Man kann im Urlaub Fauxpas, unangenehme Fragen und Situationen vermeiden, Zeit und Geld sparen und das Land ein bisschen wie die Einheimischen erleben, wenn man nur infomiert genug vor Ort ankommt. Daher hat TRAVELBOOK einige Tipps, wie man sich beim Städtetrip in London besser zurechtfindet.
London ist eine Weltstadt, die viele Sehnsüchte von Reisenden in sich vereint. Die britische Metropole ist reich an Geschichte und romantisch wie Paris, belebt und hektisch wie Tokio, hip und facettenreich wie Melbourne. London bietet unzählige Attraktionen. Um einen Überblick zu behalten und nicht unnötig Zeit an den falschen Stellen zu vergeuden, sollte man abstecken, welche Ecken der Stadt man ansteuert – vor allem wenn man nur wenige Tage in London bleibt.
Vor dem ersten Besuch in London ist es meist nicht nur ratsam zu wissen, was man tun oder nicht tun sollte, sondern auch welche Verhaltensweisen man an den Tag legen, auf welches Essen man lieber verzichten und was man über den Buckingham Palace wissen sollte, um nicht enttäuscht zu werden. TRAVELBOOK hat 13 nützliche Hinweise und Tipps für alle, die zum ersten Mal in Großbritanniens Hauptstadt zu Besuch sind.
1. Die Sperrstunde wurde abgeschafft, wird aber weiterhin erhalten
Ein Besuch in einem Londoner Pub sollte während des Städtetrips nicht fehlen. Obwohl die Sperrstunde, die besagte, dass ab 23 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird, seit 2005 abgeschafft ist, halten sich Wirte und Gäste noch gerne daran. Das bedeutet auch, dass Engländer gerne früh zu Abend essen und auch früher am Abend das ein oder andere Bier intus haben. Um Uhrzeiten, an denen hierzulande der Abend mit Freunden erst ins Rollen kommt, ist er bei den Briten oft schon wieder vorbei sein.

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2. Die berühmten Wachen tragen nicht immer Rot
Wenn man schon mal vor Ort ist, erwartet man am Buckingham Palace die typischen Wachen in roter Uniform und Bärenfellmützen, und im besten Fall beobachtet man die Wachablösung. Besucht man London dagegen in den Wintermonaten oder an kälteren Tagen, kann man schon mal vom Aussehen der Wachen überrascht werden. Sie haben dann meistens warme lange, graue Mäntel an und keine roten Jacken, denn auch in London kann es im Winter ungemütlich und kalt werden.
3. Man sollte nicht immer die „Tube“ nehmen
Das U-Bahn-Netz Londons ist weitläufig und gut ausgebaut, und solange man nicht zur Rush Hour fährt, kommt man relativ schnell voran. Doch das Tunnelsystem, das einen zum Bahnsteig führt, kann ebenso lang und unübersichtlich sein. Manchmal lohnt es sich, überirdisch zu bleiben und einfach mal zu Fuß zu gehen, um die nächste Sehenswürdigkeit zu erreichen. Auf dem Weg dorthin entdeckt man möglicherweise weitere Highlights und unbekanntere Ecken der Stadt.
4. Vorab ein Ticket für die Öffentlichen kaufen und sparen
Um bei den öffentlichen Verkehrsmitteln Geld zu sparen, kann man sich bereits vor der Reise eine Oyster Card bestellen, die man am Anfang und Ende einer Fahrt an ein Kartelesegerät halten muss. Diese Variante ist nicht nur schneller und bequemer, sondern auch günstiger als Papiertickets und Einzelfahrscheine. Nach einer bestimmten Zahl von Fahrten pro Tag sind alle weiteren Fahrten sogar kostenlos. Die Oyster Card erhält man auch bei Ankunft an den Londoner Flughäfen.
5. Die Museen in London kosten keinen Eintritt
London gilt als eine der teuersten Städte der Welt, doch die Eintritte in die Museen der Stadt – Tate Modern, British Museum oder Victoria and Albert Museum eingeschlossen – sind frei. Nur spezielle, temporäre Ausstellungen kosten extra Eintritt, den man aber nur zahlen muss, falls man mehr als die Hauptausstellungen sehen möchte. Da ist es wiederum besser, die Tickets bereits vorab im Internet zu kaufen, um vor Ort nicht in langen Schlangen zu stehen.

