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Erfahrungsbericht

„Meine Zugtickets waren immer teurer als bei anderen – das war der Grund“

Frau bucht ein Ticket am Smartphone
Ein modernes Smartphone mit aktuellster Software kann den Buchungsprozess womöglich beschleunigen. Trotzdem sind Sie mit einem älteren Gerät im Zweifelsfall besser bedient… Foto: Getty Images

28.02.2023, 15:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Warum bekommt man im selben Moment für die identische Reiseverbindung höhere Preise angezeigt als jemand anderes? Unsere Autorin war kürzlich häufig von diesem Phänomen betroffen und wunderte sich. Nun endlich hat sie eine Erklärung dafür gefunden.

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Mit einem Fuß in Berlin und dem anderen immer wieder in Frankfurt am Main, gehören Buchungs-Apps zu den besonders häufig genutzten Anwendungen auf meinem Smartphone. Natürlich muss ich auf den Preis achten, da ich recht häufig mit dem Zug hin und her fahre. Mit etwas Vorlaufzeit klappt es relativ gut, günstige Tickets zu finden – aber noch günstiger ist es, wenn meine Freunde auf deren Smartphones schauen. Denn mir ist aufgefallen, dass wenn wir einander gegenübersitzen, die identische Verbindung sie mitunter deutlich weniger kostet als mich. Das ist in den vergangenen Wochen auffällig häufig passiert. Ich habe lange überlegt, woran das liegen könnte, und verschiedene Erklärungsansätze überprüft. Die einleuchtendste: Mein Handy ist schuld!

Zwei Smartphones, die gleiche Verbindung – unterschiedliche Preise

Gleiche Uhrzeit, gleiche Strecke – links der Preis, der unserer Autorin angezeigt wurde, und recht ein um rund 10 Euro günstigerer Preis
Gleiche Uhrzeit, gleiche Strecke – links der Preis, der unserer Autorin angezeigt wurde, und rechts ein um rund 10 Euro günstigerer Foto: Screenshot Flixtrain

Es kann preisliche Unterschiede machen, ob man eine Buchung etwa auf dem Smartphone, Tablet oder Laptop vornimmt. Die Praxis dahinter nennt sich „dynamic pricing“, erklärt mir TECHBOOK-Kollege Adrian Mühlroth. Demnach „greifen Buchungsseiten und Apps auf Parameter wie Gerätehersteller, Betriebssysteme, den Standort des Buchenden und weitere transaktionelle Daten zu. Sie verwenden sie dazu, ein Käuferprofil zu erstellen“. Ich verstehe es so: Die App denkt, dass ich als iPhone-Nutzerin aus Berlin-Mitte bzw. Mainhattan wohl relativ wohlhabend sein muss. Der Preis wird entsprechend meiner vermeintlichen Kaufkraft angepasst. „Nachweisen lässt es sich aber kaum“, mahnt Mühlroth, „weil sich Preisunterschiede oft auch durch bestimmte Kontingente ergeben.“

Hier finden Sie weitere Informationen zu Dynamic Pricing von TECHBOOK

Nun haben meine Freundin und ich beide ein iPhone zur Preisrecherche genutzt, das gleiche Betriebssystem. Der kleine aber feine Unterschied: Ihres ist ein iPhone 11, meines ein 14er, also ein neueres Modell. Die Buchungsseite (in diesem Fall Flixtrain) wird bei mir daher mehr Einkommen vermutet haben. Fun Fact: ein Irrtum! Meine an der Börse arbeitende Freundin ist eine Gutverdienerin.

Auch interessant: 8 Tipps, um an möglichst günstige Flugtickets zu kommen

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Meine Lösung: Ich buche jetzt mit altem Handy

Mein altes Handy bringt’s zwar nicht mehr – es geht unvermittelt aus, ist superlangsam und viele Apps kann ich darauf nicht mehr mit Vergnügen verwenden. Aber wenn es um Reisebuchungen geht, werde ich es weiterhin zur Hand nehmen. Denn wie es scheint, kann ich jedes Mal Beträge im zweistelligen Bereich einsparen, etwas Geduld zahlt sich somit aus.

Themen: #amex
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