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Die „Lesbeninsel“

Warum Lesbos in Griechenland noch ein echter Geheimtipp ist

Die griechische Insel Lesbos ist der Geburtsort der Dichterin Sappho – die älteste bekannte Lesbe und eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Antike
Die griechische Insel Lesbos ist der Geburtsort der Dichterin Sappho – die älteste bekannte Lesbe und eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Antike Foto: Getty Images
Werkstudentin

12. Mai 2025, 17:12 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Der Begriff „Lesbe“ ist eng mit der griechischen Insel Lesbos verbunden. Denn in der Antike lebte hier die griechische Dichterin Sappho – die älteste bekannte Lesbe. Ihre Gedichte widmete sie der lesbischen Liebe und trug so zur Bezeichnung der weiblichen Homosexualität bei. Und obwohl Lesbos die drittgrößte Insel Griechenlands ist, blieb die traumhafte Insel bisher weitgehend vom Massentourismus verschont. TRAVELBOOK stellt den griechischen Geheimtipp vor und gibt wertvolle Reisetipps.

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Lesbos wird auch Lesvos genannt und liegt im Norden der Ägäis nahe der türkischen Küste. Nach Kreta und Evia ist sie die drittgrößte Insel des Landes und und ist noch immer ein echter Geheimtipp. Denn bisher wurde Lesbos vom Massentourismus verschont. Somit ist sie das perfekte Reiseziel für alle, die das ursprüngliche Griechenland erleben wollen. Denn die charmanten Bergdörfer, alten Hafenstädte und tiefen Wälder bieten das Gesamtpaket für einen gelungenen Urlaub. TRAVELBOOK stellt den Geheimtipp Lesbos vor und weiß, was man bei einem Urlaub auf der Lesbeninsel auf keinen Fall verpassen darf.

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Eine griechische Insel ohne Massentourismus

Der Ort Mytilene ist mit seiner Burg eine echte Sehenswürdigkeit auf Lesbos
Der Ort Mytilini ist mit seiner Burg eine echte Sehenswürdigkeit auf Lesbos Foto: Getty Images

Mit weiß-blauen Häuserfassaden à la Santorin kann Lesbos zwar nicht dienen, dafür kann man hier noch das ursprüngliche Griechenland erleben. Dazu gehören griechische Tavernen, bunte Fischerboote vor den Toren verschlafener Küstenorte und erstaunlich viel Natur. Das alles gibt es auf Lesbos ganz ohne Massentourismus! Mytilini ist die Hauptstadt der griechischen Insel und wird leicht unterschätzt. Denn anders als in den anderen Küstenorten ist hier richtig viel los. Trotzdem wirken die Straßen hier alles andere als touristisch. Die drittgrößte und zugleich grünste Insel Griechenlands bietet vielleicht auch aus diesem Grund vor allem Ruhe und Erholung. Es gibt einen versteinerten Wald, Salzlagunen mit Flamingos, heiße Quellen und wunderschöne Strände. Auf Lesbos ist außerdem ganz deutlich zu spüren, dass die Türkei nur wenige Kilometer entfernt liegt. So verbinden sich die verschiedenen Einflüsse beim Essen und auch in der Musik.
Unser Tipp: Das kleine Hotel mitten in der Altstadt oder das Luxus-Resort mit Meerblick? Es gibt viele Optionen, um auf Lesbos zu übernachten. Wir empfehlen eine Unterkunft in Strandnähe zu wählen. Denn Strände gibt es wegen der Größe der Insel erstaunlich viele!

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Warum gilt Lesbos als die Insel der Lesben?

Der Name der griechischen Insel Lesbos wurde auch zur Namensgebern homosexueller Frauen
Die griechische Insel Lesbos wurde zur Namensgeberin homosexueller Frauen Foto: Getty Images

