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Auf Langstreckenflügen

Wie und wo verbringen Piloten ihre Pausen?

Piloten im Cockpit
Je nach Strecke sind Piloten stundenlang in der Luft. Was machen sie, wenn sie z. B. Pause haben? Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

04.03.2024, 13:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wie vertreiben Sie sich die manchmal endlos erscheinende Zeit auf Langstreckenflügen? Lesen und schlafen Sie, oder schauen Sie Filme? Da hat jeder Fluggast ganz individuelle Vorlieben. Doch wie beschäftigen sich wohl die Piloten, während die Steuerung der Maschine per Autopilot läuft, beziehungsweise in ihren Pausen? TRAVELBOOK hat es herausgefunden.

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Klappen die Piloten im Cockpit zwischendurch die Sitze nach hinten und machen ein Nickerchen, wenn sie im Reiseverlauf gerade keine Aufgaben haben? Wie sieht es speziell auf Langstreckenflügen aus – wie verbringen sie ihre Pausen? TRAVELBOOK fragte bei der Vereinigung Cockpit nach, was die Piloten während des Flugs so machen, und hat auch mit einem Vertreter der Berufsgruppe gesprochen.

Was machen Piloten auf Langstreckenflügen?

Wie viel Freizeit ein Pilot hat, hängt auch davon ab, wie viele Kollegen pro Flug im Einsatz sind – und dies einerseits von den vertraglichen Bedingungen der betreffenden Fluggesellschaft sowie von Vorgaben der Luftfahrtbehörde. Das erklärt TRAVELBOOK Lars Frontini, Vorstandsmitglied bei der Vereinigung Cockpit.

Flugbesatzung je nach Reisedauer

„Die Verstärkung um einen weiteren Piloten ergibt sich zunächst meist dadurch, dass sich ein Flug aufgrund der Länge nicht innerhalb der zulässigen maximalen Flugdienstzeit durchführen lässt“, so Lars Frontini. So gebe es klare Grenzen, wie viele Stunden ein einzelner Pilot arbeiten darf, und diese Flugdienstzeit („inklusive Vor- und Nacharbeiten“, so der Experte) sollte 11 Stunden nicht überschreiten. Ein weiterer Kollege kann die Flugzeit verlängern. Dazu kommen die unterschiedlichen Zeitzonen, die Auswirkungen auf den Biorhythmus des Körpers haben. Noch vor wenigen Jahren war es etwas anders: da hat man die Flugbesatzung ab einer gewissen Flugdistanz verstärkt.

„Es hängt ein wenig von der Airline ab“, fügt Frontini hinzu, doch grundsätzlich könne man sagen: Je länger der Flug dauert, desto mehr Personal wird benötigt. Auf Langstreckenflügen seien es meist drei Piloten – ein Kapitän, ein Senior First Officer (SFO) und ein Erster Offizier. Bei besonders langen Flügen habe man auch mal zwei komplette Crews mit insgesamt vier Piloten an Bord.

Während eines Langstreckenflugs befinden sich während der sogenannten Reiseflugphase in der Regel zwei Piloten im Cockpit. Sie überwachen nun die Flugzeugsysteme, den Spritverbrauch und nicht zuletzt wird die Wetterlage entlang der Flugroute bewertet. Immerhin können sich Wetterlagen ad hoc verändern, weiß die Vereinigung Cockpit. Währenddessen hat ein dritter Pilot die Möglichkeit, sich außerhalb des Cockpits für eine begrenzte Zeit auszuruhen. 

Auch interessant: Piloten dürfen bei Start und Landung keinen Smalltalk halten

Wo und wie verbringen Piloten ihre Pausen?

„Für die Pausen gibt es verschiedene Lösungen“, weißt Lars Frontini. Auch hier kann es im Detail von Airline zu Airline ein wenig variieren. Manche Fluggesellschaften bieten demnach mit sogenannten „Crew Rests“ von der Fluggastkabine abgetrennte Schlafmöglichkeiten an. Sind solche nicht vorhanden, wird in der Business Class für die Besatzung ein Sitzplatz für einen Piloten in Pause freigehalten, welchen man durch einen Vorhang vom Rest der Kabine separieren kann.

Bei einem zehnstündigen Flug habe jeder Pilot etwa zweieinhalb bis drei Stunden Pause. Wer seine wann nimmt, machen die Kollegen gemeinhin untereinander aus. Als Pausenbeschäftigung stehe das Schlafen hoch im Kurs, insbesondere natürlich auf Nachtflügen. Bei Tagesflügen dagegen und/oder wenn zum Beispiel drei Piloten im Einsatz sind, von denen einer recht zeitig nach Abflug bereits seine Pause macht, kann es laut Frontini schon sein, dass dieser eher einen Film schaut oder sich auf eine andere Art entspannt.

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Das berichtet ein Pilot

„Während des Langstreckenflugs bist du eigentlich nur noch der Manager des Flugs“, erklärt uns Pilot Patrick Biedenkapp. Ab einer bestimmten Höhe müsse der Autopilot eingeschaltet sein. „Ich als Pilot überwache dann die Systeme, die Flugroute und den Treibstoffstand zum Beispiel. Essen und Trinken ist jederzeit möglich und man kann seinen Pilotenplatz verlassen. Von dem klappe ich auch mal die Lehne zurück und mache die Augen zu. Ein Powernap kann sehr gut sein, um anschließend wieder frischer zu sein. Natürlich mache ich auch gerne mal ein Foto aus dem Cockpit.“ Ein Pilot sei aber zu jeder Zeit einsatz- und aufnahmebereit.

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