26. Mai 2025, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Jedes Jahr zur gleichen Zeit erstrahlen einige Orte in Deutschland in einem ganz besonderen Licht. Verantwortlich dafür sind die Glühwürmchen, welche mit ihren leuchtenden Körpern für ein ganz besonderes Naturspektakel verantwortlich sind. TRAVELBOOK erklärt, wo man die Tiere beobachten kann und welche Glühwürmchen-Arten hier in Deutschland leben.
Wenn die Tage länger werden und warme Sommernächte über das Land ziehen, kann man in manchen Regionen Deutschlands ein kleines Naturwunder beobachten. Denn dann schweben Glühwürmchen durch die Dämmerung und hüllen Wiesen und Wälder in ein sanftes Licht.Doch wo kann man dieses faszinierende Schauspiel am besten beobachten – und wann? Das erfahren Sie hier.
Übersicht
Welche Arten von Glühwürmchen gibt es in Deutschland?
Tatsächlich sind Glühwürmchen keine Würmer, sondern Käfer. Allerdings können nicht alle Leuchtkäfer fliegen und es können auch nicht alle leuchten. Nur die Männchen besitzen Flügel – und selbst die sind je nach Art nicht immer funktionsfähig.
Sieht man also ein Leuchten auf Büschen, Blättern oder in Wiesen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Weibchen. Schweben die Lichtpunkte durch die Luft, sind es die Männchen des Kleinen Leuchtkäfers oder des Kurzflügel-Leuchtkäfers, denn die männlichen Vertreter des Großen Leuchtkäfers haben keine leuchtenden Organe.
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Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Glühwürmchen heißen:
- Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula), auch als Gemeines Glühwürmchen, Johanniskäfer oder Johanniswürmchen bekannt
- Großer Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca), auch Großes Glühwürmchen oder Großes Johannisglühwürmchen genannt
- Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus)
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Wann tauchen Glühwürmchen auf?
Glühwürmchen sind insbesondere von Juni bis August aktiv. Besonders häufig kann man sie rund um den 24. Juni, den Johannistag, beobachten – daher werden sie in manchen Regionen auch Johanniskäfer genannt.
Tagsüber fallen die Tiere kaum auf. Ihre faszinierende Lichtshow beginnt erst mit der einbrechenden Dunkelheit und dauert in der Regel etwa bis Mitternacht.
Wo kann man Glühwürmchen sehen?
In der Stadt ist es eher unwahrscheinlich, Glühwürmchen zu entdecken, da eine Großstadt keinen idealen Lebensraum für die kleinen Leuchtkäfer schaffen kann. In einer Stadt ist es zu hell für sie – man könnte sagen, sie würden „von morgens bis abends von Licht beschallt“.
Leuchtkäfer bevorzugen Waldränder, Wiesen, Büsche und die Nähe von Teichen, Seen, Bächen oder Flüssen. Besonders aktiv sind sie an warmen, windstillen Abenden.
Prinzipiell kann man Glühwürmchen in ganz Deutschland beobachten – besonders viele Sichtungen gibt es im Südwesten. Aber auch in Mitteldeutschland und sogar direkt außerhalb von Berlin wurden sie bereits gesichtet. Vielleicht gibt es also auch für Berliner Stadtkinder eine Chance, den Leuchtzauber live zu erleben – ganz ohne eine weite Reise.
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Warum leuchten Glühwürmchen?
Das Leuchten dient vor allem der Kommunikation – genauer gesagt: der Partnersuche. Es entsteht durch eine biochemische Reaktion im Hinterleib. Leuchten kann also nicht der ganze Käfer, sondern nur das hintere, längliche Körpersegment. Daher wirkt es, als ob ein kleiner leuchtender Wurm durch die Nacht kriecht.
Nicht alle der weltweit rund 2.000 Arten der Leuchtkäfer sind leuchtfähig. Bei einigen Arten leuchten nur die Weibchen, bei anderen beide Geschlechter. Die Signale selbst sind unterschiedlich: Manche Arten blinken, andere senden ein Dauerleuchten aus.
Einige Glühwürmchen nutzen die Leuchtsignale anderer Arten zu ihrem Vorteil: Weibchen der Gattung Photuris ahmen die Blinksignale von Weibchen anderer Gattungen nach, um Männchen anzulocken – nicht zur Paarung, sondern um sie zu fressen.