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Ein Erfahrungsbericht zum Reisetrend

Was ist eigentlich Slow Travel?

Frau genießt den Ausblick auf die Stadt
Beim Reisetrend Slow Travel geht es um Entschleunigen, bewusstes Wahrnehmen und Reisen ohne Stress. Foto: Getty Images
Anna Wengel
Freie Autorin

17. Mai 2023, 6:29 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten

Entschleunigen, acht- und langsam, bewusst, nachhaltig – es gibt zahlreiche Worte, mit denen sich der Reisetrend „Slow Travel“ um- und beschreiben lässt. Doch was genau ist damit gemeint und wie fühlt sich das bewusst langsame Reisen an? Unsere Autorin Anna Wengel (Chiodo) reist als Reisejournalistin und Coach viel, lange und langsam – auf TRAVELBOOK berichet sie von ihren Erfahrungen mit dem Reisetrend.

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Zugegeben: Mir war komplett unklar, dass meine Art zu Reisen ein Reisetrend ist. Ich dachte, das ist eben mein Ding, Wochen bis Monate zu verreisen, an einem Ort so lange zu bleiben, wie ich möchte. Irgendwie Luxus, ganz klar. Aber anscheinend auch ein Reisetrend, der sich „Slow Travel“ (zu Deutsch: Langsames Reisen) nennt. Und was ist nun toll daran oder erstrebenswert oder vielleicht auch blöd? Ich erzähle es Ihnen gern aus meiner persönlichen Perspektive.

Worum geht es beim Reisetrend „Slow Travel“?

Das „Zukunftinstitut“ und die Initiative „nachhaltig-reisen.org“ erklären jeweils anhand einer Liste mit zehn Punkten, was unter „Slow Travel“ zu verstehen ist:

  1. Tempo drosseln
  2. Die Komfortzone ausweiten
  3. Vereinfachen
  4. Pläne loslassen
  5. Weniger Geld ausgeben
  6. Fuß fassen
  7. Sich einfügen
  8. Auf Fremde vertrauen
  9. Dankbarkeit üben
  10. Das Gewöhnliche zelebrieren

Bevor ich hier einige meiner Slow-Travel-Eindrücke aufschreibe, drösele ich den Reisetrend ein bisschen auf, um etwas verständlicher zu machen, worum es dabei geht.

Entschleunigung

Wie gesagt, kann der Reisetrend „Slow Travel“ vielseitig beschreiben werden. Zum Beispiel mit langsamen, bewussten oder achtsamen Reisen oder auch mit dem Wort „Entschleunigung“. Das ist mein liebstes, weil es eine schöne neue Wortschöpfung und ein guter Gegenbegriff zu dem ist, wie sich das Leben in der westlichen Welt und eben auch der Tourismussektor aktuell für mich anfühlen. Alles ist sehr schnell, sehr kurzlebig und konzentrieren kann sich gefühlt kaum jemand mehr länger als eine Instagram-Post-Länge. Massentourismus mit immer mehr abzuklappernden Sehenswürdigkeiten, Run auf Pool-Liegen und anderer Unfug scheinen normal oder zumindest vielen zu gefallen. Mir nicht. Ich mag Effizienz, wenn es darum geht, Dinge zu schaffen. Aber ich mag mich nicht durch Dinge und eben auch Regionen hetzen, die mich interessieren oder auf die ich mich gefreut habe. Deshalb auch dieser Text, der sich wohl wie ein kleines Plädoyer für bewusstes und langsames Reisen lesen lassen wird.

Darum geht es in erster Linie. Einen Gang zurückschalten, das Hetzen weglassen und zur Ruhe kommen. Heißt nicht, sich nicht zu bewegen, nur eben nicht allzu schnell. Heißt auch nicht, nichts zu sehen, nur eben viel bewusster und etwas weniger. Es geht darum, nicht dem Ruf nach Dauerentertainment und auf einen einprasselnden Eindrücken zu folgen, die man nicht in Gänze aufnehmen und verarbeiten kann.