Die griechische Dichterin Sappho lebte von 630 bis 570 vor Christus auf Lesbos. Dort leitete sie eine Art Mädcheninternat, in welchem sie junge Frauen auf das Leben als Ehefrau vorbereitete. Der Unterricht beinhaltete unter anderem auch sexuelle Handlungen. Im alten Griechenland war das gang und gäbe, auch junge Männer wurden von erwachsenen Männern in sexuellen Praktiken unterrichtet. Später heirateten sie dann das jeweils andere Geschlecht. Die Dichterin Sappho hegte jedoch – anders als vorgesehen – romantische Gefühle für die ihr anvertrauten Frauen. Sie schrieb ihnen Liebesgedichte, die sie auf Tonkrügen verewigte. Dadurch wurde sie später zur Ikone der lesbischen Community. Die älteste bekannte Lesbe sorgte so dafür, dass die Insel Lesbos zur Namensgeberin der weiblichen Homosexualität wurde. Übersetzt bedeutet „lesbisch“ schlicht „von Lesbos stammend“. Seit den 1970er-Jahren zieht es regelmäßig Lesben nach Lesbos. Bis heute gilt die Insel als wichtiger Treffpunkt, einige ließen sich sogar dauerhaft hier nieder. Jedes Jahr findet auf der Insel außerdem ein queeres Festival statt.
Unser Tipp: Der Geburtsort Sapphos nennt sich Skala Eresou, besitzt einen weichen Sandstrand und ist perfekt für einen Badeurlaub!

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Welche Orte auf Lesbos sind am schönsten?

Skala Eresou auf Lesbos ist der Geburtsort der Dichterin Sappho und überzeugt mit kilometerlangem Sandstrand
Skala Eresou auf Lesbos ist der Geburtsort der Dichterin Sappho und überzeugt mit kilometerlangem Sandstrand Foto: Getty Images
  • Mytilini ist die Inselhauptstadt und bietet ganz schön viel Trubel. Wer Lust auf Städtefeeling hat, ist hier richtig. In der Altstadt gibt es eine autofreie Straße, in der sich kleine Boutiquen und Handwerksgeschäfte befinden.
    Unser Tipp: Da die Stadt selbst nicht unbedingt mit schönen Stränden punkten kann, lohnt sich ein Blick Richtung Süden. Dort befinden sich traumhafte Badebuchten, darunter der Agios Ermogenis Beach.
  • Skala Eresou ist der Geburtsort der Dichterin Sappho und liegt im Südwesten von Lesbos. An der Küste des kleinen Ortes erstreckt sich ein Sandstrand, der mehr als zwei Kilometer lang ist. Nur zehn Kilometer entfernt befindet sich der „versteinerte Wald“, der vor 15 bis 20 Millionen Jahren durch einem Vulkanausbruch entstand.
    Unser Tipp: In der Strandbar Parasol gibt es von morgens bis abends leckere Gerichte, guten Kaffee, tolle Drinks und immer auch den Blick auf das Meer.
  • Petra befindet sich unmittelbar von Molyvos entfernt und zählt ebenfalls zu den beliebtesten Orten der Insel. Umgeben von grünen Hügeln befindet sich das Küstendorf direkt am Wasser und punktet mit engen Gassen und einer besonders friedlichen Atmosphäre.
    Unser Tipp: Die Kirche Panagia Glykofillousa thront hoch oben auf einem Felsen im Nachbarort Petra. Das Dorf besitzt auch einen schönen Badestrand und bietet sich somit für einen Tagesausflug an.

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Welche Dörfer auf Lesbos sind am schönsten?

Skala Sikaminea zählt zu einem der schönsten Fischerdörfer der Insel Lesbos
Skala Sykaminias zählt zu einem der schönsten Fischerdörfer der Insel Lesbos Foto: Getty Images
  • Skala Sykaminias liegt im Norden von Lesbos und gilt als eines der schönsten Fischerdörfer der Insel. Der Titel ist vor allem dem hübschen kleinen Hafenbecken geschuldet, in dem sanft bunte Boote auf und ab schaukeln. Es ist der perfekte Ort, um die Seele in einem der Cafés baumeln zu lassen. Von hier aus bietet sich sogar der Blick zur benachbarten Türkei.
    Unser Tipp: Etwas östlich von Skala Sykaminias liegt der Strand Kagia Beach. Der Kiesstrand ist etwa 600 Meter lang, am Ufer spenden alte Pinienbäume Schatten und es gibt ein kleines Strandrestaurant.
  • Agiasos gilt als das schönste Bergdorf der Insel. Es zählt zur Gemeinde Mytilini und ist wegen seiner Lage und Bauart wirklich einen Besuch wert. Die kleinen Häuser schmiegen sich im Landesinneren in ein kleines Tal und stehen dicht an dicht.
    Unser Tipp: Agiasos ist das perfekte Ziel für einen Tagesausflug. In den schmalen Gassen gibt es wunderschöne Cafés und kleine Geschäfte, die Handwerkskunst verkaufen.
  • Molyvos gilt mit seiner mittelalterlichen Architektur als das schönste Dorf auf Lesbos. Im Norden der Insel thront es auf einem Berg direkt am Meer. Hoch oben überragt eine majestätische Burg das malerische Küstendorf. Molyvos besitzt viele Tavernen, von denen viele eine sagenhafte Aussicht auf das Meer bieten. Mit seinem bunten Hafen und den engen Gassen eignet sich der Küstenort perfekt für einen Tagesausflug oder auch als Ort der Unterkunft.
    Unser Tipp: Nach einem Besuch der mittelalterlichen Burg lohnt sich ein Abstecher in die osmanischen Bäder.

