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Urlaubs-Stornierungen in Corona-Zeiten

„Unverschämt und egoistisch“ – Streit um Reisegutscheine

Kunden sollen in Zukunft nur noch Reisegutscheine, sogenannte Vouchers, erhalten.
Viele Urlaube wurden wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Kunden sollen in Zukunft nur noch Reisegutscheine, sogenannte Vouchers, erhalten. Das stößt auf Gegenwind. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

06.04.2020, 12:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Bundesregierung plant, dass Kunden künftig Gutscheine statt einer sofortigen Rückzahlung bekommen, wenn ihre Reise wegen der Corona-Krise ausfällt. Der Vorschlag kommt Reiseunternehmen entgegen, die um ihre Existenz bangen. Doch wie sehen die Verbraucher das? TRAVELBOOK hat nachgefragt.

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Viele Unternehmen werden von der Corona-Krise erschüttert, so auch in der Reisebranche. Hotels, Airlines, Reedereien und Reiseveranstalter bangen um ihre Existenz. Es geht um Milliarden Euro und Millionen Arbeitsplätze weltweit. Gleichzeitig wurden die Reisen von Menschen weltweit storniert, die nun statt eines Urlaubs ein großes Loch in der Brieftasche haben. Stornierungen sind aktuell an der Tagesordnung, es werden Gutscheine für die Reisen angeboten – und nicht immer läuft das Prozedere reibungslos.

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Viele Veranstalter und Airlines haben schon in den vergangenen Tagen und Wochen nur noch Reisegutscheine, sogenannte Vouchers, ausgestellt. Oft, um die eigene Existenz zu sichern. Nun kommt die Bundesregierung diesen Unternehmen entgegen: Sollte die vorgeschlagene Änderung von der EU-Kommission in Brüssel abgenickt werden, bekommen Kunden gar keine Rückerstattung mehr, sondern nur noch Vouchers. Diese sollen dann bis Ende 2021 gültig sein.

Das freut die Reisebranche – doch wie sieht es mit den Kunden aus? TRAVELBOOK hat bei Lesern nachgefragt.

»Okay, wenn Gutscheine länger gültig wären

Viele Leser finden, dass die Gutscheine eine gute Lösung sind – allerdings nur unter den richtigen Voraussetzungen. Besonders heiß diskutiert wird die zeitliche Begrenzung der Gutscheine. So schreibt etwa Vivien auf Instagram: „Das Gutschein-Prinzip funktioniert nur, wenn es keine zeitliche Begrenzung gibt.“ Auch Elena schreibt: „Das ist okay, solange die Gültigkeit unbeschränkt ist.“ Ein anderer Instagram-User meint: „Wenn [die Gutscheine] wenigstens eine Gültigkeit von 3 Jahren hätten! Was weiß ich, was in einem Jahr ist?“

Auf Facebook schreibt Nutzerin Aruna De: „Wir haben Flüge, Hotels Mietwagen für Ende Juni in die USA gebucht… Gutscheine machen nur dann Sinn, wenn wir sie in den Sommerferien 2021 ohne Mehrkosten einlösen können. Sonst bitte lieber eine Erstattung“. Ähnlich sieht das auch Andrea Zohren. Sie schreibt: „Aus Sicht der Veranstalter/Airlines [ist das] verständlich, aber für uns doof. Flug nach LA gebucht für den 21.5. Wer weiß, ob wir diese Reise nächstes Jahr machen können?“

»Wer Gutscheine nicht unterstützt, hat nichts verstanden

Bei einer nicht repräsentativen Umfrage von TRAVELBOOK auf Instagram gab ein Drittel der Follower an, die Lösung als gerechtfertigt zu empfinden.

Außerdem schreibt Instagram-Userin Lisa: „Top, das hilft den Reiseveranstaltern ungemein weiter!“ Ein anderer Nutzer mit dem Usernamen „der_masl“ geht sogar noch weiter und schreibt: „Wer das in der momentanen Situation nicht unterstützt, hat nichts verstanden!“

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»Unverschämt und egoistisch

Auf Facebook sagt Jennifer Schäfer ganz klar: „Ich möchte mein Geld zurück, keinen Gutschein.“

Worin das Problem vieler Kunden liegt, zeigt ein Kommentar von Facebook-Userin An Gie: „Wir mussten 3 Rückflüge von Johannesburg nach Frankfurt buchen, da 2 Flüge ersatzlos gestrichen wurden. Wir hätten gerne unser Geld für die 2 ersatzlos gestrichenen Flüge zurück und möchten definitiv keinen Gutschein von den Airlines bekommen. Uns wurde bisher jedoch lediglich ein Gutschein von einer der Airlines angeboten. Die andere Airline ist bereits Pleite. Von der sehen wir eh nichts wieder.“

Auf Instagram schreibt ein frustrierte Nutzer, die Gutscheinlösung sei „unverschämt und egoistisch“. User Daniel Richter fasst seinen Ärger auf Facebook noch kürzer zusammen:„Schweinerei!“

Themen Coronakrise
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