Es geht darum, sich zurückzubesinnen. Können Sie sich daran erinnern, wie es war, ohne Smartphone in einer Warteschlange zu stehen? An Langeweile? Das Gefühl, nicht zu wissen, was man tun soll, das einen vielleicht nervös werden lässt? Das aber schließlich auch Raum gibt, für kreative Ideen und Gedanken? Heute wird schnell das Telefon gezückt, sodass dieses, oftmals als unangenehm empfundene Gefühl, keinen Raum bekommt. Auch darum geht es beim „Slow Travel“. Raum. Für Empfindungen, Gefühle, Eindrücke. Schlichtweg alles, das Platz bekommt, wenn man nicht durchs Leben hastet, sondern einen Moment (oder viele) innehält, wirken lässt, hinschaut. Entschleunigung eben.

Konkret bedeutet das, weniger Dinge auf die Urlaubs-To-Do-Liste zu schreiben und sich mehr Zeit zum Sein zu lassen. Es kann auch bedeuten, sich statt mit dem Flugzeug mit langsameren Verkehrsmitteln wie Zug, Fahrrad oder zu Fuß voranzubewegen. Es kann einen längeren Aufenthalt bedeuten. Heißt, irgendwo hinkommen, einige Wochen oder noch länger dort bleiben und dann weiter fahren.

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Achtsamkeit und Fokus

Entschleunigung geht Hand in Hand mit Achtsamkeit und im Grunde habe ich es schon angesprochen. Wer innehält, bekommt mehr mit. Kann sich auf eine Sache, ein Detail fokussieren, ohne von einer Vielzahl an Informationen regelrecht überschwemmt zu werden. Sitzt man mit dem Smartphone am Mittagstisch, um den Weg zu den nächsten zehn Sehenswürdigkeiten zu planen, verpasst man schnell, wie die italienische Lady ihren Hund mit Pasta füttert oder das eine Kind dem anderen die Eiskugel ins Gesicht drückt. Man verpasst, wie das Sonnenlicht den beeindruckenden Kirchturm erstrahlen lässt oder ein Windzug rosafarbene Blätter von den umstehenden Bäumen auf die Wege weht und ein einfaches Café plötzlich in ein Hochzeitsensemble verwandelt. Man verpasst das Leben um sich herum. Und geht es nicht auch darum beim Reisen? Und Leben?

Komfortzone ausweiten

Beide oben genannten Punkte gehen über in ein Erweitern der Komfortzone. Denn besagte Stille kann Angst machen oder sich mindestens unangenehm anfühlen. Viele von uns haben es regelrecht verlernt, mit sich allein zu sein, die eigenen Gefühle und Gedanken anzuhören und einfach mal zuzulassen. Smartphone und Co. sind als Dauerablenkung in ständiger Reichweite. Niemand muss sich mehr langweilen oder aushalten. Es geht beim „Slow Travel“ auch darum, wieder Platz für die Stille und all die spannungsgeladenen Gefühle in ihr zu machen. Sie auszuhalten (und zu merken, dass das gar nicht so schlimm ist, wie sich der Kopf das vorher ausgemalt hat), vor allem aber, sich selbst wieder näherzukommen. Das ist nicht immer einfach, nicht immer angenehm und kann mitunter Stress und Ängste auslösen. Aber tut man es, wächst man. Die Komfortzone wird geweitet, hinterher geht mehr, man fühlt sich freier, stärker und selbstbewusster.

Hier eine Anmerkung: Haben Sie große Ängste vor der Stille, kann es ratsam sein, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Wünschen Sie sich Unterstützung beim Erreichen von mehr Achtsamkeit und weniger Trubel im Leben, kann ein Coach helfen.

Die Komfortzone auszuweiten kann auch bedeuten, sich von Plänen zu verabschieden, dem Nicht-Wissen Platz zu machen. Also schlussendlich, den Versuch aufzugeben, alles unter Kontrolle halten zu wollen. Auch das ist mitunter nicht einfach. Es kann auch bedeuten, sich auf einen neuen Ort und/oder Menschen einzulassen, also auf das Unbekannte.

