2. Mai 2025, 13:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das Londoner „Institute of Quality of Life“ (Institut für Lebensqualität) kürt in seinem jüngsten „Happy City Index“ die 31 internationalen Städte mit den demnach glücklichsten Bewohnern. Alle Infos zum Vorgehen der Erhebung – und wo ihr zufolge in Deutschland am meisten für die Zufriedenheit der Menschen getan wird – erfahren Sie bei TRAVELBOOK.
Wie das „Institute of Quality of Life“ auf seiner Website erklärt, ist die wesentlichste Grundlage seiner Forschung der Mensch. Das Projekt setze sich mit ihm als Mitglied einer Gemeinschaft auseinander – als Arbeitnehmer, Rentner, Elternteil, Kind und so weiter. Vor diesem Hintergrund sei es nicht möglich, „eine einzige Stadt zu bestimmen, die als die beste in Bezug auf die Gewährleistung des Glücks ihrer Einwohner angesehen werden sollte“. Die Lebensqualität hänge von zahlreichen Kriterien ab – darunter die Verfügbarkeit von Ressourcen und allgemeine, aufgrund natürlicher Bedingungen oder aus der geopolitischen Lage entstehende Probleme – und diese unterlägen ständigen Veränderungen. In diesem Jahr wurden die Indikatoren überarbeitet und von 76 auf 82 erweitert. Das diesjährige Ranking berücksichtigt demnach erstmalig auch Faktoren wie psychische Gesundheit, Sicherheit, Ernährung und Work-Life-Balance. Und die scheinen in drei deutschen Städten besonders zufriedenstellend zu sein.
Übersicht
3 deutsche unter den ermittelten glücklichsten Städten
Die Verantwortlichen betonen an verschiedenen Stellen der Veröffentlichung, dass Glück von zahlreichen Faktoren abhänge. Sie bemühten sich daher jedes Jahr, objektiv und zuverlässig zu ermitteln, was für Stadtbewohner am wichtigsten ist. Grundlage der Analyse, die letztendlich die glücklichsten Städte der Welt hervorbringen soll, seien neben objektiven Informationen und verschiedenen öffentlich verfügbaren Daten auch Interviews mit Bewohnern. „Dieses Verfahren ermöglichte es uns, die Städte anhand von 26 verschiedenen Tätigkeitsbereichen, unterteilt in die sechs Schlüsselkategorien, zu unterscheiden und somit zu bewerten.“ Auf die Schlüsselkategorien („Bürger“, „Regierung“, „Umwelt“, „Wirtschaft“, „Gesundheit“ und „Mobilität“) kommen wir später noch einmal zurück.
Der Happy City Index sei bewusst kein Ranking. Und doch lässt wohl die Anzahl der Punkte, die einzelnen Städte verliehen wurden, gewisse Rückschlüsse zu. Den 31 Städten mit den meisten Punkten hat das Institut eine symbolische Goldmedaille verliehen und nennt sie die „Golden ‚Happiest‘ Cities“. Ab Position 32 sind es die „silbernen“ und ab 101 die „bronzenen“ Städte.
München auf Platz 9
München ist an neunter Stelle des Happy City Index aufgeführt. Gute Beurteilungen in den sechs Schlüsselkategorien brachten der deutschen Metropole insgesamt 931 Punkte ein. Zum Vergleich: Der erste Platz, Kopenhagen in Dänemark, erhielt 1039 Punkte. Dass Bayerns Hauptstadt so positiv wahrgenommen wird, scheint jedoch nicht allen Bewohnern so zu gehen. In einem Ranking der freundlichsten und unfreundlichsten Städte belegt München tatsächlich den letzten Platz. Mehr als zwei von fünf Expats „fühlen sich weder willkommen noch zu Hause“. Doch auch der Happy City Index betont immer wieder, dass keine einzelne Stadt von allen Menschen als die absolut beste wahrgenommen und als solche bezeichnet werden kann.
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Nachdem Berlin im letzten Jahr noch an dritter Stelle des Happy City Index aufgeführt war, landet die Stadt dieses Jahr auf Platz 16. Immer noch unter den „goldenen“ Städten befindet sich eine dritte in Deutschland. Hier die gesamte Liste:
Das sind die 31 glücklichsten Städte laut Happy City Index
- Kopenhagen, Dänemark – 1039 Punkte
- Zürich, Schweiz – 993 Punkte
- Singapur, Singapur – 979 Punkte
- Aarhus, Dänemark – 958 Punkte
- Antwerpen, Belgien – 956 Punkte
- Seoul, Südkorea – 942 Punkte
- Stockholm, Schweden – 941 Punkte
- Taipeh, Taiwan – 936 Punkte
- München, Deutschland – 931 Punkte
- Rotterdam, Niederlande – 920 Punkte
- Vancouver, Kanada – 919 Punkte
- Wien, Österreich – 918 Punkte
- Paris, Frankreich – 909 Punkte
- Helsinki, Finnland – 908 Punkte
- Aalborg, Dänemark – 906 Punkte
- Berlin, Deutschland – 905 Punkte
- New York, NY, USA – 902 Punkte
- Dresden, Deutschland – 893 Punkte
- Brüssel, Belgien – 887 Punkte
- Genf, Schweiz – 883 Punkte
- Porto, Portugal – 879 Punkte
- Barcelona, Spanien – 875 Punkte
- Oslo, Norwegen – 870 Punkte
- Dublin, Irland – 862 Punkte
- Mailand, Italien – 856 Punkte
- Roskilde, Dänemark – 855 Punkte
- Reykjavík, Island – 854 Punkte
- Auckland, Neuseeland – 853 Punkte
- Adelaide, Australien – 846 Punkte
- Minneapolis, USA – 845 Punkte
- London, Vereinigtes Königreich – 842 Punkte
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Mehr Infos zu den Schlüsselkriterien
Neben der lokalen Politik durch die Stadtoberhäupter (Schlüsselkategorie „Regierung“), welche direkten Einfluss auf das Glück der Bewohner habe, spielte auch die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen („Umwelt“) in die Beurteilung hinein. Die Kategorie „Wirtschaft“ steht dagegen für harte Fakten wie das Bruttoinlandsprodukt, sprich die Produktivität einer Stadt. Unter „Mobilität“ bewertet der „Happy City Index“ das Vorhandensein intelligenter Verkehrssysteme sowie alternativer Lösungen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Die neue Kategorie „Gesundheit“ betrachtet vor allem den Zugang zu medizinischer Versorgung, einschließlich der Ärztedichte und dem Krankenversicherungsschutz. Auch die Verkehrssicherheit und die Analyse von Kriminalität spielen dabei eine Rolle. Zu guter Letzt entschieden in der Erhebung die Bewohner selbst (Kategorie „Bürger“) über die Qualifikation als eine der glücklichsten Städten der Welt. Und zwar auch deshalb, da sie entsprechendem Ort einen „individuellen Charakter verleihen“, heißt es dazu weiter. Ihre Aktivität ermögliche es, die Stadt wirtschaftlich aufzubauen, sie zu entwickeln und neue Räume zu schaffen, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner orientieren.
Nun könnte man über die Bedeutung der Kategorien und Platzierungen vielleicht streiten. Da der „Happy City Index“ aber explizit nicht als Ranking verstanden werden will – viel mehr als eine Huldigung weltweiter Städte für ihre vielfältigen Bemühungen –, ist eine Einordnung oder Einschränkung der Ergebnisse sicher nicht nötig.