VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
„Least Risk Bomb Location“

Das passiert, wenn im Flugzeug eine Bombe gefunden wird

Flugbegleiterin im Flugzeug
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass im Flugzeug eine Bombe gefunden wird, ist die Crew geschult Foto: Getty Images

11.05.2018, 08:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Was würde passieren, wenn im Flugzeug plötzlich eine Bombe entdeckt würde? Diese Frage traut man sich kaum zu stellen. Tatsächlich gibt es für dieses Szenario entsprechende Notfallpläne: So würde ein an Bord gefundener explosiver oder brennbarer Gegenstand in die „Least Risk Bomb Location“ gebracht. TRAVELBOOK erklärt, was dahintersteckt – und warum der Ort geheim bleiben muss.

Artikel teilen

Frei übersetzt bedeutet Least Risk Bomb Location „Ort für Bomben mit dem geringsten Risiko“. Dass es diesen Ort gibt, verriet ein Pilot, der anonym bleiben möchte, der Online-Ausgabe der britischen „The Sun“. Seinen Informationen zufolge soll die gesamte Besatzung wissen, wo sich diese Location befindet. Dort kann unter Umständen der größte Schaden durch explosive Gegenstände abgewendet werden. Sofern die Bombe getragen werden kann, platziere man sie an der entsprechenden Stelle und bedecke sie mit Gepäck und zerlegten Stuhlsitzen, „dies soll die Detonation abschwächen“, so der Pilot zur „Sun“. Den genauen Standort verrät er jedoch nicht, lediglich, dass er sich weit entfernt von empfindlichen Geräten befinden soll und im hinteren Teil des Flugzeugs, um den Druck nach außen zu lenken.

Auch interessant: Wie leicht kann eigentlich ein Flugzeugfenster brechen?

TRAVELBOOK sprach mit einer Insiderin

Für dieses Szenario und weitere Eventualitäten würde die Crew mithilfe von Notfallplänen und Checklisten geschult.

Passagiere im Flugzeug
Um Passagiere im Fall eines Bombenfunds bestmöglich zu schützen, gibt es Notfallmaßnahmen Foto: Getty Images

Den Ort gibt es ganz offiziell

Auch wenn Fluggesellschaften und Behörden sich zu vertraulichen, sicherheitsrelevanten Interna nicht äußern dürfen – dass es die Least Risk Bomb Location, kurz LRBL, gibt, ist ein Fakt. Die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten FAA hat hierzu ein offizielles Beratungsschreiben veröffentlicht, in dem der Platz als ein Ort im Flieger definiert wird, an den „ein explosiver oder brennbarer Gegenstand gelegt werden soll, um dessen Auswirkungen auf das Flugzeug im Falle einer Explosion zu minimieren“.

Bei der Bereitstellung eines solchen Ortes handelt es sich dem Papier zufolge um eine verpflichtende Maßnahme, die sich – nachzulesen im Absatz ‚Applicability‘, also ‚Geltungsbereich‘ – an „Hersteller und Weiterentwickler großer Passagierflugzeuge“ und auch Mitarbeiter von Reparaturwerkstätten richtet. Es wird detailliert erklärt, worauf zu achten ist, damit die Least Risk Bomb Location den offiziellen Richtlinien entspricht; beispielsweise hinsichtlich vorgeschriebener Abstände zu den Rumpfwänden. Die genaue Location wird nicht definiert – und darf auch nicht offengelegt werden! Die US-Luftfahrtbehörde schreibt hierzu: „Der exakte Standort der LRBL innerhalb des Flugzeugs, ebenso verfahrenstechnische Details, um verdächtige Gegenstände dorthin zu befördern, sind gemäß 5 USC 552 von der Offenlegung ausgenommen und dürfen nicht an Menschen weitergegeben werden, die sie nicht kennen müssen.“

Auch interessant: Wie sinnvoll ist eine Versicherung gegen Terrorangst?

Mehr zum Thema

Warum der Ort der Least Risk Bomb Location geheim bleiben muss

Themen: Flugzeuge
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.