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Umfrage zeigt

Mit diesen 6 Verhaltensweisen gehen Sie Flugbegleitern richtig auf die Nerven

Flugbegleiter leiden unter Verhaltensweisen von Fluggästen, die nerven
Bestimmte Verhaltensweisen von Reisenden können Flugbegleiter besonders nerven. Welche das sind, weiß TRAVELBOOK. Foto: Getty Images

15.04.2024, 13:41 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Kabinen-Crew ist allem voran für die Sicherheit an Bord verantwortlich, doch unterstützt Fluggäste auch gern bei verschiedenen Fragen und Wünschen. Manche Reisende reizen dies ein wenig aus – und auch darüber hinaus neigen einige von ihnen zu Verhaltensweisen, die Flugbegleiter ziemlich nerven können. Welche auf der Unbeliebtsheitsskala besonders weit oben stehen: TRAVELBOOK kennt die Ergebnisse einer diesbezüglichen Umfrage und hat auch mit deutschen Flugbegleitern gesprochen.

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Haben Sie sich auf einem Flug schon mal gefragt, ob das freundliche Lächeln der Kabinen-Crew stets echt ist? Man könnte es den Damen und Herren wohl nicht verdenken, wenn sich dahinter auch mal eine gewisse Genervtheit versteckt. Denn Flugbegleiter werden von Mitreisenden nicht selten als Bedienstete angesehen. So zählt es laut einer aktuellen Umfrage des US-amerikanischen Reisemagazins „Travel + Leisure“ zu den besonders unbeliebten Verhaltensweisen von Fluggästen, wenn diese eine Rundum-Betreuung erwarten. Wie genau sich das gemeinhin darstellt – und was Flugbegleiter sonst noch so richtig nerven kann – im Folgenden.

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Diese Verhaltensweisen können Flugbegleiter richtig nerven

Als „persönlicher Verbindungs-Concierge“ verstanden werden

Im Reiseablauf kann es immer mal zu Verspätungen kommen und das für Fluggäste mit Anschlussplänen oder gar -flugverbindungen natürlich ungünstig sein. Doch auch wenn nachvollziehbar sein mag, dass manch einer da nervös wird: Der Versuch, aus der Kabinen-Crew Informationen herauszuquetschen, kann nerven. Zumal er von vielen gleichzeitig unternommen wird. Zudem bringt er sowieso nichts, erklärt ein Flugbegleiter „Travel + Leisure“. „Denn wir erfahren von der Verspätung im selben Moment wie die Passagiere.“ Nicht bloß könne die Kabinen-Crew die verschiedenen Verbindungsdetails nicht kontrollieren: Gemeinhin stelle sich erst kurzfristig heraus, an welchem Gate die Maschine nach der Landung definitiv andocken wird. Die gewünschten Informationen liegen somit schlichtweg noch nicht vor.

Die deutsche Flugbegleiterin Michelle P.* kann das auf TRAVELBOOK-Nachfrage nur bestätigen. Auch für sie gehören Fragen zu Anschlussflügen – „wo sie abgehen und ob auf verspätete Passagiere gewartet wird“ – zu den ungeliebten Verhaltensweisen von Fluggästen.

Ungefragt angefasst werden

„Travel + Leisure“ ermittelte eine weitere Angewohnheit von Fluggästen, die sich die befragten Flugbegleiter verbitten wollen – mit gutem Recht! Diese berichteten demnach, dass sie nicht selten von Fluggästen angefasst werden. So übergriffig das sein mag, wolle man auf diese Weise offenbar auf sich aufmerksam machen. Die Flugbegleiter weisen darauf hin, dass sie Namensschilder tragen, also durchaus direkt angesprochen werden können. „Aber auch ‚entschuldigen Sie bitte‘ funktioniert sehr gut“, heißt es in dem Beitrag.

Jenseits der Service-Zeiten um Essen oder Getränke bitten

Es kann passieren, dass man als Fluggast mal ein– und so womöglich die Mahlzeiten-Ausgabe verschläft. Das ist theoretisch kein allzu großes Problem, die ausgelassene Portion müsste rechnerisch noch übrig sein. Doch für die Kabinen-Crew bedeutet es natürlich einen zusätzlichen Aufwand, weggenickte Passagiere nachträglich zu versorgen. Flugbegleiter würden es aufgrund ihrer zahlreichen anderen To-dos begrüßen, wenn für vereinzelte Fluggäste keine Sonderbehandlung nötig wäre.

