Tagelang hatte Kalifornien sich auf den Hurrikan „Hilary“ vorbereitet, jetzt ist er da, als Tropensturm mit historischen Regenmengen. In Mexiko gibt es bereits zwei Todesopfer und das Ende des Unwetters ist noch nicht erreicht. Für die Region ist ein solcher Sturm außergewöhnlich. Doch an anderen Orten sind massive Stürme durchaus verbreitet, was auch Reisende in der Wahl ihrer Urlaubsorte immer wieder beeinflusst. TRAVELBOOK erklärt, wann und wo man generell mit Hurrikans, Zyklonen und Taifunen rechnen muss.
Überflutete Straßen, geschlossene Schulen und erste Todesopfer: Der Süden Kaliforniens und die mexikanische Halbinsel Baja California wurden am Sonntag, dem 20. August 2023, von einem tropischen Sturm heimgesucht, der bereits zwei Todesopfer gefordert hat. „Hilary“, wie der Pazifik-Tropensturm genannt wird, traf zuerst in Baja California an Land, schoss als Sturzfluten durch die Straßen der Halbinsel und kostete so zwei Menschen ihr Leben, wie unter anderem „Spiegel Online“ berichtet.
Der Sturm zog im Laufe des Sonntags weiter nach Norden in Richtung von Los Angeles. Tagelang hatten sich die Menschen hier auf den Hurrikan vorbereitet, der Notstand wurde ausgerufen. Zudem erschütterte Kalifornien am Sonntagnachmittag ein Erdbeben der Stärke 5,1. Das Epizentrum lag in der Nähe der Kleinstadt Ojai und damit rund 100 Kilometer von Los Angeles entfernt. Immerhin: Da sich der Sturm im Laufe des Sonntags abschwächte, wurde er zum Tropensturm herabgestuft. Er bleibt aber laut der „Tagesschau“ gefährlich. Auch in den Live-Updates von „NBC News“ wird weiterhin (Stand: Montag, 21. August 2023, 11 Uhr) gewarnt, dass das Schlimmste noch bevorstehe. Die Meteorologen rechnen zwar damit, dass sich Hilary im Laufe des Montags über Nevada auflöse, es sei aber mindestens bis Montagabend mit Auswirkungen zu rechnen.
„Sturm wird in die Geschichtsbücher eingehen“
Schon jetzt wird davon ausgegangen, dass der „Sturm als erster tropischer Sturm, der Südkalifornien seit 84 Jahren heimgesucht hat, in die Geschichtsbücher eingehen wird“, heißt es bei „NBC“. Dementsprechend dürften nicht nur die Kalifornier selbst überrascht und beunruhigt über „Hilary’s“ Erscheinen sein, sondern auch Urlauber, die von der aktuellen Situation betroffen sind.
Sicherlich fragen sich viele Reisende angesichts solcher Nachrichten und Bilder auch, wo sie noch einigermaßen gefahrlos Urlaub machen können. Natürlich kann man nicht alles planen und angesichts des voranschreitenden Klimawandels, der vermutlich auch hier mitspielt, ist es ohnehin schwieriger, Naturkatastrophen gänzlich auszuschließen. Es gibt aber typische Sturmgebiete und auf die kann man sich zumindest vorbereiten.
Wann man wo mit tropischen Stürmen rechnen muss
TRAVELBOOK hat gemeinsam mit dem Reisesicherheits-Unternehmen A3M eine Übersicht über die wichtigsten Sturmgebiete erstellt. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Sturmrisiko betreffend ergeben sich für Fernreiseziele auf der Nordhalbkugel die deutschen Wintermonate als beste Reisezeit. Für Australien und die Inseln des südwestlichen Indischen Ozeans ist es hingegen der deutsche Sommer. Die Übersicht:
Hurrikans
Karibik: Von Juni bis Dezember
Das Klima der Karibik wird in jedem Jahr von der Hurrikan-Saison beeinflusst. Diese erstreckt sich von Anfang Juni bis Ende November. Zwar müssen in dieser Zeit nicht zwangsweise derartig starke Stürme auftreten, sie sind aber in den sechs Monaten am wahrscheinlichsten. Betroffen sind Staaten wie Kuba, Puerto Rico oder auch die Dominikanische Republik. Ebenso ist an der Karibik-Küste Mexikos und in Florida verstärkt mit Hurrikans zu rechnen.
Mexikos Pazifikküste: Von Mai bis Dezember
Die Pazifikküste Mexikos wird hingegen unter Umständen auch von der anderen Seite getroffen. Die sogenannte Pazifische Hurrikansaison reicht vom 15. Mai bis 30. November. Auch hier müssen nicht zwangsläufig Stürme auftreten. Gleichzeitig sind außerhalb der Saison Hurrikans möglich, aber überaus selten. Kalifornien war zumindest bisher von den Auswirkungen in der Regel unberührt.
Hawaii: Von Juni bis Dezember
Im Zentrum des Pazifiks, dem weltweit größten Ozean, treten nur selten Hurrikans auf, die es bis zum Festland schaffen. Dafür liegen die Inseln Hawaiis in ihrem Einflussgebiet. Ihr Auftreten ist zwischen dem 1. Juni und dem 30. November am häufigsten.
Zyklone
Indischer Subkontinent: Vermehrt im Sommer
Im Indischen Ozean sprechen Wetterexperten von Zyklonen. Diese können ebenso wie die Taifune während des ganzen Jahres auftreten und betreffen insbesondere den indischen Subkontinent inklusive Sri Lanka. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen Zyklon zu treffen, ist in den Wintermonaten eher gering und steigt im Sommer deutlich an.
Mauritius, Seychellen und La Réunion: Von Mitte November bis Ende April
Vergleichsweise schwächer fällt die Zyklon-Saison im südwestlichen Indischen Ozean aus. Tropische Stürme können dort die Reisezeit für Mauritius, La Réunion und die Seychellen beeinträchtigen. Die Saison erstreckt sich grob von Mitte November bis Ende April und fällt, bedingt durch die Lage auf der Südhalbkugel, entgegensetzt zu den Sturmzeiten nördlich des Äquators auf unseren Winter.
Australien: Anfang November bis Ende April
Ähnlich verhält es sich für Australien, wo die Zyklon-Saison von Anfang November bis Ende April reicht. Gleiches gilt für den Südpazifik und die Inselstaaten wie Fidschi, Vanuatu, Samoa sowie die Cookinseln.
Taifune
Südostasien: Von Juli bis Dezember
Auf der asiatischen Seite des Pazifiks sprechen Experten nicht von Hurrikans, sondern Taifunen. Ihre Saison ist ganzjährig, vor allem zwischen Juli und Dezember, und betrifft neben China vor allem die Philippinen sowie Taiwan. Auch Japan, Vietnam und Kambodscha können davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Da dieser Bereich des Nordwestpazifiks inklusive dem südchinesischen Meer ganzjährig sehr warm ist, sind Taifune nie ganz auszuschließen. In den Sommermonaten ist die Wahrscheinlichkeit aber am höchsten, während die Wintermonate auch über lange Zeit sehr trocken und ruhig ausfallen können.