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Diebstahl im Hotel: Welche Dinge darf man mitnehmen?

Aktuelle Analyse

Mehrheit der Deutschen klaut im Hotel – was am häufigsten mitgenommen wird

Diebstahl im Hotel
Ein Extra-Koffer für „Souvenirs“ aus dem Hotel? Könnte manch ein Gast wohl gebrauchen, doch ist das tatsächlich keine gute Idee. Foto: Getty Images

Fast 80 Prozent der Deutschen haben auf Reisen schon mal etwas aus einem Hotel mitgehen lassen, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Welche mitunter überraschenden Dinge im Koffer landen und welche besonders häufig – TRAVELBOOK hat alle Infos. Dazu sei noch gesagt: Es handelt sich in jedem Fall um Diebstahl.

Kleine Shampoo-Fläschchen, ein paar in Plastik verpackte Schlappen – das Hotel stellt seinen Gästen zahlreiche Dinge zur Verfügung, und zwar eigentlich zur Benutzung vor Ort. Doch das nimmt eine große Zahl an Gästen nicht so genau, wie eine aktuelle Umfrage der Forschungsunternehmens OnePoll im Auftrag des Reiseportals Expedia zeigt. Demnach lassen 78 Prozent der Deutschen etwas aus dem Hotel mitgehen und begeht so, vielleicht ohne es zu ahnen, Diebstahl.

Diese Dinge werden besonders häufig aus dem Hotel geklaut

Das beliebteste Hotel-„Souvenir“ sind laut der Untersuchung die kleinen Fläschchen mit Shampoo und Haarspülung, die im Badezimmer ausgelegt sind. Mehr als jeder Zweite packt davon welche ein. Platz zwei belegen Kugelschreiber und Notizblöcke (29 Prozent), gefolgt von Snacks und Badeschlappen. Und: Selbst die Bibel aus der Nachttischschublade findet bei immer noch zwei Prozent der Hotelgäste Platz im Koffer. Genauso viele haben demnach schon den Wasserkocher aus dem Hotelzimmer nach Hause mitgenommen.

Die beliebtesten „Hotelsouvenirs“ der Deutschen:

  1. Körperpflegeprodukte (56 Prozent)
  2. Kugelschreiber und Notizblöcke (29 Prozent)
  3. Snacks (23 Prozent)
  4. Badeschlappen (18 Prozent)
  5. Tee und Kaffee (17 Prozent)
  6. Bademäntel (14 Prozent)
  7. Handtücher (13 Prozent)

Mancher Hotelgast geht da sogar noch weiter. Laut einem Sprecher des Hotelverbands Deutschland (IHA) wurden auch schon Kissen und Bettwäsche aus Hotelzimmern entwendet, ebenso Lampen, Pflanzen, Wandgemälde (!) oder Glühbirnen – selbst Toilettensitze und Fernseher.

Nicht mal die kleinen Kosmetik-Fläschchen aus dem Bad darf man mitnehmenFoto: Getty Images

Etwas aus dem Hotel mitzunehmen, ist immer Diebstahl

Die Rechtslage ist klar: Ob nun Wertgegenstände oder auch „geschlossene Kleinstprodukte“ aus dem Bereich Kosmetik – wer etwas aus dem Hotel mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar. Das erklärt Juristin Annett Reinke von der Verbraucherzentrale Brandenburg.

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In der Praxis sind Diebstähle jedoch schwer nachzuweisen. Denn viele Gäste lassen beim Check-out die Zimmertür offen stehen, sodass bis zur nächsten Kontrolle jederzeit jemand das Zimmer betreten und etwas herausnehmen könnte. Weiterhin ist gerade in Wellnesshotels hinsichtlich der Handtücher und Bademäntel die Lage ohnehin unübersichtlich. So nehmen manche Gäste die Spa-Handtücher mit aufs Zimmer, andere lassen sie im Wellnessbereich zurück oder nutzen auf Nachfrage noch ein zweites.

Betreiber sind bei Gebrauchsgegenständen kulant

So bestätigt auf TRAVELBOOK-Nachfrage auch Jonas Schnabel, Geschäftsführer des Hotels Villa Florentina in Frankfurt am Main, dass häufig Handtücher, Bademäntel und Hausschuhe mitgenommen werden. Das sei aber kein größeres Problem. Die Gäste würden höchstens dann kontaktiert, sollte im Zimmer etwas beschädigt worden sein. „Wir arbeiten mit einer Guest Relation, die sich um solche Dinge kümmern würde“, so Schnabel. Doch es komme nur extrem selten zu einem entsprechenden Bedarfsfall.

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Ganz ähnlich äußert sich Anne Heußner, die mit ihrer PR-Agentur Primo viele Hotels an der Nord- und Ostseeküste betreut: „Kugelschreiber, Notizblock, Bade-Amenities und auch die Badeschuhe sind Dinge, die der Gast mitnehmen kann.“

Diebstahl ist ein Kostenfaktor für Hotels

Doch auch wenn es äußerst selten zu einer Anzeige kommt: Ein Diebstahl von Gegenständen im Hotel ist kein Kavaliersdelikt. Das regelmäßige Ersetzen von Bademänteln kann einen erheblichen Kostenfaktor für die Hotels darstellen. Laut Schätzung des IHA beläuft sich der finanzielle Schaden für die Betreiber auf Millionen.

Der einfachste Weg, um nicht (versehentlich) eine Straftat zu begehen: auch bei kleineren Gegenständen vorher nachzufragen, ob sie zum Mitnehmen gedacht sind. Inzwischen bieten namhafte Hotels die Möglichkeit, ihre Produkte käuflich zu erwerben, etwa im hoteleigenen Shop oder online.

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