Sich auf den Ort einlassen

„Im Mittelpunkt des Slow Travel steht die Verbindung zum Urlaubsort, zu den Einwohnern und der Kultur. Die Urlauber sollen bewusst in das regionale Leben eintauchen“, schreibt die Initiative „Nachhaltig reisen“. Dafür braucht man Zeit. In zwei Wochen lerne ich einen Ort oberflächlich kennen, ich kann mir ein Außenbild von der Lebensart machen, aber ich kann nicht wirklich dort am Leben teilnehmen. Neben Zeit braucht es die Bereitschaft, wie die Menschen vor Ort leben zu wollen. Das heißt, nicht in einem schicken Resort oder Hotel, sondern zum Beispiel in einer gemieteten Wohnung. Sich einlassen bedeutet, mit Einheimischen in Kontakt zu treten, sie um Hilfe zu bitten, wenn eine Notlage eintritt oder man den Weg nicht findet. Zuzuhören, wenn die Menschen Geschichten aus ihren Leben erzählen. Ebenso gehört Selbstversorgung zum Slow-Travel-Trend. Auf lokalen Märkten einzukaufen und zwischendurch zu Hause zu essen. Das bedeutet nicht, dass man nie essen geht. Das geschieht jedoch in kleinen regionalen Restaurants, also da, wo die Einheimischen essen, nicht die Touristen.

Vereinfachung

Ein, wie ich finde, wichtiger Punkt in der Liste ist die Vereinfachung. Darunter fällt beim „Slow Travel“ irgendwie alles. Die diversen Must-See-Listen loszulassen oder die Pläne zu all den Dingen, die während des Urlaubs erlebt werden wollen, zum Beispiel. Einfach keine Pläne machen und schauen, worauf man spontan Lust hat und wonach man sich ehrlicherweise fühlt. Für viele ist das wahrscheinlich schwierig. Nicht umsonst gibt es all die schreienden Ankündigungen, was man an Ort X gesehen haben MUSS (Wer entscheidet das?! Und: Hier direkt eine Entschuldigung für all die Artikel, die ich vielleicht selbst genau so überschrieben habe). Darf es nicht im Urlaub darum gehen, sich zu entspannen und nur zu sein? Eben.

Vereinfachung aber auch beim Anspruch, also weniger ausgeben. Vielleicht reicht eine einfache Unterkunft, Essen in schlichten Einheimischen-Restaurants und eine einfachere Lebensweise. Ich glaube, viele Menschen haben den Wunsch, in ihrem Urlaub nachzuholen, was sie in ihrem Alltag verpassen oder sich nicht erlauben. Dann wird Geld rausgeschmissen, um sich Dinge zu gönnen, weil man endlich Urlaub hat. Ich persönlich glaube, dass da das Problem liegt, also im Alltag. Und dass es vielleicht ein wenig Umstrukturierung bedarf, wenn man ihm im Urlaub „entflieht“ und sich hier endlich Dinge „gönnt“, wie es oftmals heißt.

Das bringt mich zum nächsten Unterpunkt der Vereinfachung, der auch in der oben aufgeführten 10-Punkte-Liste genannt wird: die Wertschätzung des Gewöhnlichen. Streben wir nach einem Urlaubsideal, etwa dem auf Social Media präsentierten, kann die Realität dagegen fast nur verlieren. Ärgere ich mich aber über die Menschenmenge, die mein ungestörtes Bild eines heiligen Tempels verdirbt, verpasse ich den Tempel selbst. Okay, ein Tempel ist vielleicht nicht unbedingt gewöhnlich, ein anderes Beispiel: Strebe ich mit dem Smartphone Richtung touristisch hochfrequentierter Super-Sehenswürdigkeiten, verpasse ich, wie mich die alte Dame in der Ecke zahnlos anlächelt (und vielleicht liebevoll über mich spottet, weil ich so gestresst aussehe). Oder ich verpasse schlichtweg, den Urlaub mit meinen liebsten Menschen zu genießen. Einfach, weil ich ständig an die nächsten Pläne denke. Dann übersehe ich, wie meine Tochter jauchzend und über das ganze Gesicht strahlend mit ihren kleinen Beinen durch den Sand rennt. Ein gewöhnlicher Moment im Leben meines Kindes – ich kann mir persönlich kaum etwas Schöneres vorstellen.

