
3. Juni 2025, 14:56 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wer am bevorstehenden langen Pfingstwochenende mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich auf Verzögerungen einstellen: Auf bestimmten Strecken ist mit hohem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Erfahren Sie hier, wo Staus und stockender Verkehr drohen.
Rund um das lange Pfingstwochenende vom 7. bis 9. Juni ist auf den Autobahnen erneut mit viel Verkehr zu rechnen. Der ADAC warnt vor „beträchtlichen Staus – und das in alle Himmelsrichtungen“. Auch der Auto Club Europa (ACE) spricht von einer drohenden „Stauwelle“. In nahezu allen Bundesländern werden Autofahrer unterwegs sein, zumal in vielen Regionen auch der Dienstag (10. Juni) nach dem Pfingstmontag als zusätzlicher freier Tag genutzt wird. Besonders in Süddeutschland ist mit hohem Verkehrsaufkommen zu rechnen, da in Baden-Württemberg und Bayern die zweiwöchigen Pfingstferien beginnen.
Unabhängig von Ferienzeiten zieht es viele Reisende in Richtung Alpen und weiter gen Süden ans Mittelmeer – ebenso wie an die Küsten von Nord- und Ostsee. Die größte Staugefahr besteht auf den Autobahnen in Ballungsräumen, den Routen in Richtung der Alpen und Küsten sowie auf den Zufahrtsstraßen zu beliebten Naherholungszielen.
Zusätzliche Verzögerungen und Staus sind am Pfingstwochenende auch dort zu erwarten, wo es zu Vollsperrungen kommt oder Baustellen den Verkehrsfluss beeinträchtigen. Laut ADAC gab es bereits im Jahr 2024 insbesondere am Freitag vor Pfingsten und am Dienstag danach viele Staus – wer kann, sollte also besser auf weniger belastete Reisetage ausweichen.
Stauprognosen für das Pfingstwochenende:
Freitag (6. Juni):
Ab dem späten Vormittag ist laut ACE mit einem deutlich zunehmenden Verkehrsaufkommen zu rechnen – insbesondere rund um Ballungsräume und auf den Autobahnen. Der Ferienstart in Süddeutschland sorgt dafür, dass viele bereits in den Urlaub aufbrechen. Die Staugefahr steigt entsprechend rasch an. Besonders in südliche Richtung sowie in angrenzenden Nachbarländern ist mit längeren Fahrtzeiten zu rechnen.
Samstag (7. Juni):
Schon ab dem frühen Vormittag wird es auf den Strecken in Richtung Alpen sowie zu den Küsten von Nord- und Ostsee voll. Der ACE warnt vor „teils erheblichen Verzögerungen“ und langen Staus. Entspannung auf den Straßen ist laut ADAC erst ab dem späten Nachmittag zu erwarten.
Pfingstsonntag (8. Juni):
Der Sonntag gilt laut Prognosen als der ruhigste Reisetag des Wochenendes. Auf den Autobahnen wird nur ein mäßiges Verkehrsaufkommen erwartet – auch dank des Lkw-Fahrverbots. Der ACE rechnet lediglich mit vereinzelten Staus, obwohl erneut viele Urlauber unterwegs sein dürften. Auf Nebenstrecken kann es bei schönem Wetter jedoch zu starkem Ausflugsverkehr rund um beliebte Naherholungsziele kommen.
Pfingstmontag (9. Juni):
Wie am Vortag ist ab den Mittagsstunden mit Ausflugsverkehr zu rechnen. Auf den Rückreiserouten wird es voraussichtlich eng – Staus und dichter Verkehr sind wahrscheinlich.
Dienstag (10. Juni):
Auch am Dienstag nach dem langen Wochenende bleibt die Lage angespannt: Auf den Heimreiserouten kann es erneut zu starkem Verkehrsaufkommen und Staus kommen.
