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Emilia-Romagna – die Heimat von Mortadella, Parmesan, Bolognese...

Aus dieser Region Italiens kommt das beste Essen der Welt

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Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

27. Mai 2016, 13:20 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Keine andere Region in Italien steht so sehr für gutes Essen wie die Emilia-Romagna, und was dort produziert wird, verwenden Spitzenköche auf der ganzen Welt. Was Sie unbedingt probieren sollten und warum sich eine Reise in die norditalienische Region an der Adria sonst noch lohnt, erfahren Sie hier.

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Wer das Viertel Quadrilatero im historischen Zentrum von Bologna zum ersten Mal betritt, versteht auf Anhieb, welchen enormen Stellenwert Essen in dieser Stadt hat. Ein kulinarisches Spezialitätengeschäft reiht sich in den engen Gassen an das nächste, in den prall gefüllten Schaufenstern baumelt Parmaschinken in ganzen Keulen über dicken Parmesan-Laiben und Dutzenden Wurst- und Käsesorten, feine Olivenöle stehen in Holzregalen neben Trögen mit frischer Pasta. Aus der ältesten Bäckerei der Stadt duftet es nach Brot, Händler bieten Weine aus der Region zum Probieren an, und auf Holzständen leuchten Obst und Gemüse in allen Farben.

Mittags verwandelt sich das Viertel in eine Art riesigen Outdoor-Streetfoodmarkt, auf dem Geschäftsleute und Studenten sich an Stehtischen Nudelgerichte und Platten mit lokalen Wurst-, Schinken und Käsesorten, gereicht mit dem typischen Fladenbrot Piadina, schmecken lassen. Essen bedeutet in Bologna nicht nur Genuss, es bedeutet Lebensqualität. Nicht umsonst wird die Hauptstadt der Emilia-Romagna auch la grassa (z. Dt.: die Fette) genannt.

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Ein Spezialitätengeschäft in Bolognas Altstadt. Foto: Getty Images

Tipp: Essen Sie im „La Baita“ zu Mittag. Über dem sehenswerten Ladenlokal mit Verkaufstheke befindet sich ein großer, gemütlicher Gastraum. Via Pescherie Vecchie 3/A.

Mortadella, Lambrusco, Balsamico

Bologna ist die Heimat der Tortellini, der Mortadella und der Bolognese-Soße. Aus der Nachbarstadt Modena kommen der berühmte Essig Aceto Balsamico und der rubinrote, perlende Lambrusco-Rotwein. Und dann sind da natürlich noch der unvergleichliche Prosciutto di Parma und der körnig-bröckelige Hartkäse Parmigiano Reggiano, der viele Pastagerichte erst richtig abrundet. Während in der Emilia, dem westlichen Teil der norditalienischen Region, viel mit Fleisch gekocht wird, kommen in der an die Adria grenzenden Romagna viel frisch gefangener Fisch und andere Meerestiere auf den Teller.

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Pasta mit Oktopus und Leimkraut. Foto: Angelika Pickardt

Die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwo in der Emilia-Romagna schlechtes Essen serviert bekommt, geht gegen Null – viel zu stolz sind die Einwohner auf ihre Produkte und Rezepte und erfreuen unglaublich gerne ihre Gäste damit. Wo es möglich ist, wird mit regionalen und saisonalen Zutaten gekocht, jetzt im Frühling etwa findet man in vielen Gerichten grünen Spargel aus Ferrara, Leimkraut aus dem Apennin, die salzigen Stängel der salicornia aus dem Po-Delta und Erdbeeren aus Forlì.

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Die Region setzt auf Gesundheit

Dass gutes Essen mit regionalen Produkten zum Wohlbefinden von Körper und Geist beitragen soll, ist auch ein Teil des Konzepts des sogenannten „Wellness Valleys“. Die Initiative, die Touristen und Einheimische gleichermaßen anspricht, konzentriert sich vor allem auf die Romagna und arbeitet mit Hotels, Fitness- und Wellnesscentern, Strandbädern, Veranstaltern und Thermalbädern zusammen.

„Unser Anliegen ist es, durch die Kombination von Sport, guter Ernährung und kulturellen Angeboten in der Region die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu steigern“, erklärt Projektmitarbeiterin Monia Mazzi den Ansatz des „Wellness Valleys“ gegenüber TRAVELBOOK. Zahlreiche Angebote sind kostenlos, etwa bei der einmal jährlich im Mai stattfindenden „Wellness Week“, für andere muss man bezahlen, zum Beispiel für die Inanspruchnahme eines Personal Trainers, der am Strand Yoga oder Pilates mit Hotelgästen übt.