Nachhaltigkeit

Nicht zuletzt ist diese Art des langsamen Reisens, des slow travellings, nachhaltiger als, sagen wir mal, zwei Wochen Osterferien in Portugal, gefolgt von einem Wochenend-Trip nach Barcelona im Mai, drei Wochen Sommerferien in Griechenland, zwei Wochen Herbstferien in Italien und zwei Wochen Winterurlaub beim Skifahren in der Schweiz. Denn wer länger verreist, reist tendenziell weniger oft an und ab. Dann ist man vielleicht einmal nach Südostasien geflogen, bewegt sich dort aber erst einmal nicht weg, beziehungsweise langsam weiter voran, zum Beispiel mit öffentlichen Bussen und Zügen. Das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar. „Slow Travelling“ ist tendenziell günstiger. Denn es passiert in der Regel als Individualreise, heißt, Flug, Unterkunft, Fortbewegungsmittel vor Ort etc. werden selbst organisiert. Das ist in der Regel günstiger als von anderen durchgeplante Pauschalreisen.

Und nicht nur hinsichtlich des Klimas ist „Slow Travelling“ nachhaltiger als schnelle und voll durchgeplante Kurzreisen, sondern auch für den oder die Reisende selbst. Denn wer länger an einem Ort und in einer Kultur verweilt, kann tiefer eintauchen und mehr von seiner Umgebung aufnehmen. Und so hält die Reise länger nach – einfach weil sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Es gibt mehr Raum für besondere Erfahrungen und auch dafür, diese zu verarbeiten und wirken zu lassen.

Woher kommt der Reisetrend Slow Travel?

Seinen Ursprung hat der Reisetrend im Essen. „Slow Travel“ ist der touristische Weiterdreh des Food-Trends „Slow Food“ aus den 1980er Jahren. „Mit ihrer Philosophie des ,langsamen Essens‘ zielen die Anhänger des Slow Food auf eine neue Genusskultur, eine bessere Qualität in der Ernährung und Gastronomie, letztlich auf einen Wandel der Lebensmittelindustrie“, schreibt das Zukunftsinstitut über den Vorreiter der Slow-Travel-Bewegung. Demnach sei es nicht verwunderlich, „dass auch eine weitere Genussbranche mehr denn je in den Sog des Phänomens“ gerate – eben die Tourismus- und Freizeitwirtschaft.

Das Zukunftsinstitut sieht den Reisetrend außerdem „im Megatrend Individualisierung“ verwurzelt. Demnach ist er „Teil des wachsenden Anspruchs nach Selbstgestaltung des eigenen Urlaubsideals“. Die Marker des Reisetrends – „das Tempo drosseln, Qualitätserlebnisse anders wahrnehmen, wirklich genießen statt nur Eindrücke sammeln“ – haben laut dem ZI „mit einer neuen persönlichen Haltung zu tun“. Der Wandel habe besonders mit dem Gefühl einer immer schneller werdenden Welt und eines immer komplexeren Alltags zu tun. Denn entsprechend groß sei der Ruf nach Pausen, Anhalten und tief durchatmen.

Das Zukunftsinstitut macht außerdem deutlich, dass „Stille und Langsamkeit (…) nicht ,von hundert auf null‘ umgesetzt werden (dürfen)“, sondern dass es Zwischenschritte, Etappen und unterschiedlicher Niveaus bedarf. Denn: „Auf Kommando zur Ruhe zu kommen, es von jetzt auf gleich gelassen anzugehen, das funktioniert nicht.“ Dann aber, erzeuge diese neue Art des Erlebens trotz oder wegen der Reduktion „ein Mehr an Inspiration, Klarheit, Fokussiertheit, Motivation, Ausgefülltsein und innerem Reichtum.“

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Und wie fühlt sich Slow Travel nun an?