Zusammenfassend erwarten ACE und ADAC ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sowie ein gesteigertes Staurisiko – vor allem in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart und München, auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostsee sowie auf folgenden Fernstraßen in beide Richtungen:
A 1 | Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund – Köln |
A 2 | Dortmund – Hannover – Berlin |
A 3 | Frankfurt/Main – Würzburg – Nürnberg – Passau |
A 4 | Dresden – Görlitz |
A 5 | Frankfurt/Main – Karlsruhe – Basel |
A 6 | Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern |
A 7 | Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte |
A 8 | Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg |
A 9 | Berlin – Leipzig – Nürnberg – München |
A 10 | Berliner Ring |
A 12 | Berlin – Frankfurt/Oder |
A 24 | Hamburg – Berlin |
A 61 | Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach |
A 81 | Heilbronn – Stuttgart – Singen |
A 93 | Rosenheim – Kiefersfelden |
A 99 | Münchner Umfahrung |
Auch Reisende, die über das lange Pfingstwochenende nach Österreich oder in die Schweiz unterwegs sind – oder diese Länder lediglich durchqueren möchten – müssen sich aller Voraussicht nach auf Staus einstellen. Besonders betroffen sind laut Prognosen der Fernpass, die Brenner-, Rheintal- und Tauernautobahn in Österreich sowie die Gotthardroute in der Schweiz. Die verkehrsreichsten Zeiten entsprechen weitgehend denen in Deutschland.
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Weiterhin Tunnelarbeiten auf der Tauernautobahn
Auf der Tauernautobahn (A10) müssen sich Autofahrer noch bis Ende Juni auf längere Fahrzeiten einstellen. Grund ist eine Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen, wo die Tunnel derzeit nur einspurig befahrbar sind. Der Auto Club Europa (ACE) rechnet mit einer durchschnittlichen Verzögerung von rund 30 Minuten pro Fahrtrichtung. Echtzeit-Informationen bietet die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online an. Zusätzlich gelten bis voraussichtlich 26. Juni wieder Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr – mit Ausnahme des Tauern- und Katschbergtunnels.
Auch auf der Brennerautobahn (A13) ist mit Einschränkungen zu rechnen: Seit dem 1. Januar kommt es im Bereich der Luegbrücke zu erheblichen Behinderungen, die sich laut ACE über mehrere Jahre erstrecken dürften. In beiden Richtungen steht jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung. Laut ADAC sind allerdings samstags sowie an einigen sonnigen Sonntagen Ausnahmen möglich; aktuelle Informationen sind online abrufbar.
Auf dem Reschenpass (B180) ist ebenfalls weiterhin mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Obwohl die Strecke nicht mehr grundsätzlich gesperrt ist, kommt es abschnittsweise zu einspurigen Verkehrsführungen, die per Ampel geregelt sind – teils auch mit zeitlich begrenzten Sperren.
Zusätzlich machen ACE und ADAC auf weitere Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam. Diese gelten unter anderem an Wochenenden und Feiertagen entlang der Inntalautobahn (A12) sowie auf der Fernpass-Route – zunächst bis Anfang November. Weitere Informationen bieten die Verkehrsclubs online an.
Auch in der Schweiz droht Stau an Pfingsten
In der Schweiz ist mit einer vergleichbaren Verkehrssituation über das Pfingstwochenende zu rechnen. Besonders betroffen ist die Gotthardroute, wo es vor allem an den Tunnelausfahrten zu Blockabfertigungen und längeren Staus kommen kann. Kritisch wird es vor allem ab Freitagnachmittag vor dem Nordportal in Richtung Süden. Auch am Samstag ist bis in die Abendstunden mit dichtem Verkehr und Behinderungen zu rechnen.
Für die Rückreise sieht der ACE den Pfingstmontag als etwas entspannter, dennoch kann es auch hier zu Staus kommen – insbesondere vor dem Südportal in Fahrtrichtung Norden.
Sollte sich die Wartezeit auf über eine Stunde verlängern, empfiehlt der ACE als Ausweichroute die Strecke über San Bernardino – Chur – Bellinzona (A13). Allerdings kann auch hier nicht mit einem reibungslosen Verkehrsfluss gerechnet werden.

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Grenzkontrollen können Wartezeiten mit sich bringen
Seit Anfang Mai wurden die Grenzkontrollen an allen deutschen Übergängen verstärkt. Laut ADAC soll der Pendel- und Urlaubsverkehr dabei jedoch möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen erfolgen stichprobenartig, sodass nicht jedes Fahrzeug angehalten wird.
Dennoch kann es insbesondere zu den Hauptreisezeiten zu Wartezeiten kommen – vor allem an den Autobahnübergängen Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim).
Aktuelle Verkehrsinformationen zu den wichtigsten Transitstrecken im österreichischen Autobahnnetz – sowohl in nördlicher als auch südlicher Richtung – sind auf der Website der Asfinag in Echtzeit abrufbar.
Mit Material von dpa