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Eine Fitnesstrainerin gibt am Strand von Cesenatico einen Pilateskurs. Foto: Simone Eber

Mehr als nur Meer

Natürlich liegt das größte touristische Potenzial der Emilia-Romagna auch weiterhin an der Adriaküste mit ihren langgezogenen, breiten Sandstränden. Mit dem Projekt „Wellness Valley“ will die Region nun zeigen, dass auch das Hinterland einiges zu bieten hat, und dass es in den Badeorten mehr zu tun gibt als nur am Strand liegen oder feiern. Tatsächlich nämlich haben viele der Küstenorte schöne und sehr sehenswerte Altstädte. In Cesenatico, das sich in den letzten Jahren vor allem im Zentrum immer mehr herausgeputzt hat, kann man etwa durch den von Leonardo da Vinci geplanten Hafen spazieren und dabei historische Schiffe bewundern. Die schönsten Bars und Restaurants findet man in der Viale Porto am Meer, wo man mit Blick auf die alten Fischerhütten den Sonnenuntergang genießen kann.

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In Cesenatico kann man historische Schiffe bewundern. Foto: Getty Images

In der für ihre Produktion von besonders hochwertigem Speisesalz bekannten Stadt Cervia sollte man sich einen Besuch der Salinen nicht entgehen lassen, die man bei einer geführten Tour mit dem Elektroboot erkunden kann und dabei sogar wild lebende Flamingos zu sehen bekommt (Bootstour buchbar über das Centro Visite Salina di Cervia, Tel.: 00390544973040). Sehr sehenswert ist auch Ravenna mit ihren zahlreichen historischen Bauten aus verschiedenen Epochen. Links liegen lassen kann man dagegen die Partystadt Rimini, die inzwischen fast ausschließlich von russischen Touristen dominiert wird.

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Mit dem Boot durch die Salinen von Cervia. Foto: Angelika Pickardt

Unbedingt auch ins Hinterland

Neben Bologna lohnt sich unter den größeren Städten der Emilia-Romagna vor allem ein Besuch von Ferrara, deren historisches Zentrum zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Wer sich für die Herstellung von Keramiken interessiert, ist im hübschen Städtchen Faenza richtig, und wer schon mal in der Emilia-Romagna ist, sollte sich auch einen Abstecher in die Enklave San Marino nicht entgehen lassen, die älteste noch bestehende Republik der Welt. Aufgrund der erhöhten Lage lohnt sich der Weg dorthin allein schon wegen der beeindruckenden Aussicht bis zur Adria auf der einen und über den Apennin auf der anderen Seite.

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San Marino wird von der Torre Guaita überragt. Foto: Getty Images

Ab in die Berge!

Apropos Apennin: Wer gerne wandert oder einfach von schöner Natur umgeben ist, sollte unbedingt auch den Süden der Emilia-Romagna besuchen. Denn hier erstrecken sich die nördlichen Ausläufer von Italiens längstem Gebirgszug, mit bewaldeten Hügeln, hübschen Bergdörfern und zahlreichen Kurorten, in denen man in warmem Thermalwasser baden kann. Im Südosten, auf der Grenze zur Toskana, liegt der Nationalpark Foreste Casentinesi mit dem Stausee Ridracoli, um dessen Ufer sich herrliche Wanderwege erstrecken. Zahlreiche Tiere sind hier beheimatet, unter anderem Hirsche, Wölfe, Füchse, diverse Vogelarten und Amphibien. Wer nicht gerne läuft, kann sich auch mit einem Elektroboot über den See schippern lassen oder an einer Kanu-Tour teilnehmen. Infos, Preise und Reservierungsmöglichkeiten finden Sie hier.

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Der Stausee von Ridracoli ist von bewaldeten Hügeln umgeben. Foto: Angelika Pickardt

Tipp: Köstliche Pasta und andere rustikale Gerichte serviert das Restaurant La Vera Romagna in Santa Sofia. Wer es edler mag, kommt im Restaurant „Paolo Teverini“ in Bagno di Romagna auf seine Kosten, in dem der namensgebende Sternekoch vorwiegend Zutaten aus der Region verwendet.

Die Emilia-Romagna ist übrigens auch ein Paradies für Fahrradfahrer – an der flachen Küste  für diejenigen, die es lieber gemütlich mögen, und im Apennin für sportliche Mountainbiker. Gründe, die Emilia-Romagna zu besuchen, gibt es also mehr als genug.

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Anreise

Der Flughafen von Bologna (BLQ) wird von mehreren deutschen Airports aus direkt angeflogen. Dort nimmt man sich am besten einen Mietwagen, es gibt aber auch gute Zug- und Busverbindungen, zumindest in Richtung Küste und zwischen den Städten im Inland.

Die Reise wurde unterstützt von APT Servizi Emilia-Romagna, dem Fremdenverkehrsamt der Region. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit

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