19. Januar 2020, 10:11 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In diesem französischen Dorf haben die Einwohner ihre Häuser mit sehr ungewöhnlichen Dächern abgedeckt – denn die sind aus alten Booten gemacht. Was aus der Not entstand, ist heute ein Touristenmagnet.
Das kleine französische Dorf Équihen-Plage in Nordfrankreich ist wohl europaweit einzigartig – und zwar wegen seiner Hausboote. Oder sollte man sagen Bootshäuser? Fakt ist: Wo „normale“ Häuser ein Dach haben, sitzen auf den Behausungen in Équihen-Plage die Rümpfe von alten Booten.
Laut der Seite „Unusual Places“ war Équihen-Plage einst ein altes Fischerdorf. Aus den gekenterten Booten unglücklicher Seeleute machten die meist nicht gerade wohlhabenden Einwohner dann einfach Wohnraum, indem sie sie umdrehten, und, wetterfest mit Teer gestrichen, als Dach auf die Fundamente ihrer Häuser setzten. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurden viele von ihnen zerstört, doch auch heute noch leben einige der rund 3000 Einwohner von Équihen-Plage in den ungewöhnlichen Konstrukten.
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Gemütliche Touristenmagneten
Der Grund: Laut „Atlas Obscura“ bauten einheimische Familien in den 90er-Jahren die einzigartigen Häuser wieder auf, und so wurden sie zu einem Markenzeichen. Einem Markenzeichen, dass sich mittlerweile auch gut vermarkten lässt, so finden sich einige der Immobilien auf den Webseiten bekannter Buchungsportale und Ferienanbieter wieder. Wer möchte, kann zum Beispiel auf dieser offiziellen Webseite sein persönliches Lieblingshaus buchen.
Auf den Fotos ist zu erkennen, dass es im Inneren der Häuser relativ wenig Platz gibt, dennoch sehen sie durchaus gemütlich aus. Wer sie bucht, ist außerdem schnell am Strand, und bei schlechtem Wetter zieht man sich dann einfach in sein eigenes Hausboot zurück, wo man durch die Bullaugen aufs Meer schauen kann. Die Preise beginnen ab ca. 23 Euro pro Nacht, hinzu kommen Kosten für Strom und Wasser.