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Weiterhin zählt es der Umfrage nach zu den Verhaltensweisen von Fluggästen, die besonders nerven, wenn sie unmittelbar nach dem Boarding um Wasser bitten. Gerade vor Abflug müssen Flugbegleiter auf vieles ihr Augenmerk richten. Die Begründung, man müsse Medikamente einnehmen, stößt den Befragten inzwischen übel auf. Dafür wäre laut Einschätzung der Umfrageteilnehmer vor dem Einstieg ins Flugzeug ausreichend Zeit.

Sich mit „dringenden“ Bedürfnissen über die Anschnallzeichen hinwegsetzen

Wenn Fluggäste direkt nach der Landung aufspringen und sich zum Ausstieg bereit machen, obwohl die Anschnallzeichen noch nicht erloschen sind, kann das Flugbegleiter (aber wohl auch andere Mitreisende) richtig nerven. Dass diese zu den besonders verbreiteten Verhaltensweisen an Bord zählt, zeigt nicht nur die Umfrage – im Gespräch mit TRAVELBOOK bestätigt dies auch Nadine F.*, Flugbegleiterin bei einer deutschen Airline. Es ärgere sie, „da in diesem Moment die Parkposition noch nicht erreicht ist und auch wir Flugbegleiter noch sitzen bleiben müssen“. Das frühzeitige Aufstehen sei völlig sinnlos, da die Türen noch verschlossen sind, also ohnehin niemand aussteigen kann. „Außerdem kann das auch ziemlich gefährlich werden, wenn zum Beispiel eine Vollbremsung gemacht werden muss“, erklärt sie TRAVELBOOK.

Ähnlich kann es Flugbegleiter verärgern, wenn Fluggäste trotz eingeschalteter Anschnallzeichen die Waschräume aufsuchen, also etwa im Start- oder Landeanflug sowie bei Turbulenzen. Denn in diesen Phasen besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko und herumlaufende Passagiere könnten sich verletzen. Aber auch während der Getränkeausgabe ist es bei Flugbegleitern ungern gesehen, wenn sich jemand mit Blasendruck an ihnen vorbei drängen muss. „Es ist schon schwer genug, das Tablett zu tragen“, sagt diesbezüglich eine Flugbegleiterin zu „Travel + Leisure“ – und umso mehr, „es über den Kopf von jemandem zu balancieren, der versucht, sich neben mich zu quetschen, um zu seinem Sitz zu gelangen.“

Hilfe mit zu schwerem Gepäck verlangen

Erstaunlich viele Fluggäste lassen sich dazu hinreißen. Dabei ist es nicht nur eine der Verhaltensweisen, die nerven kann, sondern auch aus anderen Gründen nicht okay, das Kabinen-Personal um Hilfe mit schwerem Gepäck bitten. Denn hierbei handelt es sich um eine der wenigen Aufgaben, die nicht ins umfangreiche Job-Profil von Flugbegleitern fallen. Würden diese sich nun beim Hochwuchten eines schweren Koffers verletzen, wäre das versicherungstechnisch nicht gedeckt. TRAVELBOOK hat das Thema hier genauer beleuchtet.

„Wenn jemand weiß, dass er sein Gepäck aufgrund einer Verletzung oder aus anderen persönlichen Gründen nicht heben kann, dann sollte er es einfach am Gate einchecken.“ Das befindet ein Flugbegleiter im „Travel + Leisure“-Interview. Michelle P. kann hier nur zustimmen. Die Staufächer für das Handgepäck seien generell ein konfliktträchtiges Thema. Die Flugbegleiterin könne sich immer wieder aufregen, wenn Kabinengäste Massen an Jacken und Taschen dort hineinpacken und so einen Großteil des Stauraum für sich selbst beanspruchen.

Wegen jeder Kleinigkeit klingeln

„Was ich auch ganz besonders nervig finde“, so Michelle P. weiter, „ist, wenn Fluggäste klingeln.“ Auch das hat sie mit den von „Travel + Leisure“ befragten Kollegen gemeinsam. Diese haben Klingeln ebenfalls unter den besonders nervenden Verhaltensweisen von Fluggästen aufgezählt. „Wenn wir gerade erst gestartet sind und das Anschnallzeichen noch leuchtet, dann sind wir bald bereit“, mahnen sie. „Auch wenn Sie sehen, wir sind ein paar Reihen von Ihnen entfernt beschäftigt: Bitte einfach gedulden, wir sind gleich bei Ihnen.“

* Namen von der Redaktion geändert, die Insiderinnen wollen anonym bleiben.

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