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Die besten Länder zum Leben und Arbeiten weltweit

Weltweit

Die besten Länder zum Leben und Arbeiten aus Sicht von Auswanderern

Dieses Land hat es dieses Jahr an die Spitze des Rankings der besten Länder für Auswanderer geschafft
Dieses Land hat es dieses Jahr an die Spitze des Rankings der besten Länder für Auswanderer geschafftFoto: Getty Images

Zum achten Mal in Folge hat das weltweite Auswanderer-Netzwerk InterNations seine Mitglieder in einer großen Umfrage nach ihren Erfahrungen im Ausland befragt, um herauszufinden, in welchen Ländern die Bedingungen zum Leben und Arbeiten für sogenannte Expats – von internationalen Unternehmen ins Ausland entsandte Mitarbeiter – am besten sind. Der diesjährige Sieger ist um einen Platz im Vergleich zum Vorjahr aufgestiegen, Deutschland bleibt im unteren Mittelfeld. Die Ergebnisse des Expat Insider Reports 2022 im Überblick.

Um herauszufinden, welche die besten Länder zum Leben und Arbeiten weltweit sind, wurden insgesamt 12.000 Auswanderer mit 177 Nationalitäten aus 181 Ländern für die Umfrage des Auswanderer-Netzwerks InterNations befragt. Um in der Studie berücksichtigt zu werden, war eine Mindestzahl von 50 Umfrage-Teilnehmern pro Land Voraussetzung. Bei allen Teilnehmern handelt es sich um Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen in ein anderes Land gezogen sind, etwa der Liebe wegen, aus Abenteuerlust oder eben aus Jobgründen. Bei Letzteren handelt es sich vor allem um Expats.

Für die Studie wurden die Auswanderer zu den verschiedenen Kriterien in Bezug auf ihre vorübergehende oder dauerhafte Wahlheimat befragt, etwa zur Lebensqualität, zur Gastfreundlichkeit der Einheimischen, zur finanziellen Situation, zur Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und den Jobaussichten, zu vorhandenen Freizeitangeboten sowie zur persönlich empfundenen Sicherheit. Zum ersten Mal umfasst das Ranking 2022 auch Themen wie digitale Infrastruktur, Verwaltung, Wohnen und Sprache – ein Grund, weswegen Deutschland dieses Jahr schlechter abschneidet.

Ein anderes Land überzeugte jedoch bei vielen der genannten Kriterien ganz besonders und konnte den Sieger des vergangenen Jahres, Taiwan, vom Thron stoßen: Mexiko. Auf Platz 2 und 3 der besten Länder zum Leben und Arbeiten aus Sicht von Auswanderern landeten Indonesien und Taiwan.

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Was Mexiko für die Umfrage-Teilnehmer so lebenswert macht

Mexiko überzeugt auch wegen der vielfältigen Natur, hier der Cañón del Sumidero im Bundesstaat Chiapas
Mexiko überzeugt auch wegen der vielfältigen Natur, hier der Cañón del Sumidero im Bundesstaat ChiapasFoto: Getty Images

Als bestes Land zum Leben und Arbeiten weltweit schafft es Mexiko unter den Umfrage-Teilnehmern auf einen Wert von 91 Prozent Zufriedenheit. Expats schätzen an Mexiko vor allem die freundliche Bevölkerung (90 Prozent im Vergleich zu 66 Prozent weltweit), und, dass es besonders leicht ist, mit Einheimischen Freundschaft zu schließen. Auch bei den Themen digitale Infrastruktur, Wohnen, Sprache und Verwaltung schneidet Mexiko vergleichsweise gut ab und landet auf Platz 11 im weltweiten Ranking. Außerdem lieben Expats die kulinarische Vielfalt und die Gastronomie und die Natur und Umwelt in Mexiko.

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Die 10 beliebtesten Länder zum Auswandern laut Expat Insider Reports 2021:

1: Mexiko
2: Indonesien
3: Taiwan
4: Portugal
5: Spanien
6: Vereinigte Arabische Emirate
7: Vietnam
8: Thailand
9: Australien
10: Singapur

So hat Deutschland abgeschnitten

Deutschlands Ruf unter Auswanderern hat sich im Vergleich zum Vorjahr um deutlich verschlechtert. In der Expat Insider Studie 2022 belegt Deutschland den 42. von 52 Plätzen – im vergangenen Jahr war es noch Platz 36. Zwar sind die Werte im Bereich „Arbeiten im Ausland“ mit Platz 12 und im Bereich Lebensqualität mit Platz 15 gut, beim Thema „Eingewöhnung im Ausland“ landet Deutschland allerdings unter den letzten fünf Ländern. Und wenn es um digitales Leben, Verwaltung, Wohnen und Sprache geht, erzielt Deutschland sogar das schlechteste Ergebnis weltweit. So sei es besonders schwer, in Deutschland eine Wohnung zu finden. Auch die digitale Infrastruktur schneidet unter anderem wegen der oft fehlenden bargeldlosen Zahlungsmethoden schlecht ab. Laut der Studie sind fast 27 Prozent der Befragten durch die limitierten Möglichkeiten zum bargeldlosen Bezahlen frustriert. Weltweit sind es lediglich 8 Prozent.

Ein weiterer Frust-Faktor: Der Kontakt mit lokalen Behörden. „Ich hasse die deutsche Bürokratie wirklich“, klagt ein Expat aus dem Vereinigten Königreich. „Besonders die Tatsache, dass nichts digitalisiert ist! Es dauert ewig, mit den Ämtern vor Ort in Kontakt zu treten, um Aufenthaltsgenehmigungen und Ähnliches zu besprechen.“ Insgesamt sind nur 66 Prozent der Expats mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden. Zum Vergleich: Im globalen Durchschnitt sind es 71 Prozent.

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Die Schlusslichter

Kuwait landet auch 2022 auf dem letzten Platz
Kuwait landet auch 2022 auf dem letzten PlatzFoto: Getty Images

Das am wenigsten beliebte Land zum Leben und Arbeiten ist aus Sicht von Zugezogenen wie auch schon in den Jahren zuvor Kuwait. Als Gründe für die schlechte Platzierung nennen die Expats, dass sie ihre Meinung nicht frei äußern und ihre Persönlichkeit nicht frei entfalten können. Zudem beschreiben sie die einheimische Bevölkerung als unfreundlich und bewerten ihr Sozialleben negativ. Gefolgt wird Kuwait von Neuseeland und Hongkong, was jeweils auf die hohen Lebenshaltungskosten zurückzuführen ist.

Die 10 unbeliebtesten Länder zum Auswandern:

52: Kuwait
51: Neuseeland
50: Hongkong
49: Zypern
48: Luxemburg
47: Japan
46: Südafrika
45:Türkei
44: Italien
43: Malta

Kritik am Ranking

An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass die Umfrage nicht repräsentativ ist und schon die Antworten von 50 Umfrageteilnehmern pro Land ausreichten, damit die jeweilige Nation im Ranking auftauchen konnte.  Das bedeutet entsprechend, dass viele Auswanderer, die nicht an der Umfrage teilnehmen konnten – oder sich je nach Land womöglich aus Angst vor Repressalien nicht zu den Bedingungen äußern wollten –, in dieser Umfrage unberücksichtigt blieben. Um welche Menschen es sich bei den Umfrage-Teilnehmern in den jeweiligen Ländern also handelt, ist unklar. Sicher ist: Repräsentativ ist die Gruppe schon aufgrund der geringen Zahl nicht.

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