Das Betreten der Haiku Stairs, einer scheinbar bis in den Himmel reichenden Treppe auf der Insel O‘ahu, ist streng verboten. Die Menschen kommen trotzdem, um die knapp 4000 Stufen emporzuschreiten – und riskieren dabei nicht bloß harte Strafen. 2015 gab es Überlegungen, die Treppe sicher und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch daraus wurde bislang nichts.
Hinter den Wolkenkratzern Honolulus zeigt sich ein authentisches Stück Hawaii, mit vielen Naturschätzen und beeindruckender Landschaft: die Insel O‘ahu, die übrigens Drehort für die Mystery-Serie „Lost“ war. Neben einzigartigen Stränden und Dschungel findet man auf O‘ahu auch eine Touristenattraktion, die eigentlich gar keine sein dürfte – die Haiku Stairs, auch bekannt als „Stairway to Heaven“.

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Einmal wirklich an die Himmelstür klopfen<
Die historische „Treppe in den Himmel“ inmitten der prächtigen hawaiianischen Flora wurde während des Zweiten Weltkriegs erbaut. Doch schon seit den 1980er-Jahren patroullieren hier Wachmänner, die verhindern sollen, dass Besucher sich Zutritt verschaffen – zu baufällig sollen die 3922 Stufen bereits seit damals sein. Abenteuerlustige schreckte das nicht ab: Sie kamen trotzdem, quasi um einmal an den Wolken zu kratzen, und teilten den spektakulären Blick aus schwindelerregenden Höhen auf Instagram:
Seit Februar 2015 gilt die Treppe als „gefährlicher denn je zuvor“. Der Grund: ein Sturm, der den Haiku Stairs übel zugesetzt hat – und übrigens auch fünf Wanderern. Sie saßen im Zuge der Naturgewalt auf dem Berg fest und konnten erst am nächsten Tag durch Feuerwehrkräfte befreit werden.
Treppe sollte repariert werden
Die Behörden sahen sich damals vor der Entscheidung, die Stufen ganz abzureißen oder die Verantwortung dafür an eine qualifizierte Stelle abzugeben. Für die Friends of Haiku Stairs war es die Chance, das Schicksal der Treppe in die Hand zu nehmen.

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„Es wäre komplett lächerlich, so viel Geld in den Abriss eines Nationalschatzes zu stecken“, erklärt Vernon Ansdell, ein Mitglied der Non-Profit-Organisation, damals der „Huffington Post“ – zumal die „Stairway to Heaven“ kaum so gefährlich sei wie ihr Ruf. „Es ist ja nicht so, als würde man hier verloren gehen.“ Höchstens abseits der Stufen könne etwas passieren.
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Damit das Wandern künftig ungefährlich wird, wollten die Friends of Haiku, die sich übrigens schon vorher um die Instandhaltung kümmerten und beispielsweise überwuchernde Pflanzen getrimmt hatten, die Treppe wieder aufbauen und langfristig zu einer sich selbst finanzierenden Besucherattraktion machen. Geplant war es, einen Eintrittspreis von knapp 100 zu verlangen – auch um die Kosten für die Reparaturarbeiten wieder reinzuholen.

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Doch die Reparaturarbeiten gestalteten sich aufgrund der extremen Höhe schwieriger als gedacht, weshalb die Treppe heute nach wie vor gesperrt ist. Wer die Haiki Stairs trotz des offiziellen Verbotes betritt und sich erwischen lässt, muss mit einer Geldbuße von mindestens 560 Euro rechnen, unter Umständen droht sogar Gefängnis.