06.07.2023, 14:37 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
In der TRAVELBOOK-Serie „Entspannt in den Urlaub fliegen“ erklären wir, wie Sie ohne Stress Ihre Flugreise antreten können. Im ersten Teil der Serie geht es um grundlegende Fragen rund um die Flugbuchung. Dabei gibt es auch einige Tricks, mit denen man bei den Tickets richtig Geld sparen kann.
Ab in den Urlaub! Doch bevor es losgehen kann, steht natürlich zunächst die Reiseplanung an. Besonderer Stressfaktor ist oft das Buchen der Flüge. Wann ist der richtige Zeitpunkt – sollte man sich Monate vorher schon entscheiden oder doch lieber abwarten, weil es vielleicht noch günstiger wird? Und überhaupt: Wie kommt man an günstige Preise? Welche Portale sind empfehlenswert? Und wie umgeht man das gefürchtete „Dynamic Pricing“? TRAVELBOOK beantwortet diese Fragen und gibt Tipps, mit denen die Flugbuchung deutlich entspannter wird.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Buchen von Flügen?
Hier scheiden sich die Geister. Grundsätzlich festzuhalten ist zunächst, dass es am teuersten ist, wenn man „kurz vor knapp“, also sehr zeitnah am Abflugtag, Tickets bucht. Der Grund dafür ist, dass die Zielgruppe für Spontan-Käufe oftmals Geschäftsreisende sind, die mehr Wert auf das Wahrnehmen eines konkreten Termins und weniger auf geringe Kosten legen. Extreme Last-Minute-Schnäppchen lassen sich daher in den seltensten Fällen machen. Möglichst früh Flüge zu buchen, lohnt sich also in jedem Fall. Ansonsten hängt der optimale Zeitpunkt vor allem vom jeweiligen Ziel und der gewünschten Airline ab.
Der beste Zeitpunkt bei internationalen Flügen
Einer Analyse von „Expedia“ zufolge liegt bei internationalen Flügen der ideale Buchungszeitraum 144 bis 154 Tage, also etwa fünf Monate, im Voraus. Auch laut dem Portal „Skyscanner“ lohnt es sich, früh mit der Planung zu beginnen. Lediglich für besonderes begehrte Ziele, wie Bangkok und New York, können Reisende je nach Abflughafen noch einen Monat vor Abflug günstige Flüge finden.
Der beste Zeitpunkt bei Inlandsflügen
Bei Inlandsflügen können Sie etwas spontaner sein. Jedoch sollte man laut „Expedia“ auch hier mindestens 30 Tage im Voraus buchen, bei 102 bis 110 Tagen im Voraus ist die Ersparnis allerdings am größten.
Der beste Zeitpunkt für Flüge bei Billig-Airlines
Auch für Schnäppchen-Tickets von Billig-Airlines gibt es scheinbar einen optimalen Zeitraum. Hier gilt ebenfalls die generelle Regel, dass „Last Minute“ kaum günstige Tickets mehr zur Verfügung stehen. Wer einen kostengünstigen Flug bei Ryanair oder Easyjet ergattern möchte, sollte spätestens zehn Tage vor Abflug buchen – tendenziell aber deutlich eher. Denn: Je mehr Plätze im Flugzeug weg sind, desto höher wird der Preis für verbleibende Sitze. Einem Wissenschaftler zufolge steigt der Preis mit jedem Sitz, der verkauft wird, im Schnitt um rund drei Prozent. Mehr zu den Erkenntnissen des Wirtschaftsprofessors lesen Sie hier.
Sie können Ihren Urlaub flexibel legen? Dann lohnt sich ein Blick auf den besten Abflugtag für einen günstigen Preis. Informationen dazu finden Sie hier: Die günstigsten Tage zum Fliegen
Wie komme ich an den günstigsten Preis beim Flugbuchen?
Generell wichtig ist es, sich frühzeitig zu informieren und die Entwicklung des Flugpreises zu beobachten. Kleine Kontingente zu Discountpreisen werden immer mal von einigen Airlines angeboten. Sind diese aber verkauft, steigen die Preise wieder. Vergleichsportale können mit der Analyse zur Flugbuchung durchaus einen ersten Überblick über die Zeiträume der günstigen Flugpreise geben, allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen und zu hoch pokern. Am besten legen Sie sich vorher ein Budget fest und schlagen zu, wenn Sie mit dem Preis zufrieden sind.
Dynamic Pricing umgehen
Damit Sie tatsächlich den günstigsten Preis beim Buchen der Flüge erhalten, sollten Sie zudem das „Dynamic Pricing“, also eine dynamische Anpassung der Flugpreise, umgehen. Was heißt das konkret? Konkret bedeutet das, dass es preisliche Unterschiede geben kann, je häufiger man sich ein bestimmtes Angebot anschaut oder je nachdem, ob man eine Buchung etwa auf dem Smartphone, Tablet oder Laptop vornimmt. Demnach „greifen Buchungsseiten und Apps auf Parameter wie Gerätehersteller, Betriebssysteme, den Standort des Buchenden und weitere transaktionelle Daten zu. Sie verwenden sie dazu, ein Käuferprofil zu erstellen“, erklärt TECHBOOK-Redakteur Adrian Mühlroth. Der Preis wird entsprechend einer vermeintlichen Kaufkraft angepasst.
Umgehen kann man Dynamic Pricing zum einen dadurch, dass man im Inkognito-Modus eines Browsers die Seiten ansteuert und nach jeder Anfrage die Cookies löscht. So wird verschleiert, dass man das Angebot schon mehrfach angeschaut hat. Zudem kann es sich mitunter lohnen, von einem anderen bzw. älteren Gerät zu buchen, etwa einem älteren Android-Smartphone.
