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10 Gründe, warum du unbedingt allein reisen solltest

Alleine reisen: Frau in Boot windig
Alleine reisen ermöglicht dir spannende Begegnungen und einzigartige Erfahrungen – unbedingt ausprobieren! Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

27.07.2017, 16:31 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Man kann sich die Rechnung nicht teilen, das Taxi nicht teilen, das Zimmer nicht teilen. Man weiß nicht, wer neben einem im Flugzeug sitzt, niemand hilft mit Zahnpasta aus und außer Selfies gibt es auch keine gescheiten Fotos. Soweit das Klischee.

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Vielleicht ist es nicht für jeden das Richtige, aber es auszuprobieren, kann nicht falsch sein. 

Hier sind zehn Gründe, warum auch du unbedingt allein reisen solltest:

1. Du lernst Neues

Je nachdem, welche Sprachkenntnisse du in deinem Urlaubsland einbringen kannst, kann so eine Single-Reise schnell mal zur Bildungsreise werden. Denn mal im Ernst: Wir neigen dazu, den einfachsten Weg zu gehen, auch in Sachen Kommunikation. Reisen wir also mit deutschen Freunden, dann redet wir untereinander auch in der Muttersprache. Und wenn man die Wahl hat, schickt man gerne den Sprachbegabtesten nach vorne, um sich nicht mit gebrochenem Gestammel durchschlagen zu müssen. Bist du aber allein in der weiten Welt, dann bist du auch auf dich und deine Artikulierung angewiesen. Ob Hand-Fuß-Sprache, Englischbrocken oder ganz neue Sprachentdeckungen – du wirst überrascht sein, wie gut du dich plötzlich verständigen kannst.

2. Du bist du

Der Mensch ist ein Herdentier. Eigentlich. Das heißt auch, dass man immer eine bestimmte Rolle hat, wenn man mit „seiner Herder“ unterwegs ist. Da gibt es die ständig Fröhliche, den Super-Pragmatischen, die mit der besten Orientierung und den Partykönig, der tagsüber nur am Strand chillen will. Wenn du allein reist, gibt es nur dich, du spielst die Hauptrolle. Für manche scheint dieser Gedanke schnell überfordernd zu sein, aber eigentlich verbirgt sich dahinter eine großartige Möglichkeit: Du kannst dich immer wieder fragen, worauf du wirklich Lust hast. Und genau das tust du dann. Nichts anderes.

3. Du traust dich mehr

Selbst unter besten Freunden will man sich nicht ständig blamieren. Aber wenn niemand zuguckt, ist die Überwindungsgrenze viel niedriger – auf einmal traust du dich Sachen, die man dir normalerweise gar nicht zugetraut hätte, von Bungee Jumping über Hochseefischen bis hin zu Karaoke singen kann alles dabei sein. Wenn es cool war, machst du ein schönes Foto und zeigst es den Lieben in der Ferne und wenn du dich doch so richtig blöd angestellt hast, wird nie jemand etwas davon erfahren. Eine klassische Win-Win-Situation. 

Alleine reisen: Frau auf Board für Stand up Paddling
Ob Stand-up-Paddling, Bungee Jumping oder Karaoke – wenn niemand zusieht oder zuhört, ist die Überwindung nur halb so schwierig Foto: Getty Images

4. Du bist näher dran

Wenn man in einem kleinen Hostel anstatt einer Massenhotelanlage schläft und den Kontakt zu lokalen Einheimischen nicht scheut, dann ist Alleinreisen die beste Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen. Wenn du nicht ständig eine Bezugsperson um dich herum hast, mit der du alle Eindrücke und Gedanken auf der Reise teilen kannst, fängst du an, diese Bezugspersonen in deinem Umfeld zu suchen. Auf einmal entsteht ein großartiges Gespräch mit dem Wasserverkäufer auf der Straße oder abends im Restaurant mit der Kellnerin. Bei einem Spaziergang durch den Urlaubsort triffst du auf Schulkinder, spielst mit ihnen und unterhältst dich mit der Mutter oder den älteren Geschwistern – mit Händen, Füßen, Gestik und Mimik. Reisende, die sich allein bewegen, vermitteln den Einheimischen nicht, dass sie „nicht zur Verfügung stünden“ oder lieber mit ihren Begleitern reden als mit Locals. Sie wirken freier, offener und sind auch selbst viel achtsamer gegenüber ihrer Umgebung.

5. Du gewinnst neue Freunde

Dank Facebook & Co. kann man sogar mit Gleichgesinnten in den abgelegensten Orten der Welt Kontakt halten. Ob die coole New Yorkerin aus dem Zimmer nebenan, dem Sitznachbar im Café aus Paris, der Inhaberin deiner Lieblingsbäckerei in Bangkok oder der balinesische Barkeeper. Selbst Bierbrauer in Vietnam und Teepflücker in Kenia kennen mittlerweile Internet-Cafés und fühlen sich fast schon geehrt, wenn man in Kontakt bleibt und ihnen vermittelt, dass das keine Begegnung war, die man sofort wieder vergisst.

