Es muss nicht immer sandfarben sein – auch an roten, schwarzen, rosafarbenen und grünen Stränden kann man seinen Urlaub verbringen. Oder zurzeit besser gesagt: sich hinträumen. Wo genau das geht, und was hinter den verschiedenen Farben steckt.
Sandstrände an Nord- oder Ostsee, am Atlantik oder am Mittelmeer können wunderschön sein – ihre Farbe ist allerdings meist dieselbe: eine Mischung aus Braun, Beige und, idealerweise: Weiß. Und dazwischen sorgen mitunter noch ein paar bunte Muscheln (oder leider Müll) für Farbtupfer. Wer Lust auf wirklich bunte Strände hat, muss meist etwas weiter in die Ferne fliegen.
So leuchtet zum Beispiel der Papakolea Beach auf Hawaii grün, und auf den Bahamas kann man sein Handtuch an einem rosafarbenen Strand ausbreiten. Wer es genau nimmt, könnte dann noch die Farbe des Strandhandtuch farblich anpassen. Schwarz, rot, pink: Sehen Sie hier die buntesten Strände der Welt.
Rote Strände
Playa Roja, Peru
Die Playa Roja liegt etwa fünf Stunden südlich von Perus Hauptstadt Lima im Paracas-Nationalreservat. Wenn die Wellen des Pazifischen Ozeans gegen die Klippen von Punta Santa Maria in Paracas schlagen, nehmen sie dabei Spuren des roten Felsens auf, aus dem die Klippe besteht. Im Laufe der Zeit wurde genug von diesen Fragmenten abgelagert, dass ein Sandstrand mit demselben rostig-rötlichen Farbton erschaffen wurde.

Kaihalulu Red Sand Beach, Hawaii, USA
Auf der Hawaii-Insel Maui, genauer gesagt entlang der Hana-Küste, findet man den Kaihalulu Red Sand Beach, dessen Name die Farbe des Sandes schon verrät: Rot. Grund für die dunkle, rot-schwarze Färbung ist ein nahe gelegener Hügel mit einem hohen Eisengehalt. Der Weg zum Strand führt über steile und rutschige Wege, und auch das Baden wird hier wegen der starken Strömung nicht empfohlen.

Auch interessant: 9 Orte, die man beim ersten Hawaii-Besuch sehen sollte
Rábida Beach, Galápagos
Welcher Naturliebhaber oder Tierfreund träumt nicht davon, einmal in seinem Leben auf die Galapagosinseln zu reisen? Auf der nur etwa fünf Quadratkilometer großen Insel Rábida trifft man mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Horde Seelöwen, die sich im roten Sand des Rábida Beach suhlt. Grund für die Färbung ist auch hier der hohe Eisenanteil in der Vulkanschlacke.

Pinke Strände
Pantai Merah, Komodo, Indonesien
Der Strand Pantai Merah auf der indonesischen Insel Komodo zählt zu den wenigen rosa- oder pinkfarbenen Stränden auf der Erde. Der Sand erhält seinen auffälligen Farbton von mikroskopisch kleinen Tieren namens Foraminiferen, die auf den Korallenriffen im Meer ein rotes Pigment produzieren. Wenn sich die winzigen Fragmente der roten Koralle mit dem weißen Sand verbinden, entsteht die rosa Farbe.

Pink Sands Beach, Bahamas
Die Karibiksonne, schwimmende Schweine, Traumstrände: Es gibt viele Gründe für eine Reise auf die Bahamas. Ein weiterer könnte der Besuch des rosafarbenen Strandes, Pink Sands Beach, auf Harbour Island sein. Grund für die Farbgebung sind auch hier Foraminiferen: Sie werden an den Strand gespült und „färben“ somit den Strand in ein zartes Rosa.

Schneeweiße Strände
Hyams Beach, Australien
Der Hyams Beach im Südosten Australiens ist laut Guinnessbuch der Rekorde der weißeste Strand der Welt. Warum er so schön weiß ist? Der Grund ist der 99 Prozent reiner Quarzsand – eine Sorte, die auch zur Herstellung von Schmuck und Uhren verwendet wird. Hinzu kommt der Kontrast zum blauen Himmel und dem kristallklaren Meer.

Whitehaven Beach, Australien
Whitehaven Beach heißt ein weiterer schneeweißer Strand im Osten Australiens. Er liegt allerdings nördlicher und gehört zu der Inselgruppe Whitsunday Islands gehört. Auch hier ist der hohe Quarzgehalt ausschlaggebend für die Färbung, was ihn zu einem der weißesten Strände der Welt macht.

Schwarze Strände
Strand auf der Halbinsel Dyrholaey, Island
Sommerliche Temperaturen erlebt man in Island selten, doch auch für einen Spaziergang lohnt sich der schwarze Strand im Süden der Halbinsel Dyrholaey. Mit ein wenig Glück bekommt man hier auch jede Menge Papageientaucher vor die Linse.

Wai’napanapa Black Sand Beach, Hawaii, USA
Hawaii hat sie alle – die weißen, roten und eben auch schwarzen Strände. So findet man zum Beispiel auf der Insel Maui den Wai’napanapa Black Sand Beach, der Teil des gleichnamigen State Parks ist. Auch hier ist wieder die Vulkanlava schuld an der Färbung. Besonders schön: der Kontrast zu den saftig-grünen Pflanzen am Rande der Bucht und zum türkisfarbenen Meer.

Auch interessant: Was Sie auf Hawaii unbedingt tun sollten – und was nicht!
Grüner Strand
Papakolea Beach, Hawaii, USA

Auf Hawaii erstreckt sich der grüne Papakolea Beach, auch Green Sand Beach genannt. Eine richtige Straße gibt es hier nicht, lediglich Trampelpfade, die andere Besucher hinterlassen haben, führen hierher. Auch bieten Einheimische Touren zu dem Naturwunder an. Verantwortlich für die Färbung ist ein Vulkan, der sich vor rund 49.000 Jahren gebildet hat. Wie die US-Behörde USGS (United States Geological Survey) auf ihrer Website erklärt, liefere dieser Kegel den Stoff, der den Papakolea Beach grün macht: Olivin. Unzählige Kristalle sind also verantwortlich für die optische Färbung des Strandes.
Auch interessant: Hawaiis verbotene „Treppe in den Himmel“
Mehrfarbige Strände
Pfeiffer Beach, Kalifornien, USA
Als hätte man ihn angemalt: der Pfeiffer Beach in Big Sur, im US-Bundesstaat Kalifornien. Durch Strömung, Wind und Licht sind im Sand bunte Marmor-Muster zu erkennen, an einigen Stellen ist der Sand sogar komplett violett.

Glass Beach, Kalifornien, USA
Ebenfalls in Kalifornien findet man einen Strand, der übersät ist von bunten Glassteinen. Der Glass Beach in Fort Bragg im Norden des US-Bundesstaates war einst eine riesige Müllkippe. Heute ist er eine Attraktion.