14. April 2018, 11:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Frühling ist genau die richtige Zeit, um Europas unterschätzte Städte zu entdecken – Rom und Paris kann ja jeder, aber waren Sie auch schon mal in Lüttich oder Breslau? TRAVELBOOK zeigt acht europäische Städte für den perfekten City-Trip.
Sie haben Lust auf eine knackige kleine Frühlings-Reise, aber Barcelona ist Ihnen zu überlaufen? In Berlin haben Sie schon gefeiert, und Paris ist sowieso ein alter Hut? Zum Glück bietet Europa noch zahllose weitere Orte abseits von Lärm und Menschenmassen, die sich zu entdecken lohnen.
Ljubljana, Slowenien
Ljubljana (siehe großes Foto oben) ist eine jener europäischen Hauptstädte, die nur wenig bekannt und definitiv unterschätzt sind. Dabei ist sie mit ihren prachtvollen Barock- und Jugendstilbauten, dem Schloss und dem quirligen Trend-Viertel Metelkova Mesto durchaus einen mehrtägigen Besuch wert. Auch kulinarisch kommt man in Ljubljana auf seine Kosten, zum Beispiel auf dem Foodmarkt Odprta Kuhna, auf dem man landestypische Gaumenfreuden probieren kann. Am Abend locken viele Restaurants und Bars, um gemütlich zu essen und auszugehen. Der schwer auszusprechende Name von Sloweniens Hauptstadt bedeutet übersetzt übrigens „die Geliebte“.
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Aarhus, Dänemark
Die dänische Stadt in Mitteljütland war Europäische Kulturhauptstadt 2017 – und durfte sich über viele begeisterte Besucher freuen. Aarhus ist ziemlich klein, deshalb lassen sich alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erkunden: das Kunstmuseum ARoS mit seinem Laufsteg über dem Häusermeer, das Freilichtmuseum Den Gamle By (die alte Stadt), das Musikhaus, das Quartier Latin mit seinen Boutiquen und Vintageläden. Auf einer Insel entsteht gerade das neue In-Viertel Aarhus.
Innsbruck, Österreich
Wien und Salzburg sind die großen Kulturmetropolen Österreichs. Doch auch Innsbruck in Tirol hat viel Programm für klassisches Sightseeing zu bieten: zum Beispiel das berühmte Goldene Dachl, die Kaiserliche Hofburg, den Stadtturm und das Schloss Ambras. Unter jungen Österreichern ist die selbst ernannte „Hauptstadt der Alpen“ mit ihren Galerien, Restaurants, Cafés und Bars jedenfalls mächtig angesagt. Großstadtleben inmitten schönster Berge – das zeichnet Innsbruck aus. Urtümliches Alpenflair trifft hier auf urbanes Lebensgefühl.
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Valencia, Spanien
Valencia ist eine sehenswerte Alternative zu Städten wie Madrid und Barcelona, die im Sommer von Touristen geradezu überrannt werden. Malerische Altstadt, Jugendstil-Häuser, Hafenflair: In der Küstenstadt lassen sich entspannt ein paar Tage verbringen. Eine grüne Oase ist das trockengelegte Flussbett des Rio Turia, heute Naherholungsgebiet. So gelangt man zur futuristischen Stadt der Künste und Wissenschaften, ein Werk des valencianischen Stararchitekten Santiago Calatrava. Dort gibt es zum Beispiel ein Opernhaus und ein riesiges Aquarium. Abkühlung versprechen die breiten belebten Stadtstrände. Kultur, Erholung, Baden – das alles lässt sich in Valencia problemlos kombinieren.
Tallinn, Estland
Beim Baltikum kommt den meisten wohl zuerst das lettische Riga mit seinen Jugendstil-Prachtbauten in den Sinn. Doch Estlands schmucke Hauptstadt Tallinn ist mindestens genau so schön. Kern der kleinen Metropole am Finnischen Meerbusen ist die mittelalterliche Altstadt, ein Unesco-Weltkulturerbe. Klassische Sehenswürdigkeiten sind die Kirchen, der Rathausplatz, die alte Stadtmauer mit dem Kanonenturm «Kiek in de Kök». Zwei Tipps abseits des Zentrums: das ehemalige Gefängnis Patarei und das Kulturzentrum Creative City in Telliskivi.
Breslau, Polen
Die schlesische Metropole, die heute Wroclaw heißt, war 2016 eine der Europäischen Kulturhauptstädte und bietet auch darüber hinaus ein übereiches Theater-, Opern- und Konzertprogramm. Treffpunkt für Stadtbewohner und Touristen ist der Marktplatz mit dem imposanten Rathaus. Viele der herrschaftlichen Häuser wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und dann restauriert, an die Anfänge der Stadt erinnert aber heute noch die Dominsel. Außerdem können Besucher dem jüdischen Erbe der Stadt nachspüren – Breslau hatte vor dem Krieg die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands.
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Lüttich, Belgien
Lüttich – auf Französisch Liège – ist das Zentrum Walloniens und eine echte Alternative zum geschäftigen Brüssel. Der Tourismus wächst, was nicht zuletzt an der ambitionierten Aufwertung der Stadt liegt. Die jüngste Perle und kulturelles Zugpferd der Stadt ist das gerade erst renovierte und erweiterte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, La Boverie. Bis 2018 stellt der Pariser Louvre jährlich eine Sonderausstellung. Ein weiterer Höhepunkt ist das Museum Grand Curtius im sogenannten Kontorhaus, das fünf Museen unter seinem Dach vereint.
Ljubljana Metelkova Mesto – das Trendviertel von Sloweniens Hauptstadt
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Belgrad, Serbien
Der Balkan ist nicht gerade die populärste Reiseregion Europas, leidet noch immer unter den Folgen des Krieges in den 1990er Jahren. Doch längst ist die serbische Hauptstadt eine Trendmetropole, in der es für Touristen so einiges zu entdecken gibt. Die 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt Belgrad bietet Besuchern viel Geschichte: etwa die Festung, das Nationalmuseum, die Sava-Kirche, das Alte und das Neue Schloss. Auf Untergrund-Touren lässt sich das verzweigte Katakombensystem erkunden. Das Künstlerviertel Skadarlija ist so etwas wie der Montmartre Belgrads. Die Stadt ist außerdem jung und leichtlebig – Feierwütige lockt ein ausschweifendes Nachtleben.