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Vor- und Nachteile

Ist es sinnvoll, die Hotelrechnung schon beim Check-in zu bezahlen?

Mann will sein Hotelzimmer beim Check-in bezahlen
Manche Gäste müssen, andere wollen ihr Hotelzimmer bereits beim Check-in bezahlen. Ist das sinnvoll? Foto: Getty Images

01.10.2022, 14:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Beim Check-out kann es schon mal etwas dauern, wenn andere abreisende Hotelgäste ihre Rechnung ebenfalls begleichen müssen. Es scheint daher vielleicht etwas praktischer zu sein, direkt beim Check-in zu bezahlen. Doch das kann (für den Gast) auch Nachteile bringen.

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Hotelzimmer bei Ankunft bezahlen – sinnvoll oder nicht?

Natürlich könnte man den Preis für den Hotelaufenthalt direkt beim Check-in bezahlen. Und manchmal muss man das sogar bereits bei der Buchung: Etwa bei besonders günstigen Angeboten ist Vorkasse oft obligatorisch. Was steckt dahinter?

Sicherheit für das Hotel

Für das Hotel bedeute es Sicherheit, wenn Gäste ihre Rechnung bereits beim Check-in begleichen. Das erklärt im Gespräch mit TRAVELBOOK Jonas Schnabel, Geschäftsführer des Frankfurter Hotels Villa Fiorentina. Denn manche kann man nur schwer wiederfinden, sollten sie das Bezahlen versäumt haben. Das betreffe etwa Besucher aus dem Ausland, die dem Haus nicht bekannt sind. „Wäre es ein nationaler Gast, der beispielsweise bei der Deutschen Bank arbeitet, gäbe es Mittel und Wege, ihn zurückzuverfolgen“, so Schnabel.

Wohl aus diesem Grund sind einige Hotelketten bereits dazu übergegangen, ihre Gäste grundsätzlich beim Check-in bezahlen zu lassen. Das sei gang und gäbe, bestätigt auf TRAVELBOOK-Nachfrage eine Mitarbeiterin des Konzerns Ibis. Die Kette Pestana verfahre vor allem dann so, wenn Gäste keine Kreditkarte mitführen, die sie zu Beginn ihres Aufenthalts vorlegen könnten.

Kreditkartenvorlage beim Check-in reicht nicht aus

Auch in der Villa Fiorentina reichen Gäste beim Check-in ihre Kreditkarte ein. Aber würde das dem Hotel nicht reichen, um sich abzusichern? Im Fall von Zechprellern hätten sie doch die nötigen Informationen, um den Beitrag einziehen zu können. „Das ist sehr kompliziert“, weiß Schnabel. Oft seien Autorisierungen durch den Gast nötig, beispielsweise eine Unterschrift oder Pin-Eingabe. Im Notfall arbeite man mit dem Kreditkarteninstitut zusammen, das funktioniere schon. Doch den Aufwand möchte man verständlicherweise lieber umgehen.

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Vorteile von Vorab-Zahlungen für den Gast

Der Gast kann sich durch eine frühzeitige Bezahlung einen guten Preis sichern. So müssen günstige Angebote häufig bereits bei Buchungsabschluss bezahlt werden. Sogenannte „Non refundable Rates“ (übersetzt: nicht erstattungsfähigen Raten) sind Maßnahmen von Hotels, schnelle Zahlungseingänge zu verzeichnen. Sie fallen oft in Phasen an, in denen keine hohe Auslastung erwartet wird. Manche Hotels bieten sie aber auch unabhängig von bestimmten Reisezeiten an. So ist es mitunter spontan möglich, 15 bis 20 Prozent auf ein Hotelzimmer zu sparen, wenn man dafür bereits bei Buchungsabschluss zahlt.

Der Nachteil steckt bereits im Namen: Kunden haben keinen Anspruch auf eine Erstattung, sollten sich ihre Reisepläne ändern. Der bereits geleistete Betrag ist in diesem Fall perdu.

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Zahlung bei Check-in kann nachträglich Umstände bereiten

In manchen Fällen müssen Gäste, die vermeintlich bereits (z. B. beim Check-in) bezahlt haben, noch mal „anrücken“. Denn sollten sie sich im Verlauf ihres Aufenthalts an der Minibar bedient oder andere Services des Hotels in Anspruch genommen haben, dann käme dieser Mehrverbrauch zu den fälligen Kosten hinzu.

Zuletzt gebe es auch Gäste, die darauf spekulieren, die Minibar auszuräumen und nicht aufzufliegen, bevor sie sich aus dem Hotel verabschieden. Um auf solche Fälle vorbereitet zu sein, behält man es sich im Hotel Fiorentina vor, eine Art Kaution zu verlangen. „Das wird nicht immer begrüßt“, berichtet Hotelier Schnabel, „manche Gäste fühlen sich vorverurteilt.“ Doch natürlich würde diese Kaution nur dann einbehalten, sollte der Gast sich weigern, sein Verzehrtes zu bezahlen.

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Keine allgemein gültige Empfehlung möglich

Letztendlich hängt es von der Praxis des jeweiligen Hotels ab, ob eine Bezahlung beim Check-in praktisch ist, sprich Zeit einspart, oder eben nicht. So herrscht an vielen Hotelrezeptionen vormittags – die gewöhnliche Check-out-Zeit – reichlich Betrieb. Wenn man etwa einen Flug oder Zug erwischen muss, können derartige Verzögerungen ungünstig sein. Dagegen wiederum sind andere Hotels zum Beispiel auf Geschäftsreisen spezialisiert und ermöglichen ihren Gästen so eine möglichst schnelle Abreise.

Themen: #amex
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