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9 gute Gründe

Warum Sie jetzt unbedingt an Deutschlands Küsten müssen

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TRAVELBOOK Redaktion

2. Oktober 2014, 11:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In diesen Tagen beginnt in vielen Hotels und Pensionen an Nord- und Ostsee die Nebensaison. Wer jetzt an die Küste fährt, bezahlt also sehr viel weniger für die Unterkunft als in der Haupstaison – bekommt dafür aber nicht unbedingt weniger geboten. Im Gegenteil, jetzt beginnt die beste Zeit am Meer. TRAVELBOOK erklärt, warum.

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1. Die Hotels sind günstiger

Mit den Blättern fallen die Preise, und mit dem Herbst beginnt in vielen Hotels und Pensionen die Nebensaison, die ihre ganz eigenen Vorzüge hat: Der Oktober ist an den Küsten oft tatsächlich ein goldener, das Wetter nicht selten genauso schön wie im September, und genießen kann man das sogar besser als im Trubel der Hauptsaison. Viele Hoteliers haben daher den Oktober zur Zwischen- statt Nebensaison erklärt. Hier (wie beispielsweise im Grand Hotel Heiligendamm) purzeln die Preise also in Etappen. Aber: Sie purzeln.

2. Die Farben des Herbstes

Blau, weiß, beige, grün – das sind die Farben der Küsten, nämlich des Meeres, des Himmels, des Sandes, des Strandhafers, der Bäume hinter der Düne. Im Herbst jedoch kommen so einige Farben dazu: Orange, Lila, Gold, Pink, Rot, Purpur, Kakao und viele mehr. Der „Indian Summer“ ist an der Küste einfach ein Erlebnis, vor allem, wenn die Sonne die Farben zum Leuchten bringt – und das tut sie hier vielerorts öfter als im Rest des Landes, schließlich liegen die Orte mit den meisten Sonnenstunden in der Regel an der Küste. Arkona auf Rügen, zum Beispiel, war 2013 mit insgesamt 1.950 Sonnenstunden Deutschlands sonnigster Ort.

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Indian Summer auf Rügen, genauer: im Nationalpark Jasmund mit seinen Kreidefelsen. Foto: getty

3. Die Abwehrkräfte fit machen für den Winter

Lange Strandspaziergänge machen nicht nur Spaß, sondern sind auch gesund: Denn da, wo Sonne, Wind und Wellen zusammentreffen, entstehen sogenannte Brandungsaerosole – die mit Salzen angereicherte Luft befreit die Bronchien, Ausdauer und Leistungsfähigkeit steigen, und die Abwehrkräfte werden fit für den Winter. Ein ideales Trainingslager also für den kommenden Winter und seinen klimatischen Herausforderungen.

4. Ins Meer mit Gummistiefeln

Keine Frage: Gummistiefel sind das Schuhwerk für die Küste. Denn die wasserabweisenden Kautschuktreter machen einen Strandspaziergang erst richtig entspannend (warum den Wellen ausweichen, wenn man doch ohnehin trockenen Fußes bleibt?) und: zum puren Vergnügen. Denn hat man die Gummistiefel erst mal an den Füßen, kommen Erinnerungen hoch an sorglose Kindertage, wo jede Pfütze Quell großer Freude war. Und die ideale Saison für Gummistiefel ist der Herbst – sind sie doch im Sommer zu warm und im Winter zu kalt.

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Gummistiefel machen einen Strandspaziergang zum besonderen Vergnügen. Foto: getty

5. Die Ruhe genießen

Wer schon einmal im Sommer in einem deutschen Badeort Urlaub gemacht hat, kann ein Lied davon singen – einen Schlager wohl, vielleicht auch einen Popsong von Helene Fischer: Kaum ein Ort, der seine Gäste nicht musikalisch malträtiert, entweder am Abend auf den Beachpartys, am Nachmittag beim Tanztee am Pavillion oder schon zum Frühschoppen mit Schlager und Schunkelmusik. All das findet im Herbst gar nicht oder nur sehr selten statt. Und wenn Musik erklingt, dann oft gediegen, klassisch oder jazzig, kurz: als eine schöne Begleitung, wenn nicht gar Hochgenuss.

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Ein Strand ohne Trubel – so ist die See im Herbst. Foto: getty

6. Unmögliches wird möglich

In der Nebensaison kann man einiges machen, was in der Hauptsaison undenkbar ist. Günstig ein Hotelzimmer finden, natürlich (siehe oben). Oder mal mit dem Fischer im Kutter aufs Meer hinausfahren und ihm beim Fang über die Schulter schauen, so wie es etwa die Betreiber von Uwes Fischerhütte in Ahlbeck auf Usedom anbieten – allerdings nur in der Nebensaison. Auf dem Darß ist es zudem nur in der Nebensaison (vom 1. Oktober bis 30. April) erlaubt, mit dem geliebten Vierbeiner den gesamten Nordstrand zu erkunden. Im Rest des Jahres darf der Hund nur an besonders gekennzeichneten Strandabschnitten Gassi gehen.

7. Kraniche beobachten

Es ist ein bisschen wie auf Safari gehen, ohne den Kontinent verlassen zu müssen: Kraniche beobachten. Etwa am größten Kranichrastplatz Europas. Von September bis November finden sich in den Flachwassergebieten an den Küsten von Westrügen und im Bereich der Inseln Bock und Werder Tausende Kraniche ein und futtern sich hier die Energiereserven an, die sie auf ihrem weiten Weg in den Süden verbrauchen. Die Nacht verbringen die majestätischen Großvögel stehend im flachen Wasser oder auf Grasinseln, wo sie vor Bodenfeinden wie dem Fuchs geschützt sind.

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Der Flug der Kraniche an der Ostsee, hier beobachtet auf Fischland-Darss. Foto: getty

8. Bernstein finden

Es ist das beste Souvenir, das man sich von der Küste mitbringen kann: ein selbst gefundener Bernstein. Doch die meisten Urlauber laufen völlig ergebnislos stundenlang mit gesenkten Köpfen über den Strand – und haben danach allenfalls schöne Muscheln in den Taschen. Im Herbst und Winter indes steigen die Chancen auf wertvolle Fundstücke. Etwa nach einem kräftigen Herbststurm, der den Meeresboden ordentlich aufwirbelt und eingelagerte Bernsteine freilegt. Zudem hat das Salzwasser der Ostsee bei einer Wassertemperatur von vier Grad Celsius eine so hohe Dichte, dass der Bernstein an der Wasseroberfläche schwimmt.

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Im Herbst steigen die Chancen, tatsächlich einen Bernstein zu finden. Foto: getty
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9. Man ist schneller da

Im Sommer mal schnell ans Meer – was laut Routenplaner und eigener Konstitution durchaus machbar scheint, scheitert in der Regel im Stau. Wer etwa von Berlin nach Usedom will, muss sehr zeitig oder sehr spät starten, um nicht das halbe Wochenende auf der Landstraße zu verbringen. Anders natürlich im Herbst: Wenn die Erderwärmung den Hochsommer nicht gerade in eine Verlängerung schickt und die Menschen ans Meer treibt, kommt man ohne große Hindernisse an die Küsten.

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