
29. April 2025, 11:57 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Die griechische Insel Ikaria besitzt viele Geheimnisse. Denn die „Insel der Hundertjährigen“ gilt nicht nur als Geheimtipp für einen Urlaub, sie scheint auch das Rezept für ein außergewöhnlich langes Leben zu kennen. Auf Ikaria werden die Leute nämlich deutlich älter als im Rest Europas. Und was auf der „Insel der Unsterblichen“ zu einem langen Leben beiträgt, kann auch im Urlaub nicht schaden. TRAVELBOOK verrät das Geheimnis der Insel Ikaria und stellt den Geheimtipp vor.
Die „Insel der Hundertjährigen“ gilt noch immer als echter Geheimtipp – sowohl für einen Urlaub als auch ein langes Leben! Wer auf der Insel ankommt, stellt schnell fest, dass das Bild von alten Menschen geprägt ist. Viele von ihnen sind mindestens 100 Jahre alt. Denn an keinem anderen Ort Europas werden die Menschen älter als auf Ikaria. Warum das so ist und wieso sich ein Urlaub auf der griechischen Insel Ikaria wirklich lohnt, zeigt TRAVELBOOK.
Übersicht
Griechische Insel ohne Massentourismus

Ikaria gehört zu den Südlichen Sporaden und verdankt seinen Namen einer Figur aus der griechischen Mythologie. Ikarus ist der Sohn des Daidalos und verkörpert den tief verankerten Wunsch des Menschen, die möglichen Grenzen zu überschreiten. Um dem Gefängnis zu entfliehen, bastelte er sich Flügel und machte sich damit aus dem Staub. Doch er wurde übermütig, kam der Sonne zu nah, stürzte ab und ertrank im Meer. Wenn auch sein Leben auf diese Weise ein frühes Ende fand, so passt das Überschreiten von Grenzen doch zu den Menschen auf Ikarus. Die „Insel der Unsterblichen“ liegt östlich von Mykonos und westlich von Samos. Mit einer länge von immerhin 40 Kilometern und einer Breite von 8 Kilometern ist sie im Vergleich zu den anderen griechischen Inseln ganz schön groß. Trotzdem blieb sie bisher gänzlich vom Massentourismus verschont. Das könnte daran liegen, dass Ikaria verhältnismäßig wenig Infrastruktur bietet und somit nicht für jede Art Urlaub in Frage kommt. Außerdem gibt es keinen internationalen Flughafen. Dafür punktet die griechische Insel mit unberührter Natur und ganz viel Ruhe. Hier könnte auch das Geheimnis der Menschen auf Ikaria begründet sein. Denn viele von ihnen steuern ganz entspannt auf ihren 100. Geburtstag zu – oder haben ihn längst hinter sich!
Warum werden die Menschen auf Ikaria so alt?

Auf Ikaria werden die Menschen deutlich älter als in anderen Teilen Europas. Der Anteil der 90-Jährigen ist hier zehnmal höher als im europäischen Durchschnitt. Außerdem gibt es auf der Insel weniger Krebserkrankungen, Herzinfarkte und Fälle von Demenz als in den meisten anderen Regionen der Welt. Als die New York Times im Jahr 2012 einen Artikel über Ikaria veröffentlichte, trug dieser die Überschrift „The Island Where People Forget to Die“ („Die Insel, auf der Menschen das Sterben vergessen“). Damals machte Ikaria international Schlagzeilen und rückte daraufhin zunehmend in den Fokus der Altersforschung und der Allgemeinmedizin.
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Auch der Kardiologe Christodoulos Stefanidis machte sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Insel. Dafür befragte er 284 Männer im Alter von 65 bis 99 Jahren. Acht von zehn gaben an, regelmäßig sexuell aktiv zu sein. Das berichtet unter anderem die Südwest Presse. Neben des aktiven Sexuallebens sei die Langlebigkeit der Menschen auf Ikaria laut Stefanidis aber auch auf andere Faktoren zurückzuführen: auf viel Bewegung, wenig Stress und eine gesunde Ernährung.
Doch abgesehen von ihrem Jungbrunnen ist Ikaria vor allem auch eine Urlaubsinsel. Eine, die wunderschöne Strände, viel Ruhe und unberührte Natur bietet. Wer mag, kann bei einem Urlaub auf der Insel vom ikarischen Lebensstil kosten. Dazu gehören Honig, frisches Gemüse, saftige Früchte und Vollkornprodukte. Aber auch der lokale Rotwein darf hier an kaum einem Tag fehlen. Zudem halten die meisten Menschen Ikarias täglich Mittagsschlaf und begeben sich gerne auf lange Spaziergänge über die hügelige Insel.
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Welche Orte auf Ikaria sind am schönsten?
Das Küstendorf Armenitis

Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten auf Ikaria zählen vor allem die charmanten Dörfer der Insel. Da wäre beispielsweise das Küstendorf Armenistis. Es befindet sich im Nordwesten der Insel und bietet circa 150 Menschen ein Zuhause. Und weil es als das touristischste unter den Dörfern Ikarias gilt, gibt es hier einige Pensionen und Hotels. Zwei Kilometer östlich von Armenistis liegen die Buchten von Livadi und Mesakti und locken mit wunderschönen Stränden. In den vielen Tavernen des Dorfes gibt es stets fangfrischen Fisch und griechische Spirituosen. Außerdem bietet Armenistis neben einem Supermarkt auch eine Bäckerei und eignet sich insgesamt super als Ausgangsort. Von hier aus kann dann wunderbar der restliche Teil der Insel erkundet werden. Da auf Ikaria die Leidenschaft für das Tanzen weit verbreitet ist, gibt es sogar eine kleine Disco. Denn für das Schwingen des Tanzbeins ist hier niemand zu alt.
Unser Tipp: Das Dorf Gialiskari ist etwa genauso groß aber deutlich ruhiger als Armenistis. Besonders sehenswert ist hier die wunderschöne Kapelle. Sie steht auf einer felsigen Landzunge und erscheint in ihrer weiß-blauen Färbung typisch griechisch.
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Heiße Quellen im Dorf Thérma

Der Hauptort der Insel nennt sich Agios Kirykos und liegt im Südosten der Insel. Hier leben immerhin mehr als 2000 Leute. Außerdem kommt im Hafen von Agios Kirykos ein Großteil der Fähren an. Aus diesem Grund gibt es hier auch die meisten Geschäfte und Unterkünfte. So richtig lebendig werden die Straßen des Ortes trotzdem erst in den Abendstunden. Nämlich dann, wenn es die Menschen der Insel in die Tavernen oder zumindest an die frische Luft treibt. Unweit von Agios Kirykos befindet sich das Dörfchen Thérma. Der Name ist hier Programm, denn die heißen Quellen des Ortes sollen gegen Arthrose, Rheuma und andere Krankheiten helfen. Auch die Ruinen der antiken Stadt Drakanos befinden sich ganz in der Nähe und sind wirklich sehenswert. Ebenfalls etwas größer und als Hafenstadt von Bedeutung ist der Ort Evdilo. Er befindet sich im Norden der Insel. Hier kommen Fähren der benachbarten Inseln Samos, Mykonos und Paros an.
Unser Tipp: Vom Strand aus in Richtung Thérma führt eine Straße zur Gria Vathra. Der Naturpool und seine Wasserfälle befinden sich mitten im schattigen Wald und sollte bei einem Urlaub auf Ikaria unbedingt besucht werden.
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Das Bergdorf Christos Raches

Anders als die vorangegangen Orte liegt Christos Raches nicht am Meer, sondern oben in den Bergen der Insel. Eine schmale Straße windet sich in Schlangenlinien nach oben, bevor sie 300 Meter über dem Meeresspiegel in Christos endet. Das Bergdorf ist ganz besonders charmant und wird von blühender Natur und duftenden Pinienwäldern umgeben. Christos Raches genießt den hartnäckigen Ruf, dass der Ort tagsüber schläft. Wer Raches besucht, stellt allerdings schnell fest, dass das so nicht stimmt. Der Mythos wird vermutlich von den Dörfern an der Küste verbreitet, um die Reisenden tagsüber davon abzuhalten, nach Raches zu fahren – und sie stattdessen in den eigenen Dörfern an der Küste zu halten! Denn bereits in den frühen Stunden des Tages haben die meisten Geschäfte in Christos Raches sehr wohl geöffnet. Allerdings schließen die meisten in der Mittagszeit für einige Stunden. Nachmittags und vor allem in den Abendstunden ist dann jedoch eine deutliche Steigerung festzustellen. Denn gegen 21 Uhr zieht es viele nach draußen und häufig machen die Leute hier die Nacht zum Tag. Dann ertönt Straßenmusik in den Gassen und die Tische der Tavernen füllen sich spürbar. Schluss ist dann frühestens um drei Uhr nachts.
Unser Tipp: Wenn auf die Nähe zum Meer verzichtet werden kann, ist Christos Raches ein schöner Ort für einen längeren Aufenthalt auf Ikaria.
Die schönsten Strände auf Ikaria?

Action sucht man auf Ikaria vergeblich. Dafür gibt es wunderschöne versteckte Buchten mit traumhaften Stränden. Davon ist einer schöner als der andere, sodass man mit wirklich keinem eine falsche Entscheidung trifft. Wie die Insel selbst sind auch die Strände auf Ikaria eher ruhig. Sie alle besitzen hellen Sand, helle Felsen und glasklares Wasser. Das sind unsere Favoriten unter den Stränden Ikarias:
- Nas Beach – eine traumhaft schöne Bucht
- Livadi Beach – das Zuhause vieler Wasserschildkröten
- Messakti Beach – der längste Strand der Insel
- Therma Beach – ein Hafenstrand
- Faros Beach – ein Strand wie aus dem Bilderbuch
- Feroe Beach – ein Geheimtipp nahe Manganitis

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Wie kommt man nach Ikaria?
Obwohl Ikaria einen Flughafen besitzt, gibt es von Deutschland aus keine Direktflüge auf die kleine Insel. Stattdessen besteht die Option, einen Zwischenstopp in Athen einzulegen. Von dort führen dann entweder Inlandsflüge oder Fähren nach Ikaria.