländern im Nahen Osten vorübergehend gesperrt. Viele Reisende aus Deutschland fragen sich nun, ob Flüge nach Dubai weiterhin möglich sind. TRAVELBOOK ordnet die Lage ein.
Für solche, die die Hitze nicht scheuen – die Temperaturen erreichen im Juni und Juli durchschnittlich 40 bzw. 41 Grad Celsius – ist Dubai auch während der Sommermonate ein beliebtes Reiseziel. Zumal viele der Aktivitäten, für die die moderne Metropole bekannt und beliebt ist, in klimatisierten Innenräumen stattfinden. Während der Sommersaison locken außerdem verschiedene Rabatt-Aktionen und Unterhaltungs-Events Besucher von außerhalb nach Dubai. Doch es herrscht Krieg im Nahen Osten. Es stellt sich daher die Frage, ob es überhaupt möglich ist, im Moment nach Dubai zu fliegen.
Übersicht
Kann man trotz des Kriegs aktuell nach Dubai fliegen?
TRAVELBOOK beleuchtete vor wenigen Tagen die aktuelle Situation aufgrund des Kriegs zwischen Israel und dem Iran. Seit Dienstag herrscht zwar eine Waffenruhe. Der Luftraum über den betroffenen Gebieten (konkret Israel, Iran und Irak) bleibt aber weiterhin gesperrt. Das hat Auswirkungen auf Fernreisen – insbesondere nach Asien –, die bereits aufgrund des Ukraine-Kriegs nunmehr seit 2022 erschwert bzw. abhängig von der operierenden Airline verlängert sind.
Dass auf verschiedenen Routen Umwege genommen werden müssen, führt zu Überlastungen der betreffenden Lufträume. Dies kann sich auch auf geplanten Reisen an beliebte Ziele im östlichen Mittelmeerraum bemerkbar machen, etwa in Griechenland, der Türkei oder Ägypten. Hiervor warnt Experte Marcel Conrad von der Reisesicherheitsplattform A3M. Es seien Verspätungen möglich, und auch „dass Transitzeiten verlängert werden, um Puffer für Anschlussflüge zu schaffen“. Richtig ist, dass Dubai weiter südöstlich liegt. Doch die Flugrouten in die Region überschneiden sich teilweise mit denen in Richtung des östlichen Mittelmeers.
Verunsicherung nach Raketeneinschlag in Doha, Katar
Am Montagabend kam es zu einem erneuten Zwischenfall. Katar reagierte auf einen Raketeneinschlag in Doha mit der vorübergehenden Schließung des eigenen Luftraums. Gleiches taten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Bahrain, Kuwait und Saudi-Arabien. Doch dabei blieb es nicht. Fluggesellschaften wie Qatar Airways nahmen bald wieder ihren regulären Betrieb auf.
Flüge nach Dubai finden planmäßig statt
„Flüge der Lufthansa Group Airlines nach Dubai finden planmäßig statt“, erfährt TRAVELBOOK auf Nachfrage bei der Lufthansa. Die Fluggesellschaften (also LH, Swiss, Austrian Airlines und Co.) vermeiden dabei aber bestimmte Lufträume über Krisenregionen. Eine reine Sicherheitsmaßnahme, die einzig die Flugroute betrifft – nicht jedoch den Flugplan. Somit bleibt für Reisende alles gleich.
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Auch „Emirates nimmt nach minimalen Beeinträchtigungen am 23. Juni den regulären Flugbetrieb wieder auf“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Ebenso verfahren laut einem Bericht von „Condé Nast Traveller“ die Airlines Etihad und Qatar Airways. Sie nehmen auf dem Weg nach Dubai alternative Routen, etwa südlich über Ägypten oder nördlich über die Türkei. Es könne daher in Einzelfällen zu Verspätungen kommen. Doch bis auf Weiteres bleibt es dabei: Es ist wie gewohnt möglich, nach Dubai zu fliegen. Beide Flughäfen der Stadt, also der Flughafen Dubai International (DXB) und der Al Maktoum (DWC), befänden sich wie gewöhnlich in Betrieb. Die Behörden seien jedoch in erhöhter Bereitschaft, um jederzeit auf kurzfristige Entwicklungen reagieren zu können.
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Was Reisende jetzt wissen sollten
Das Auswärtige Amt rät aktuell von „nicht notwendigen Reisen“ in die VAE ab. In einer Aktualisierung am 25. Juni mahnt die Behörde, dass stets mit einer regionalen Ausweitung des Konflikts und somit mit einer weiteren Verschärfung der Lage gerechnet werden müsse. Somit steige auch die Gefahr, dass es innerhalb der VAE zu Vorfällen kommen kann und so zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Es wird empfohlen, informiert zu bleiben und regelmäßig lokale Medien und Hinweise der Behörden zu verfolgen. Auch von nicht notwendigen Reisen nach Katar rät die Deutsche Botschaft in Doha ab.
Laut Einschätzung von Marcel Conrad von AM3 bedeutet der mittlerweile anhaltende Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran eine vorsichtige Entspannung des Konflikts. Auch seien laut Aussagen des US-amerikanischen Sondergesandten Steve Witkoff mittlerweile die direkten Verhandlungen zwischen den USA und Iran wieder aufgenommen worden. „Dies bedeutet auch eine vorläufige Entwarnung für den Luftverkehr“, so Conrad zu TRAVELBOOK. „Bei Flugreisen nach Dubai sind zwar noch Verspätungen möglich, aber aktuell besteht keine Notwendigkeit, Flüge vorsorglich zu stornieren.“
Wer in die Vereinigten Arabischen Emirate reist, sollte sich bewusst sein, dass es sich um eine nicht demokratische Monarchie handelt und das Rechtssystem wesentlich auf der Scharia beruht.