Die richtige Plattform zum Buchen von Flügen
Wer heute im Netz ein Flugticket buchen will, hat unzählige Plattformen dafür zur Auswahl – hier den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Zum einen gibt es Seiten, die lediglich die Preise von möglichen Flügen bei diversen Buchungsportalen vergleichen. Zum anderen gibt es diverse Plattformen, die nicht nur vermeintlich günstige Preise anzeigen, sondern über die man auch direkt Buchen kann. Konkret unterscheidet man daher zwischen den erstgenannten Meta-Suchmaschinen und sogenannten Online-Reisebüros.
Bekannte Plattformen sind
- Kayak
- Momondo
- Skyscanner
- Swoodoo
- fluege.de
- flug.idealo.de
- Opodo
- Google Flights
Empfehlenswert für die Flugrecherche sind vor allem die Meta-Suchmaschinen wie Kayak, Sykscanner und Swoodoo, da sie relativ zuverlässig günstige Verbindungen herausfiltern. Das gilt jedoch nicht für alle Meta-Suchmaschinen – mitunter stimmen die angegebenen Preise nicht mit denen bei der tatsächlichen Buchung überein, teils gibt es Unterschiede von einigen hundert Euro.
Aufpassen sollten Nutzer zudem bei einigen Buchungsplattformen, die direkt die Flüge verkaufen, etwa Opodo. Hier werden oft zusätzlich Gebühren erhoben – daher kann es günstiger sein, die entsprechende Verbindung direkt über die Airline zu buchen. Bei der Direktbuchung über die Airline haben Sie zudem bessere Chancen auf Rückerstattungen, als wenn Sie über eine andere Plattform buchen. Auch „Stiftung Warentest“ und Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk raten dazu, Flüge stets direkt auf der Website der Airline zu buchen, da die Buchungen auf Fremd-Portalen oft intransparent sind. Service-Entgelte und hohe Zusatzgebühren für Zahlungsmittel treiben die Endpreise zum Teil drastisch in die Höhe.
Auch interessant: „Nie wieder!“ Wie der Flugvermittler Opodo Kunden verprellt
Besondere Tricks, um beim Buchen von Flügen online zu sparen
Der erste Trick ist der Währungstrick. Er geht so: Wer sich auf der Website einer Airline befindet, kann – meistens auf der Startseite oben rechts oder links – seinen Standort bzw. sein Ausgangsland auswählen. Bei einigen Airlines wird beim Auswählen eines anderen Standorts der Preis im Wert der Währung des jeweiligen Landes und nicht des Abflugorts angezeigt. Je nach Wechselkurs wird der Flug unter Umständen dann günstiger. Auch mit einem sogenannten „VPN-Client“ können Sie Ihren Abflugsort für die Website verschleiern und so mitunter Geld sparen, etwa indem Sie angeben, nicht in Deutschland, sondern in Polen zu leben. Einen Überblick zum Währungstrick gibt es hier.
Auch mit „Hidden City Ticketing“ und den „Hidden Airports“ lässt sich richtig Geld sparen. Für das „Hidden City Ticketing“ bucht man einen Flug von A nach C, mit Zwischenstopp in B – wobei jedoch die Destination B das eigentliche Reiseziel ist. Denn manchmal ist das endgültige Reiseziel als Zwischenstopp viel billiger zu erreichen, als wenn man direkt dorthin fliegt – besonders bei interkontinentalen Flügen. Hier finden Sie alle Details zu dem Spar-Trick.
Bekannter sind Gabelflüge, die sich vor allem auf Kurz- und Mittelstrecken lohnen können. Dabei kehrt man nicht zum Flughafen zurück, von dem man startet (z. B. Düsseldorf), sondern wählt einen alternativen, nahegelegenen Airport (Köln). Das ist vor allem in Gegenden mit einer hohen Dichte an Flughäfen interessant. Je nach gewünschter Verbindung kann ein Gabelflug deutlich günstiger als ein regulärer Flug sein. Voraussetzung ist natürlich, dass man gewillt ist, eine längere Anreise zum Flughafen auf sich zu nehmen.
Und falls Sie komplett flexibel in Ihrer Reiseplanung sind, könnte der Google-Flights-Trick das Richtige für Sie sein. Dafür rufen Sie die Seite Google Flights auf, wählen lediglich einen Startflughafen aus und klicken auf „Entdecken“. Dann öffnet sich eine Karte mit Flugpreisen und Sie können „Flexible Reisedaten“ auswählen. Auf der Karte aktualisieren sich dann die Preise und es werden die jeweils günstigsten Optionen angezeigt – die oft tatsächlich sehr preiswert sind. Hier finden Sie eine ausführliche Erklärung inklusive Video.
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Fazit: Auf diese Dinge sollten Sie beim Flugbuchen unbedingt achten
Wer Flugtickets zum besten Preis buchen möchte, sollte dies schon mit einigem Vorlauf tun – bei Billigflügen mindestens 10 Tage vorher, bei Langstrecken am besten schon einige Monate im Voraus. Hinweise auf die besten Ticketpreise können Meta-Flugsuchmaschinen geben. Die Buchung selbst sollte bestenfalls direkt über die Airline erfolgen, da Sie hier die Gebühren am besten auf einen Blick sehen und besser geschützt sind im Schadensfall. Bei der Buchung selbst sollten Sie darauf achten, nicht in die Falle des „Dynamic Pricing“ zu tappen und können mit dem einen oder anderen Trick noch richtig Geld sparen. Mit diesen Tipps wird sicher auch Ihre Flugbuchung in Zukunft deutlich entspannter!