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Er breitet sich an Sandstränden aus

Kann für Menschen tödlich sein – Warnung vor giftigem Käfer an Nord- und Ostsee!

Schwarzblauer Ölkäfer
Der Schwarzblaue Ölkäfer fühlt sich in den sandigen Böden an der Ostsee und Nordsee wohl Foto: Getty Images / Collage TRAVELBOOK
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

21.04.2023, 12:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Eigentlich hat der Schwarzblaue Ölkäfer erst im Mai Hochsaison. Doch schon jetzt sieht man die schwarz-glänzenden Käfer an sonnigen Tagen vielerorts krabbeln. Sie kommen in ganz Deutschland vor – und da sie sich in sandigen Böden besonders wohlfühlen, trifft man sie auch häufig an Nord- und Ostsee. Doch Vorsicht! Die Tiere sind giftig und eine Begegnung kann für den Menschen im schlimmsten Fall tödlich enden. TRAVELBOOK erklärt, worauf Urlauber achten sollten.

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Bei milden Temperaturen und vielerorts zahlreichen Sonnenstunden dürften die Strände von Nord- und Ostsee am bevorstehenden Wochenende gut besucht sein. Doch neben dem Menschen fühlt sich auch ein anderes Lebewesen auf dem sandigen Untergrund besonders wohl: der Schwarzblaue Ölkäfer, auch Maiwurm genannt. Zwischen März und Mai schlüpfen die fertigen Käfer, nachdem ihre Larven überwintert haben. Deshalb gibt es zurzeit besonders viele von ihnen. Die Käfer werden zwar nur wenige Zentimeter groß, können allerdings für den Menschen zur Gefahr werden. „Deshalb gilt die Devise: Nur gucken, nicht anfassen!“, warnt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtierstiftung auf Nachfrage von TRAVELBOOK. Das gelte vor allem für Kinder.

Begegnung mit dem Schwarzblauen Ölkäfer endet schlimmstenfalls tödlich

Denn die Käfer sondern einen giftigen Stoff an den Beinen ab, wenn sie sich bedroht fühlen. „Dies kann der Fall sein kann, wenn Sie einen der Käfer auf die Hand nehmen“, sagt Calvi. Und weiter: „Der Stoff Cantharidin schützt die Käfer vor Fressfeinden wie Ameisen oder Laufkäfern. Kommen Menschen mit dem Gift in Berührung, reizt es die Haut und es bilden sich Rötungen und Blasen.“

Das Gemeinsame Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen schreibt zudem, dass es „im Magen-Darm-Trakt zur Schädigung der Schleimhaut, die mit Speichelfluss, Durstgefühl, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen“ kommen kann, sowie beim Ausscheiden des Gifts „zu heftigen Schmerzen in der Nierengegend“ und blutigem Urin.

Im schlimmsten Fall kann das Verschlucken von Cantharidin sogar zum Tod führen, etwa aufgrund von Nierenversagen. Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schreibt, wurde das Sekret des Schwarzblauen Ölkäfers im antiken Griechenland sogar für Giftmorde verwendet, zum Teil aber auch als Heilmittel eingesetzt. Denn „es kommt – wie fast immer bei Gift – auch auf die Dosis an“, sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtierstiftung.

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Schwarzblauer Ölkäfer
Die Käferweibchen sind im Frühjahr schwanger und legen in nur wenigen Wochen mehrmals ihre Eier in bis zu fünf Zentimetern Tiefe im Erdboden ab Foto: picture alliance / Mary Evans Picture Library | Pascal Goetgheluck / ardea.com
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Was tun, wenn man mit dem Gift in Berührung kommt?

Calvi rät, sich nach Kontakt mit einem der Gitf-Käfer sofort gründlich die Hände zu waschen und die betroffene Stelle zu kühlen. „Im Zweifel sollte man rasch Kontakt zu einem Arzt oder einem Apotheker aufnehmen.“ Und was, wenn etwa ein Kind einen Käfer versehentlich verschluckt hat? „Nicht zögern und sofort Kontakt mit der örtlichen Giftnotrufzentrale aufnehmen oder dem Kinderarzt“, rät Calvi. Man solle zudem kein Erbrechen auslösen.

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Der Schwarzblaue Ölkäfer steht übrigens laut NABU unter Naturschutz und ist als gefährdet auf der Roten Liste geführt. Ursache der Bestandsabnahme sei an erster Stelle der Lebensraumverlust, aber auch der Straßenverkehr. „Da die Entwicklung vom Ei zum ausgewachsenen Tier sehr störungsanfällig ist, können schon kleine Veränderungen zu großen Ausfällen führen“, so der NABU. 2020 war der Schwarzblaue Ölkäfer zudem Insekt des Jahres.

Themen Deutschland
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