Während der Rekord-Dürre im Sommer 2022 erreichte der auch bei deutschen Urlaubern beliebte Gardasee in Italien den tiefsten Wasserstand seit 15 Jahren. Auch in diesem Winter gab es verhältnismäßig zu wenig Niederschläge – der Pegelstand sinkt immer weiter. Ein alarmierender Zustand.
In den Sommermonaten 2022 ächzte der beliebt Gardasee in Italien unter den hohen Temperaturen und dem fehlenden Regen. Die Dürre hatte zur Folge, dass der größte See Italiens die niedrigsten Wasserstände seit 2007 aufwies: Aufgrund des tief stehenden Wassers wurden Felsen sichtbar, die bisher unter dem Wasser lagen. Der Zustand am Gardasee hat sich seitdem weiter verschlechtert, denn die Trockenheit hält auch im Winter an. Der niedrige Wasserpegel hat nun sogar dazu geführt, dass man die berühmte Insel Isola di San Biagio bei Sirmione wieder zu Fuß besuchen kann. Denn der dünne Landweg, welcher bisher vom Wasser bedeckt war, ist wieder aufgetaucht. Doch was romantisch scheint, ist eine besorgniserregende Folge des Klimawandels.
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Sparmaßnahmen gegen die Trockenheit
„In der aktuellen Situation des Gardasees registrieren wir ein Wasservolumen, das in der Vergangenheit nie so niedrig gewesen ist“, sagt der Generalsekretär des Verbands der Gardasee-Gemeinden Pierlucio Ceresa gegenüber der Tagesschau. Im Detail bedeutet das: Derzeit liegt der Pegelstand laut BILD etwa 50-70 Zentimeter unter dem saisonalen Durchschnitt. Der fehlende Regen und Schnee bereiten den Vertretern der Kommunen am Gardasee große Sorge, weshalb diese sich Mitte Februar zu einer Krisensitzung getroffen haben. Dort wurden Maßnahmen beschlossen, welche der Trockenheit am Gardasee entgegenwirken sollen.
So entschied man, soviel Wasser zu sparen, wie nur möglich. Für einige Kanäle wurde die Wasserzufuhr eingeschränkt und in den Fluss Mincio, bei dem es sich um einen Abfluss des Gardasees handelt, soll nur noch das absolute Minimum an Wassermenge geleitet werden, um die Defizite durch den Wassermangel abzufedern. Denn nur so kann im Frühjahr die Bewässerung in der Landwirtschaft in der Po-Ebene bewerkstelligt und die Wasserversorgung in den Gemeinden rund um den Gardasee sichergestellt werden.
Touristische Nutzung weiterhin möglich
Pro Jahr besuchen ca. 27 Millionen Touristen den Gardasee und verbringen dort ihren Urlaub. Die touristische Nutzung des Sees kann jedoch trotz des besorgniserregenden Pegelstandes laut dem Generalsekretär Ceresa weiterhin gewährleistet werden. Auch im Sommer sollen Urlauber weiterhin im Gardasee baden können und auch Schiffsfahrten weiterhin angeboten werden.