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6. Die besten Fish & Chips gibt es nicht immer in den schönsten Restaurants
Natürlich möchte man während eines London-Besuchs das klassische Nationalgericht Fish & Chips probieren. Das muss aber nicht zwangsläufig in einem Restaurant sein – oft hat man das bessere Geschmackserlebnis an einem Imbiss oder gleich in einem der zahlreichen Pubs in London, abseits der größten Sehenswürdigkeiten.
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7. Die City of London ist voller joggender Menschen
London ist eine riesige Stadt mit mehr als 8,5 Millionen Einwohnern, und da kann es erwartungsgemäß voll, eng und hektisch werden. Hinzu kommen ganzjährig Scharen an Touristen, die von Attraktion zu Attraktion spazieren. Das belebte Zentrum, die City of London, sollte man zur Mittagszeit lieber meiden. Denn so eine Mittagspause kann in London ganz anders aussehen als in Deutschland: Viele Angestellte nutzen die Zeit, um eine Abwechslung vom Bürojob zu bekommen und joggen munter und oft auch sehr schnell zwischen den Menschenmassen und entlang der Themse. Auch nach Feierabend wird der Nachhause-Weg oft zur Joggingsstrecke umfunktioniert. Also nicht wundern, wenn Sie in London einem Läufer häufiger mal im Weg stehen.
8. Eine Flagge zeigt, ob die Queen zu Hause ist
Ein Ausflug nach London führt die meisten an den berühmten Buckingham Palace, die offizielle Residenz der Queen. Doch woher weiß man als Tourist, ob die Königin überhaupt anwesend ist? Ein gängiges Missverständnis ist, die Union-Jack-Flagge auf dem Palast symbolisiere, die Queen sei anwesend. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: In diesem Fall ist das Oberhaupt der Royal Family nämlich nicht da. Wenn hingegen die Royal Standard, die blau-rot-gelbe Flagge der Royals, auf dem Buckingham-Palast zu sehen ist, wissen alle: Die Königin ist zu Hause. Dieser Wechsel der Flaggen hat sich aber erst im Jahr 1997, nach dem Tod von Prinzessin Diana, etabliert. Da es als verwerflich gilt, die royale Flagge auf Halbmast zu setzen, wurde der Union Jack als Trauersymbol gehisst. Seit diesem Zeitpunkt ist die Union-Jack-Flagge ein Symbol der Abwesenheit der Queen.

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9. Die Steckdosen in England sind anders als in Deutschland
Auch wenn England nur wenige Flugstunden entfernt liegt und ein Teil Europas ist, vergessen Reisende oft, dass beim Besuch ein Stromadapter notwendig ist. In England werden Steckdosen mit drei Öffnungen verwendet, die mit den Stromsteckern, wie wir sie hierzulande kennen, nicht kompatibel sind.
10. Bei der Royal Family kennen die Briten keinen Humor
Apropos Royal Family und Queen: In England sollte man es vermeiden, schlecht über die Monarchen des Landes zu sprechen, ganz egal, was man persönlich von der Staatsform und dem Oberhaupt denkt. Die Briten sind sehr humorlos, wenn es um die Königin geht, und das sollte man akzeptieren und respektieren. Ebenso ungern hören die Londoner unnötige Fragen zur Queen, zum Beispiel ob man sie als Einheimischer persönliche kenne. Eine ernst gemeinte Antwort erhält man darauf jedenfalls nicht.
11. Nicht das harmlose Victory-Zeichen verwechseln
Im Urlaub hält man die Eindrücke gerne auf Fotos fest, und in Zeiten von digitaler Vernetzung und Social Media verspüren viele den Drang, ein Selfie vor einer Sehenswürdigkeit auf Instagram oder Facebook zu packen. Das Victory-Zeichen, das sich oft als Geste auf Bildern wiederfindet, ist harmlos bei den Engländern. Aber Vorsicht: Dreht man den Handrücken nach außen – also quasi das umgekehrte Victory-Zeichen – ist das eine Beleidigung für die Engländer, in etwa so wie der Mittelfinger hierzulande.

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12. In London gibt es sehr gutes indisches Essen
Neben Fish & Chips gibt es eine Speise, die entgegen der Erwartungen zu den Favoriten der Nation gehört: Chicken Tikka Masala. Das Gericht, ein leicht scharfes Hühnchencurry, klingt zwar indisch, in Indien gibt es aber kein Essen mit solch einem Namen, denn das Chicken Tikka Masala, so heißt es in einer Legende, ist eine englische Erfindung. Das beliebte Gericht ist bezeichnend für eine Stadt wie London, einen Schmelztiegel unterschiedlicher Nationen.
13. Im Linksverkehr sollte man zuerst nach rechts gucken
Jeder weiß, dass in Großbritannien Linksverkehr herrscht. Vor Ort fällt das aber gar nicht so sehr auf, und da kann man schon mal vergessen, zuerst nach rechts zu gucken, wenn man eine Straße überqueren möchte. Etwas mehr Achtsamkeit im Verkehr ist aber vor allem im belebten London ratsam. Auch sollte man in der Stadt auf öffentliche Verkehrsmittel setzen als auf einen eigenen Wagen, denn in einer Großstadt wie London kann man mit viel Stau und chaotischem Verkehr rechnen – und vor allem als Anfänger im Linksverkehr kann das zu einer Herausforderung werden.
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