6. Du bist nie allein

Das Klischee vom einsamen Nomaden, der allein durch die weite Welt zieht, ist absoluter Schwachsinn. Du wirst nie allein sein, wenn du es nicht möchtest. Als Alleinreisender kann man sich super zurückziehen und ist niemandem eine Erklärung schuldig, warum man einfach mal Zeit für sich braucht. Genauso hat man auch die Freiheit, sich unter Leute zu mischen – ob an der Bar bei einem Glas Wein oder mit dem Nachbarn, der gerade seine Wäsche wäscht. Selbst beim Buchlesen in der Hängematte oder beim Obsteinkauf auf dem Markt: Immer, wenn offene Menschen auf offene Menschen treffen, wird man sich wahrnehmen und austauschen – und wenn es „nur“ mit einem warmen Lächeln ist.

Alleine reisen: Frau beißt in Frucht vor indischem Mann
Alleinreisende wirken für Einheimische oft zugänglicher und knüpfen schneller Kontakte zu Locals Foto: Getty Images

7. Du wirst wertvolle Gespräche führen

Wenn man keinen Reisebegleiter hat, dem man seine Gedanken und Gefühle mitteilt, kann die simple Smalltalk-Frage „Und wie geht es dir so?“ unter Alleinreisenden wahre Gesprächswunder erzeugen. Natürlich sollte man nicht mit jedem über alles reden, aber es tut überraschend gut, eine völlig neue, außenstehende Sichtweise über ein bestimmtes Thema zu hören. Gerade, wenn man reist, beschäftigt man sich fernab der Touristen-Strecken oft mit den eigenen Lebensfragen und ist viel zugänglicher für tiefer gehende Konversationen. Mit Freunden laufen die meistens ähnlich ab, aber mit neuen, zufälligen Begegnungen offenbaren sich nicht selten ganz neue Blickwinkel auf scheinbar unlösbare Konflikte im Leben.

8. Du wirst ganz besondere Fotos mitbringen

Von wegen man habe keine Fotos, wenn man allein reist. Im Gegenteil: Dadurch, dass man mit mehr Menschen in Kontakt tritt, häufen sich auch die Möglichkeiten, diese einzigartigen Begegnungen festzuhalten. Es entstehen die lustigsten Gruppenselfies, unvergessliche Schnappschüsse mit Einheimischen und unglaublich süße Versuche von Kindern, die noch nie eine Kamera in der Hand gehalten haben. Eines steht fest: Wenn man nicht immer einen Menschen zur Seite hat, der in sämtlichen Positionen gekonnt Urlaubsfotos schießt, hat man am Ende vielleicht nicht perfekte, aber authentische Fotos. Jedes davon erzählt eine einzigartige Geschichte, manchmal ist es die des Fotografen, eine Erinnerung, die dich ganz schnell wieder an Ort und Stelle träumen lässt – egal, wo du bist und ganz gleich, wie lange die Reise schon her sein mag.

9. Du allein warst auf deiner Reise

Es gibt nur eine Version von deinen Erlebnissen, und zwar deine. Wenn man mit anderen unterwegs ist, kommt es oft vor, dass man dieselben Erfahrungen ganz anders empfindet. So unterschiedlich die Vorlieben der Menschen sind, so verschieden reisen sie auch. Nicht jeder mag 30 Grad im Schatten, nicht jeder schläft gerne bis 12 Uhr mittags und auch das Finden eines für alle geeigneten Restaurants kann zur Herausforderung werden. Kommt man zurück, war nicht alles für jeden super-toll und für dich schöne Erinnerungen werden von anderen viel negativer berichtet. Reist man allein, dann kann einem niemanden das schöne Empfinden nehmen, man schmückt einzelne Momente beliebend aus, schweift immer wieder in scheinbar unwichtigen Details ab und teilt diese einzigartigen Erinnerungen mit wem und wie auch immer man das möchte.

Alleine reisen: Drei Frauen am Strand
Allein reisen heißt vieles, aber nicht allein sein Foto: Getty Images
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10. Du wirst dankbarer 

Wenn du ohne Google Maps allein durch die Straßen irrst und auf einmal kommt ein Einheimischer und zeigt dir den Weg, macht dich das dankbarer.
Wenn du allein in einem kleinen Lokal sitzt, nicht weißt, was die Zutaten bedeuten und plötzlich kommt ein alter, kleiner Mann mit weißer zerrissener Schürze aus der Küche, um dir jede Zutat persönlich zu zeigen, macht dich das dankbarer.
Wenn du allein am Strand bist und die nette Familie neben dir sagt, sie könne gerne auf deine Sachen aufpassen, wenn du ins Wasser gehst, macht dich das dankbarer.
Wenn dir eine Frau in einem kleinen Fischerdorf, die mit dem Verkauf von Obst versucht ihre Kinder zu versorgen, eine Mango schenkt, weil dein Kleingeld nicht mehr ganz ausreicht, macht dich das dankbarer.

Natürlich gibt es auch beim Alleinreisen immer wieder diese Momente, in denen man sich wünscht, eine ganz bestimmte Sache mit einem ganz bestimmten Menschen teilen zu können.

Aber dann gibt es immer noch das World Wide Web und die Liebsten sind meistens nicht weiter weg als ein Anruf über Skype oder ein Emoticon auf WhatsApp. Außerdem hat die Welt so viele schöne Flecke, dass man sich nicht unbedingt entscheiden muss: eine Reise allein, die nächste Reise wieder gemeinsam, dann wieder allein und so weiter.

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Egal, wie man reist, auch wenn es mit dem Lieblingskompagnon ist, lohnt es sich, die Aufmerksamkeit auf die Menschen in der Umgebung zu richten, um nicht in der eigenen Reiseblase stecken zu bleiben.

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