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Lange wollte niemand es haben

Das wurde aus dem Haus, in dem Ferris blaumachte

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TRAVELBOOK Redaktion

15.02.2018, 12:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kennen Sie noch Ferris Bueller? Den sympathischen Teenager, der so gar keine Lust mehr auf die High School hat und ein Meister im Blaumachen ist? Dann erinnern Sie sich bestimmt auch noch an die Szene aus „Ferris macht blau“, als ein teurer Ferrari die Wand einer schicken Glas-Garage mitten im Wald durchbricht. Die Garage und das zugehörige Designer-Haus gibt es heute noch! TRAVELBOOK erzählt die Geschichte des Anwesens und was daraus wurde.

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Für den jungen Matthew Broderick war es eine Paraderolle: 1986 spielte er den notorischen Schulschwänzer Ferris Bueller, der sich immer neue Ausreden und Krankheiten einfallen lässt, nur um dem Unterricht fernbleiben zu können. Und irgendwie schafft er es, nie erwischt zu werden.

Eines Tages ist es wieder soweit: Ferris beschließt, blau zu machen. Mit dabei: Seine Freundin  Sloane und sein bester Freund Cameron. Dessen Eltern gehört im Film das verglaste Designer-Haus im Wald.

Ferris macht blau
Mit dem Ferrari des Vaters seines Freundes Cameron machen Ferris (Matthew Broderick) und seine Freunde eine Spritztour Foto: dpa Picture Alliance

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Die Szene, die Filmgeschichte schrieb

Die drei Schulschwänzer leihen sich den knallroten Ferrari GT 250 California von Camerons Vater für eine Spritztour durch Chicago aus. Die Blaumach-Tour gipfelt in einem viel zu hohen Kilometerstand des teuren Wagens, den Ferris durch ein waghalsiges Manöver wieder rückgängig machen will: Zurück in der Garage von Camerons Wohnhaus, bockt Ferris den Ferrari an der Antriebsachse auf und lässt ihn mit Vollgas im Rückwärtsgang laufen.

Doch der Plan geht nicht auf, der Kilometerstand dreht sich nicht wie erwartet zurück – woraufhin Cameron dem Wagen seines Vaters einen wütenden Tritt verpasst. Das ist der Moment, in dem das schöne Sammlerstück losrollt, die Glaswand der schicken Panorama-Garage durchbricht und in den Wald hinabstürzt.

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Das Haus wurde 1953 entworfen

Ferris macht blau, Haus
Eine alte Aufnahme des Architektenhauses in Illinois

Entworfen wurden die auf Stahlstelzen stehenden Häuser im Jahr 1953 von A. James Speyer, einem Student des berühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Das Anwesen stand bereits 2009 zum Verkauf – damals wurde sein Marktwert noch mit fast 1,7 Millionen Euro angegeben. Zwischenzeitlich lag der Preis für das einzigartige Architektenhaus, das in der Verkaufsanzeige als „magical“ gepriesen wurde, nur noch bei 1,2 Millionen, doch ein Käufer fand sich noch immer nicht. Vermutlich waren auch viele abgeschreckt von den dringend notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen, so war etwa die Dämmung des Hauses auf einem veralteten Stand.

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Ferris-Haus wird renoviert

Im Jahr 2014 erbarmte sich dann doch noch jemand, wie das in Chicago ansässige Nachrichtenportal „dna info“ berichtet. Ein Pärchen hat das Anwesen demnach für nur wenig mehr als 800.000 Euro erworben, derzeit laufen noch umfassende Renovierungsarbeiten. „Die Leute haben wegen des Films eine kulturelle Verbindung zu dem Haus, für uns ist das Ganze aber eher ein Randprojekt“, sagt Architekt Jim Baranski, der die Umbauten leitet. Die neuen Eigentümer hätten aber die Bedeutung der Immobilie sowohl in der Popkultur als auch in der Architektur verstanden und angenommen.

Ferris macht blau, Haus
Blick ins Innere des verglasten Wohnraums. Das Foto ist noch vor den Umbauten entstanden.

Das Haus erhält nun neue Fenster mit Thermalglas, die Ober- und Unterseite des Hauses werden isoliert und eine Fußbodenheizung eingebaut. Der umfangreichste Teil der Renovierung ist der Bau eines unterirdischen Wohnraumes und einer Garage. „Dieses Haus war kurz davor, abgerissen zu werden“, sagt Baranski – ein Schicksal, das leider vielen historischen Häusern in der Gegend drohe. „Aber wenn man sich viele Gedanken macht und kreativ genug ist, kann man diese Häuser für die nächsten hundert Jahre lebenswert machen.“

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Beliebte Sehenswürdigkeit

Die Ferris-Fans wird das sicherlich freuen. Denn längst ist das Anwesen, in dem Ferris vor mehr als 30 Jahren blaumachte, eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Kleinstadt Highland Park.

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