Indien, Dezember 2016, in einem runden Gebäude im Bundesstaat Tamil Nadu: Ich war dort zur Vipassana, also einer zehntägigen Stille-Meditation. Wer das Bedürfnis nach einer extremen Form von Stille hat, ist hier richtig. Ich war restlos überfordert. Mit mir, dem stundenlangen Sitzen und dem nicht reden. Mit dem nichts tun dürfen, als sitzen und meditieren. Der kurze Gang von der Meditationshalle zum Essensgebäude war ein Highlight. Daran mangelte es, denn darum ging es nicht. Tagelang hielt sich die Überforderung, nur schwer konnte ich den kleinen Meditationshilfen folgen, nur schwer an nichts denken. Ich war da für die Stille und mein Geist explodierte nur so vor Ideen, was alles geschrieben werden sollte. Das war hinterher hilfreich. In dem Moment ging es aber nicht darum, es ging um Stille, ums in mir ruhen. Es dauerte einige Tage, bis das hin und wieder klappte. Klappte es, war ich stolz – und damit schon wieder raus aus dem Nicht-Denken. Ich führe das nicht weiter aus, es ist nur eine Idee, was man beim „Slow Travel“ tun kann. Vipassanas gibt es überall auf der Welt, in ihrer ursprünglichen Form findet man sie etwa unter dhamma.org.

Neuseeland, 2018: Über diese Reise habe ich auf TRAVELBOOK immer wieder geschrieben. Ich lebte dort drei Monate in einem Van. Wachte auf mit der Sonne, schlief häufig mit dem Geräusch der Wellen ein. Die Tage waren lang, die Natur gefühlt grenzenlos, ich ganz klein und das Land ganz groß. Ich erkundete das Land in meinem Tempo. Auch dabei gab es Stillemomente, die mich überforderten. Die aber sanfter als in Indien waren. In Neuseeland saß ich oft am Meer, schaute auf die Wellen, schrieb, las und dachte nach. Oder ich lief stundenlang – am Strand, durch Wälder, Berge hoch und wieder runter. Ich hatte viel Zeit. Für mich und mit mir. Ich war damals in einer schwierigen Phase in meinem Leben, Selbstfindung ist wahrscheinlich ein gutes Wort dafür. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte und habe dort in all den langen, mitunter schwierigen Momenten viele Antworten gefunden.

Sri Lanka, 2017: Dort reiste ich zum Schreiben hin. Ehrlicherweise direkt im Anschluss an meine Indien-Reise, zwei Wochen nach der Vipassana. Das war spontan und ein Ergebnis der Ideen, die mein Kopf in der Vipassana produzierte. In Sri Lanka bin ich überwiegend Zug und Roller gefahren und hatte so viel Zeit, mir die Schönheit des Landes im Vorbeifliegen anzusehen. Dort saß ich vor allem an diversen Stränden, in Cafés und Restaurants mit Einheimischen, schrieb und las. Ich fand das wunderschön, hatte ein riesiges Bedürfnis nach Einsamkeit und Fokus. Andere Reisende, die im gleichen Guesthouse unterkamen, fanden das teils komisch und fragten immer wieder, ob mir nicht langweilig sei. War es nicht. Nach teils sehr trubeligen drei Monaten und zehn sehr stillen Tagen in Indien hatte ich ein großes Bedürfnis nach genau dem, was ich da machte. Ich wollte nur da sein, schreiben und hin und wieder spazieren gehen, Roller fahren, die Umgebung erkunden. Ich freute mich, wenn ich mit jemandem ins Gespräch kam, aber es war nicht schlimm, wenn nicht. Es war genau richtig: Ganz leise, ganz ruhig, ganz fokussiert. Langsam und entschleunigt eben.

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