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In der italienischen Region Ligurien

Lohnt sich ein Besuch im Küstenstädtchen Portofino?

Lohnt sich ein Besuch in Portofino?
Das an der ligurischen Küste gelegene Fischerdorf Portofino ist wunderschön. Schon allein deshalb sollte sich ein Besuch wohl lohnen – oder? Foto: Getty Images
Vivien Ledwig

24.01.2024, 12:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Keine Frage, Portofino ist malerisch schön! Das südöstlich von Genua gelegene Fischerdorf ist vor allem bekannt für seinen kleinen Hafen, in dem die Schiffe der Schönen und Reichen anlegen, und daneben für Luxus-Boutiquen sowie schicke Restaurants. Der italienische Jetset trifft sich bereits seit den 1950er-Jahren in Portofino. Längst fühlen sich aber auch weniger betuchte Urlauber wie magisch von dem Ort angezogen. Doch obwohl er mit seinen pastellfarbenen Häuserfronten sicher eine tolle Kulisse fürs Urlaubsfoto abgibt – lesen Sie bei TRAVELBOOK, ob ein Besuch in Portofino sich wirklich lohnt.

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Laut dem italienische Statistikamt Istat leben nur rund 400 Menschen in Portofino (Stand Dezember 2022). „Die Glücklichen“, könnte man meinen. Denn Portofino gilt als pittoreskes Traumreiseziel. Obwohl er als einer der teuersten der ganzen Welt gilt, soll der Ort in der Hochsaison täglich (!) bis zu 100.000 Urlauber zählen. Auf einer Gesamtfläche von gerade einmal zwei Quadratkilometern kann es dort also entsprechend voll werden. Aber ist der Hype überhaupt gerechtfertigt – sprich: Lohnt sich ein Besuch in Portofino wirklich?

Das erwartet Sie in Portofino

Portofino verbinden die meisten wohl seinem berühmten Yachthafen und den umliegenden Boutiquen, Cafés und Restaurants. Auf der bekannten Via Roma und der zentralen Piazetta findet sich einiges zum Shoppen und Einkehren. Die Preise sind an die übliche Klientel angepasst und entsprechend hoch. Doch die kleine Gemeinde hat auch jenseits des Offensichtlichen sehenswerte Orte zu bieten, deren Besuch deutlich weniger ins Geld geht.

Sehenswürdigkeiten in Portofino

Castello Brown

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Portofino, die es sich zu besuchen lohnt, zählt das Schloss Castello Brown. Die historische Festung thront auf einem Hügel und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt und die Küste. Zudem beherbergt sie ein kleines Museum zur lokalen Geschichte.

Faro di Portofino

Der Leuchtturm, genannt Faro di Portofino, ist eine weitere bemerkenswerte Sehenswürdigkeit der Gegend. Er steht auf dem Vorgebirge Capo di Portofino und ist zwar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, kann jedoch von Booten aus gut betrachtet werden.

Der Leuchtturm von Portofino passt perfekt in die Kulisse
Der Leuchtturm von Portofino passt perfekt in die Kulisse Foto: Getty Images

Nationalpark Portofino

Wer länger bleibt, sollte unbedingt einen Besuch in Portofinos Naturpark einplanen. Man kann durch ihn entlang der Küste (so auch am Leuchtturm vorbei) bis ins benachbarte Camogli wandern, und das Fischerdorf steht Portofino in Sachen Schönheit in nichts nach. Unterwegs passieren Sie den Klosterkomplex San Fruttuoso, wo man wunderbar baden gehen kann.

Kirche von San Martino

Die Kirche von San Martino befindet sich auf der Spitze eines Hügels. Von dort aus kann man auf den kleinen Ort und das Mittelmeer blicken. Das Gotteshaus ist dem Heiligen Martin von Tours gewidmet, seine Geschichte reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie ist im romanisch-gotischen Stil gebaut und wird drinnen von religiöser Kunst und vielen goldenen Details geschmückt.

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Die St. Martino Kirche beeindruckt mit ihrer Architektur
Die St. Martino Kirche beeindruckt mit ihrer Architektur Foto: Getty Images

Was gegen einen Besuch in Portofino spricht

Natürlich profitieren Urlaubsorte vom Tourismus, so auch Portofino. Die Wirtschaft der Gemeinde ist beinahe vollständig an den Urlaubsverkehr gebunden. Doch damit hat es längst überhandgenommen. Im April 2023 sah sich Bürgermeister Matteo Viacava deshalb gezwungen, eine „Verordnung zur Regulierung der Touristenströme“ und somit die Einführung sogenannter „roter Zonen“ zu verabschieden. In diesen durften Besucher von außerhalb fortan rund sechs Monate lang zwar weiterhin flanieren, in den Tagesstunden zwischen 7.30 Uhr und 18 Uhr aber nicht mehr stehen bleiben. Hintergrund war die Vermeidung von Gefahren an Orten, an denen es zu starkem Gedränge kommen kann. TRAVELBOOK hat hier ausführlicher über die Maßnahme berichtet.

Zu den „roten Zonen“ zählten damals auch Plätze, an denen sich Passagiere von Kreuzfahrtschiffen oder Ausflugsdampfern treffen. Klar kann es dort sehr voll werden – es kommen viele Tagesgäste aus den umliegenden Ortschaften auf dem Wasserweg. Grund dafür ist sicherlich auch die schwierige Parkplatzsituation: In Portofino selbst gibt es für Besucher von außerhalb so gut wie keine und auf den öffentlichen Stellplätzen, die zumindest nicht sehr weit entfernt sind, kostet Parken stolze 5,50 Euro – pro Stunde! Auch durch diese Preisgestaltung versucht die Gemeinde, den Ansturm etwas zu steuern.

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Vollgestopft und teuer – ein Besuch in Portofino lohnt sich aktuell nicht wirklich

So schön Portofino sein mag – es ist mindestens so reich an Besuchern. Und 2024 verspricht weltweit wieder ein sehr reiseintensives Jahr zu werden. Im Übermaß können Touristen eine Bedrohung für die Infrastruktur und Umwelt von Urlaubsorten darstellen. Auch Ihre persönliche Erfahrung dürfte es etwas trüben, wenn Sie sich ständig zwischen Menschentrauben durchquetschen müssten. Dafür ist Portofino auch einfach zu teuer.

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TRAVELBOOK empfiehlt, einen Besuch dort erst mal aufzuschieben. Wagen Sie sich doch stattdessen an einen von zahlreichen Orten heran, die (noch) nicht so beliebt sind. Denn wissen Sie was: Solche sind oft mindestens genauso toll! Etwas Inspiration für den nächsten Trip innerhalb Europas finden sie hier.

Mit Textauszügen von: Jasch Zacharias

Themen: Europa Italien
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