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Wo sind die schönsten Strände auf Lesbos?

Die meisten Küstenabschnitte  auf Lesvos können nicht mit Sandstrand punkten – doch es gibt Ausnahmen!
Die meisten Küstenabschnitte auf Lesbos können nicht mit Sandstrand punkten – doch es gibt Ausnahmen! Foto: Getty Images
  • Tsamakia Beach liegt bei Mytilini im Südwesten der Insel. Hier gibt es alles, was das Urlaubsherz begehrt: eine Mischung aus Sand und Kies, Strandrestaurants, Sonnenschirme und -liegen, die man mieten kann, und glasklares Wasser.
  • Molyvos Beach befindet sich im Norden von Lesbos bei Petra und bietet eine Mischung aus Kiesstrand und schroffen Felsen. In letztere wurden an manchen Stellen Treppenstufen eingelassen, die direkt ins Wasser führen und einer Filmkulisse entsprungen sein könnten.
  • Anaxos Beach ist ebenfalls unweit von Petra entfernt und überzeugt mit weichem Sand. Außerdem gibt es zahlreiche Liegestühle und Sonnenschirme zu mieten und wegen des sanft abfallenden Ufers ist dieser Strand auch bei Familien sehr beliebt.
  • Kallonis Beach liegt in der Bucht von Kalloni und ist alleine deshalb einen Besuch wert. Die Lage sorgt für ruhiges Wasser und eine umwerfende Aussicht. Passend dazu ist dies ein Strand der eher gehobenen Art. Im Hafen nebenan tummeln sich kleine Yachten und das Ufer lockt mit weißem, weichen Sand.
  • Vatera Beach befindet sich im Süden der Insel, nahe des Ortes Vrisa. Der Strand verfügt über einen Mix aus Kies und Sand und ist ungewöhnlich breit. Auch hier kann man sich Liegestühle und Sonnenschirme mieten. Zudem wird der Abschnitt von schattenspendenden Bäumen gesäumt.
  • Agios Isidoros Beach ist für viele einer der schönsten Strände auf Lesbos. Das Wasser ist glasklar und ruhig, der Kies schneeweiß und das Ufer fällt sanft ab. Außerdem stehen mehrere Strandabschnitte zur Verfügung, an denen es sich locker für einen ganzen Tag aushalten lässt.

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Wann ist die beste Reisezeit?

Die Insel gilt nicht nur als drittgrößte, sondern auch als eine der grünsten Inseln Griechenlands
Lesbos gilt nicht nur als drittgrößte, sondern auch als eine der grünsten Inseln Griechenlands Foto: Getty Images

Je nach Jahreszeit bietet die Insel ein völlig anderes Erlebnis. Im Herbst und Winter tummeln sich viele Studierende auf Lesbos und das Wetter eignet sich perfekt für Wanderungen. Außerdem bieten sich in der Nebensaison häufig die besseren Möglichkeiten, Land und vor allem Leute kennenzulernen. Wer dagegen einen Strandurlaub plant, sollte selbstverständlich in den Sommermonaten anreisen. Kurzum: Lesbos ist das ganze Jahr hindurch ein tolles Reiseziel. Einzig und allein dann, wenn das jährliche Lesbenfestival ansteht, sollte aus Kostengründen auf einen anderen Zeitraum ausgewichen werden. Die Unterkünfte sind dann nämlich schnell ausgebucht – zumindest am Ort des Geschehens.

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Wie kommt man nach Lesbos?

Der Flughafen der Insel Lesbos liegt bei Mytilini und wird von deutschen Flughäfen angesteuert. Wer sich nicht für einen Direktflug entscheidet, kann alternativ auch einen Zwischenstopp in Athen einlegen. Von dort kann dann entweder das Flugzeug oder die Fähre nach Mytilini genommen werden. Die Fahrt mit der Fähre vom Athener Hafen Piräus nach Mytilini dauert etwa zwölf Stunden.

Themen Europa Griechenland

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